30.03.2015 16:20:54
|
MÄRKTE USA/Notenbank-Aussagen treiben die Wall Street an
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street beginnt die neue Woche so, wie sie die vergangene beendet hat: mit Aufschlägen. Grund sind die jüngsten Aussagen von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen und dem chinesischen Notenbankgouverneur. So hatte Yellen zum Wochenausklang die Risiken eines zu aggressiven Vorgehens bei der Zinswende betont. Der Gouverneur der chinesischen Notenbank sagte am Wochenende, dass China Spielraum für geldpolitische Lockerungen habe, falls sich das Wachstum der Wirtschaft noch mehr verlangsame und die Inflation noch stärker zurückgehe. "Die 'taubenhaften' Aussagen von Yellen und aus China dürften dem Markt Schwung verleihen", sagt Analyst Craig Erlam von Oanda.
Wenig Einfluss haben die vor der Startglocke veröffentlichten US-Daten zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben. Während die Einkommen mit einem Plus von 0,4 Prozent leicht über der Prognose einer Zunahme um 0,3 Prozent lagen, wurde für die Ausgaben ein Plus von 0,1 Prozent vermeldet, während die Schätzung der Analysten hier doppelt so hoch war. Die Blicke sind aber schon auf den US-Arbeitsmarktbericht für März gerichtet, der am Freitag veröffentlicht wird, heißt es.
Der Dow-Jones-Index gewinnt 1,3 Prozent auf 17.935 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,8 Prozent nach oben, der Nasdaq-Composite steigt um 0,9 Prozent. Im Blick bleiben allerdings auch die Entwicklungen um Griechenland. Wie lange die Hellenen noch Geld in der Staatskasse haben werden, ist weiter unklar. Bei den Verhandlungen zwischen Athen und den Gläubigern ist bislang keine Lösung in Sicht.
Auf Unternehmensseite schwappt die Übernahmewelle weiter über den Markt. Diesmal kauft UnitedHealth für 12,8 Milliarden Dollar den Apothekendienstleister Catamaran. Mit 61,50 Dollar je Aktie liegt die Offerte höher als die Catamaran-Aktie je zuvor notierte. Catamaran ist gemessen an den eingelösten Rezepten die Nummer vier in den USA. Sie soll mit der UnitedHealth-Sparte OptumRx zusammengelegt werden, der Nummer drei in dem Geschäftsfeld. UnitedHealth steigen um 3,9 Prozent auf 122,90 Dollar und sind damit stärkster Gewinner im Dow-Jones-Index. Die Catamaran-Aktie springt um 24,6 Prozent auf 60,20 Dollar nach oben.
Am Freitag hieß es aus informierten Kreisen, dass sich der US-Halbleiterkonzern Intel offenbar in Gesprächen zum Kauf von Altera befindet. Dies hatte bei beiden Aktien für steigende Kurse gesorgt. Es wäre die größte Übernahme in der Geschichte des im Dow-Jones-Index gelisteten Unternehmens. Über nähere Bedingungen und den Zeitpunkt wurde nichts bekannt. Für Altera geht es um 3,3 Prozent abwärts, nachdem der Kurs am Freitag um 28 Prozent nach oben geschossen war. Intel verlieren 1,9 Prozent.
Der US-Pharmakonzern Abbott Laboratories will fast ein Drittel seiner Beteiligung am Konkurrenten Mylan veräußern. Die Mylan-Aktien hatte Abbott für den Verkauf eines Teils seines Generika-Geschäftes an den einst in den USA, inzwischen aber in den Niederlanden ansässigen Wettbewerber erhalten. Die Abbott-Aktie legt um 0,6 Prozent zu.
Am Devisenmarkt fällt der Euro wieder klar unter die Marke von 1,09 Dollar, nachdem er nun wiederholt an der Marke von 1,10 Dollar gescheitert ist. Nach Einschätzung der Commerzbank lässt das Gezerre um die griechischen Reformvorschläge die Währungsmärkte aber weiterhin kalt. Für den Goldpreis geht es mit dem stärkeren Dollar nach unten. Dabei fällt der Preis für eine Feinunze mit 1.186 Dollar wieder unter die wichtige Marke von 1.200 Dollar. Am Freitag mussten noch gut 1.200 Dollar bezahlt werden.
Beim Öl macht sich der stärkere Greenback dagegen kaum bemerkbar. Im Blickpunkt stehen hier die sich wohl auf der Zielgeraden befindlichen Atom-Verhandlungen mit dem Iran. Sollte es hier zu einer Einigung kommen, rechnet die Societe Generale mit einem raschen Fall des Ölpreises um rund 5 Dollar. Doch dürften etwaige Lockerungen der noch bestehenden Sanktionen wohl erst mit Unterzeichnung eines entsprechenden Vertrages in Kraft treten, heißt es. Der Markt befürchtet eine Ausweitung der Öl-Exporte des Iran, was das ohnehin herrschende Überangebot noch verstärken würde. Aktuell werden diese Sorgen allerdings weitgehend verdrängt. Für ein Barrel der US-Sorte WTI müssen 48,92 Dollar bezahlt werden, nach 48,87 Dollar zum US-Settlement am Freitag. Für Brent geht es auf 56,29 Dollar hoch, nach 55,89 Dollar zum Wochenausklang.
Wenig Bewegung gibt es dagegen bei US-Anleihen. Die Rendite zehnjähriger Papiere liegt mit 1,95 Prozent um einen Basispunkt unter dem Niveau vom Freitag.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.45 Uhr Fr, 17.42 Uhr EUR/USD 1,0858 -0,07% 1,0866 1,0911 EUR/JPY 130,13 0,49% 129,50 130,07 EUR/CHF 1,0461 0,12% 1,0449 1,0459 USD/JPY 119,86 0,56% 119,19 119,21 GBP/USD 1,4803 -0,34% 1,4854 1,4891 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.comDJG/DJN/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
March 30, 2015 09:50 ET (13:50 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 50 AM EDT 03-30-15
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Catamaran Corp Cash Settlement At USD 61.5 A Shmehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu Catamaran Corp Cash Settlement At USD 61.5 A Shmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Abbott Laboratories | 111,78 | -0,68% | |
Intel Corp Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs | 5 350,00 | 2,49% | |
UnitedHealth Inc. | 577,20 | 0,21% |