17.04.2013 22:45:31

MÄRKTE USA/Quartalszahlen drücken Wall Street deutlich ins Minus

Von Hans Bielefeld Nach den deutlichen Gewinnen am Vortag ist es an der Wall Street am Mittwoch wieder steil bergab gegangen. Belastet wurde der Handel vor allem von den enttäuschenden Zahlen der Bank of America. Zudem sorgte die schwache Prognose eines Lieferanten bei Apple-Papieren für herbe Verluste und drückte den Technologie-Index Nasdaq deutlich ins Minus. Sorgen über ein nachlassendes US-Wachstum belasteten insbesondere Zykliker. Neben der Bank of America gehörten Caterpillar, Chevron, United Technologies und DuPont zu den Tagesverlierern. Die Einschätzung der US-Notenbank, dass die US-Wirtschaft moderat wachse, sorgte zwar für eine leicht positive Reaktion an den Märkten, änderte an den Tagesverlusten der Indizes jedoch kaum etwas.

   Schwächster Wert im Dow-Jones-Index waren die Aktien der Bank of America mit einem Minus von 5,4 Prozent. Grund für die deutlichen Verluste waren die enttäuschenden Quartalszahlen. Nachdem zuvor J.P. Morgan, Goldman Sachs und die Citigroup ihre Gewinne im ersten Quartal deutlich stärker steigern konnten als erwartet, fiel das Institut bei den Anlegern durch. Zwar schaffte es einen deutlichen Gewinnsprung, blieb damit aber dennoch unter den Prognosen der Analysten.

   Deutlich unter Abgabedruck standen auch die Apple-Papiere. Nachdem der Lieferant Cirrus Logic eine enttäuschende Prognose für das erste Quartal abgegeben hatte, brachen die Papiere des iPhone-Herstellers um 5,9 Prozent ein und sanken sogar zwischenzeitlich das erste Mal seit Dezember 2011 unter die Marke von 400 Dollar. Damit setzten die Titel des Samsung-Rivalen ihren Sinkflug fort. Innerhalb von nur sechs Monaten haben sie bereits rund 300 Dollar oder knapp ein Drittel ihres Werts eingebüßt.

   Zu den wenigen Gewinnern im Dow-Jones-Index gehörten die Aktien von Intel mit einem Plus von 0,3 Prozent. Der Chiphersteller hatte im ersten Quartal mit Ergebnis und Ausblick überzeugt. Kaum verändert notierten die Titel von Yahoo. Das Unternehmen hatte zwar im ersten Quartal mehr verdient als erwartet, der Umsatz verfehlte jedoch die Prognosen.

   Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um ein 0,9 auf 14.619 Punkte. Der S&P-500 verlor 1,4 Prozent auf 1.552 Punkte und der Nasdaq-Composite gab um 1,8 Prozent auf 3.205 Punkte nach. Das Umsatzvolumen stieg auf 0,86 (Dienstag: 0,74) Milliarden Aktien. Auf 677 (2.512) Kursgewinner kamen 2.396 (565) -verlierer, während 95 (102) Titel unverändert schlossen.

   Der Goldpreis stabilisierte sich knapp unter der Marke von 1.400 Dollar je Feinunze. Am Dienstag hatte der Goldpreis im Verlauf noch ein 27-Monatstief bei 1.321 Dollar markiert, anschließend kam es zu einer moderaten Erholung. Zum Settlement sank der Goldpreis um 0,3 Prozent auf 1.382 Dollar. "Gold hat sich angesichts der Dollar-Rally gut gehalten. Eigentlich hätte das Edelmetall wesentlich stärker darunter leiden müssen", sagte Analyst James Steel von der HSBC.

   Der Ölpreis der Sorte WTI sank zum Settlement um 2,4 Prozent auf 86,68 Dollar je Barrel und schloss damit auf dem niedrigsten Stand des Jahres. Hier belasteten vor allem die Aufwertung des Dollar und die gesunkenen Rohöllagerbestände in den USA. Sie reduzierten sich um 1,2 Millionen Barrel auf 387,6 Millionen Barrel. Analysten hatten dagegen mit einem Plus von 0,9 Millionen Barrel gerechnet.

   Die US-Staatsanleihen profitieren von den starken Verlusten am Aktienmarkt. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank um zwei Basispunkte auf 1,70 Prozent. Etwas hemmend wirkte jedoch die Veröffentlichung des "Beige Book". Die US-Wirtschaft ist einer Erhebung der Federal Reserve zufolge in den jüngsten Wochen moderat gewachsen. Impulse seien besonders vom Wohnungsbau und von der Automobilindustrie gekommen, hieß es in dem aktuellen Konjunkturbericht.

   An den Devisenmärkten ging es für den Euro steil bergab. Nachdem er im Tageshoch bei 1,32 Dollar notierte, kam er mit den Abgaben an den europäischen Aktienmärkten unter Druck und kostete zuletzt 1,3033 Dollar. Belastet wurde die Gemeinschaftswährung auch von Aussagen des Bundesbankpräsidenten Jens Weidmann über eine mögliche Zinssenkung, falls die Daten dies rechtfertigten. "Etliche Marktakteure rechnen angesichts der maroden Konjunktur in der Eurozone damit, dass die EZB im Juni nochmals die Zinsen senkt. Dafür hat der oberste Bundesbanker heute eine Steilvorlage gegeben", sagte ein Devisenhändler.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.618,59 -0,94 -138,19 S&P-500 1.552,01 -1,43 -22,56 Nasdaq-Comp. 3.204,67 -1,84 -59,96 Nasdaq-100 2.781,98 -1,99 -56,43

Kupon Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 1/4% 2-year 100 1/32 flat 0,230% flat 3/8% 3-Year 99 24/32 flat 0,337% flat 3/4% 5-year 100 8/32 up 1/32 0,697% -0,5BP 1 1/4% 7-Year 100 up 4/32 1,123% -1,8BP 2% 10-year 102 22/32 up 5/32 1,702% -1,7BP 3 1/8% 30-year 104 25/32 up 13/32 2,885% -2,0BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 7.57 Uhr Di, 17.40 Uhr EUR/USD 1,3033 -1,07% 1,3174 1,3133 EUR/JPY 127,8465 -1,30% 129,5335 128,4687 EUR/CHF 1,2160 -0,02% 1,2163 1,2167 USD/JPY 98,1250 -0,20% 98,3225 97,7640 GBP/USD 1,5239 -0,73% 1,5352 1,5312 === Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com

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   April 17, 2013 16:14 ET (20:14 GMT)

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