22.11.2013 23:00:30
|
MÄRKTE USA/Rekordjagd an der Wall Street zum Wochenausklang
Händler führten die starke Entwicklung der Indizes vor allem auf positive Signale vom US-Arbeitsmarkt zurück. Erst am Vortag hatten die wöchentlichen Erstanträge positiv überrascht. Schon der Arbeitsmarktbericht für den Monat Oktober hatte mit einem Stellenzuwachs von 204.000 die Prognose der Volkswirte von 120.000 Stellen deutlich übertroffen. Zudem waren auch noch die Daten für die beiden Vormonate nach oben revidiert worden.
Mit den starken Arbeitsmarktdaten könnte nun die US-Notenbank auf ihrer Sitzung im Dezember damit beginnen, die monatlichen Wertpapierkäufe im Volumen von 85 Milliarden Dollar zu reduzieren. In dieses Szenario passen auch die Aussagen des Fed-Präsidenten von St. Louis, James Bullard. Das "Tapering" sei beim Ratstreffen im Dezember "auf dem Tisch" und ein weiterer starker Arbeitsmarktbericht würde die Chancen erhöhen, hatte er in einem Interview erklärt. Der US-Arbeitsmarktbericht für den Monat November wird in zwei Wochen veröffentlicht.
US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hatte in dieser Woche zudem erklärt, dass die Fed selbst bei sinkender Arbeitslosigkeit in den USA an Ultraniedrigzinsen weiter festhalten wird. Beobachter werteten dies als klaren Versuch, die Finanzmärkte davon zu überzeugen, dass die Lockerungspolitik auch nach dem geplanten Ausstieg aus den umfangreichen Anleihekäufen weitergehen wird.
Impulse gab es für die Kurse zum Wochenausklang allerdings kaum. Die Agenda der US-Konjunkturdaten war leer. Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 16.065 Punkte. Das neue Allzeithoch liegt nun bei 16.069 Punkten. Der S&P-500 stieg um 0,5 Prozent auf 1.805 Punkte und schloss damit erstmals über 1.800 Punkten und gleichzeitig auf einem neuen Rekordhoch. Der Nasdaq-Composite legte um 0,6 Prozent auf 3.992 Punkte zu, der höchste Schlussstand seit dem 7. September 2000. Das Handelsvolumen fiel auf 0,60 (Donnerstag: 0,67) Milliarden Aktien. Auf 1.885 (2.295) Kursgewinner kamen 1.179 (804) -verlierer, während 122 (74) Titel unverändert schlossen.
Bei den US-Anleihen ging es leicht aufwärts, auch wenn es auf Wochensicht ein Minus gab. Die Rendite für die zehnjährigen Treasurys reduzierte sich um vier Basispunkte auf 2,75 Prozent. Teilnehmer sprachen von einer Gegenreaktion nach den jüngsten Verlusten. Der Fokus sei weiter auf Hinweise gerichtet, wann die Fed die geldpolitischen Zügel wieder anzieht.
Der Goldpreis verzeichnete zwar ein leichtes Plus, dennoch war es auf Wochensicht das stärkste Minus seit zweieinhalb Monaten. Die Feinunze lag zum Settlement bei 1.244,10 Dollar, ein Aufschlag von 0,50 Dollar. Mit der Aussicht auf eine straffere US-Geldpolitik und einer anhaltend niedrigen Inflation verliert Gold weiter deutlich an Attraktivität als "sicherer Hafen" und Inflationsschutz, sagte ein Teilnehmer.
Der Ölpreis kam nach dem kräftigen Anstieg des Vortages dagegen leicht zurück. Ein Barrel der Sorte WTI kostete zum Settlement 94,84 Dollar, ein Minus von 0,6 Prozent. Händler sprachen von vereinzelten Gewinnmitnahmen. Auf Wochensicht gab es allerdings den ersten Anstieg seit sieben Wochen. Die seit neun Wochen zulegenden US-Lagerbestände und die Sorgen um die weitere Nachfrageentwicklung lasteten aber übergeordnet weiter auf dem Preis für das "schwarze Gold".
Am Devisenmarkt profitierte der Euro von einem starken ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland und kletterte wieder deutlich über die Marke von 1,35 Dollar. Im späten US-Handel lag die Gemeinschaftswährung bei 1,3548 Dollar. "Das deutsche Wirtschaftswachstum ist wirklich das Letzte um das wir uns Sorgen machen müssen", sagte Analyst Carsten Brzeski von der ING.
Im Dow-Jones-Index stand vor allem die Intel-Aktie im Fokus, die mit einem Minus von 5,1 Prozent deutlich unter die Räder kam. Das Unternehmen hat zwar ehrgeizige Ziele formuliert, inklusive einer aggressiveren Strategie auf dem Mobilfunkmarkt, doch wurde dies von einem eher zurückhaltenden Ausblick für 2014 in den Hintergrund gedrängt. So wird der Umsatz auf einem unveränderten Niveau erwartet, während die Analysten mit einer Zunahme um 1,4 Prozent gerechnet hatten.
Die Ergebnisse des Schuhhändlers Foot Locker stagnierten zwar im dritten Quartal im Vorjahresvergleich, doch hatten Analysten Schlimmeres befürchtet. Die Aktie kam um 4,1 Prozent voran. PetSmart hat zwar mehr verdient als erwartet, den Umsatz aber nicht so kräftig gesteigert wie von Analysten prognostiziert. Auch der Ausblick enttäuschte. Die Aktie büßte 1,4 Prozent ein.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.064,77 0,34 54,78 S&P-500 1.804,76 0,50 8,91 Nasdaq-Comp. 3.991,65 0,57 22,49 Nasdaq-100 3.422,02 0,57 19,28DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.35 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3548 0,49% 1,3482 1,3476 EUR/JPY 137,2717 0,77% 136,2289 136,0094 EUR/CHF 1,2294 -0,17% 1,2315 1,2320 USD/JPY 101,3250 0,28% 101,0435 100,9330 GBP/USD 1,6218 0,12% 1,6198 1,6160 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com
DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires
November 22, 2013 16:27 ET (21:27 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 27 PM EST 11-22-13
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!