01.10.2019 18:03:44
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MÄRKTE USA/Schwacher ISM-Index drückt Wall Street nach unten
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist im frühen Geschäft unter Druck geraten. Anlass war der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe, der eine massive Enttäuschung lieferte. Statt der erwarteten 50,1 lag er bei 47,8. Das Stimmungsbarometer liegt damit unter der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Schrumpfen der US-Industrie signalisiert. Der Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA.
Mit den Daten drehten Aktien und der Dollar nach unten ab, während sichere Häfen gesucht sind. Zur Handelseröffnung hatten noch Hoffnungen auf eine Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit gestützt. Im Oktober sollen die Gespräche fortgesetzt werden, allerdings sind die Erwartungen an einen "großen Wurf", also ein umfassendes Abkommen, ohnehin eher gering. Auch könne es jederzeit wieder Störfeuer geben, merkt ein Beobachter an.
Der Dow-Jones-Index verliert bis zum Mittag New Yorker Zeit 0,8 Prozent auf 26.706 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite fallen um 0,7 bzw 0,6 Prozent.
Dollar leichter - Gold und Anleihen gesucht
Die Dollar-Schwäche im Gefolge des ISM-Index hat den Euro wieder über 1,09 getrieben. Aktuell steht er bei 1,0933 Dollar, nach einem Tagestief bei 1,0879 Dollar. Ähnliche Schwäche zeigt der Greenback auch zu Yen und Franken, das Pfund kann dagegen nur einen Teil der Tagesverluste wieder aufholen, die die britische Währung wegen der Brexit-Sorgen verzeichnet.
Gold und Anleihen profitieren von der Enttäuschung über die mauen Daten. Der Goldpreis steigt um 0,8 Prozent auf 1.484 Dollar pro Feinunze. Die Zehnjahresrendite fällt mit steigenden Notierungen um 4,4 Basispunkte auf 1,62 Prozent. Zunächst hatten die Treasurys noch nachgegeben. Teilnehmer verwiesen zur Begründung auf eine sehr schwach verlaufene Auktion japanischer Staatsanleihen. Zudem habe die Bank of Japan (BoJ) am Montag angedeutet, sie könnte die Anleihekäufe in diesem Monat einschränken, heißt es.
Die Ölpreise tendieren wenig verändert. Zuletzt war es fünf Handelstage in Folge nach unten gegangen. Zunächst hatten sich die Preise leicht von den deutlichen Abgaben der jüngsten Zeit erholt. Händler verwiesen hierzu auf eine Reuters-Umfrage, wonach die Förderung der Opec-Mitglieder sowie Russlands und der USA im September zurückgegangen ist und auf den niedrigsten Stand seit 2011 gefallen ist. Mit dem schwachen ISM-Index wurden die Aufschläge aber wieder abgegeben. Für den nächsten Impuls könnten die wöchentlichen US-Lagerdaten des American Petroleum Institute (API) sorgen, die nach US-Börsenschluss veröffentlicht werden. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,1 Prozent auf 53,99 Dollar, für Brent geht es um 0,2 Prozent auf 59,39 Dollar nach oben.
Weiterhin Streik bei General Motors
Bei den Einzelwerten stehen General Motors (GM) im Fokus, denn der Streik der Gewerkschaft UAW läuft bereits die dritte Woche. Die Verhandlungen seien am Wochenende und am Montag mit Hochdruck weiter geführt worden, doch kurzfristig sei eine Einigung wohl nicht in Sicht, heißt es von Personen, die an den Gesprächen beteiligt sind. Die GM-Aktie verliert 1,6 Prozent.
Die Ford-Aktie zeigt sich 0,6 Prozent leichter. Der US-Autohersteller muss in seinem Indiengeschäft eine Wertberichtigung von bis zu 900 Millionen Dollar buchen. An der Prognose, dass der weltweite Konzernumbau das EBIT mit bis zu 11 Milliarden Dollar belasten könne, hält Ford allerdings fest. Der Baraufwand für die Restrukturierung könnte unverändert 7 Milliarden Dollar erreichen.
Für die Aktien des Biopharma-Unternehmens Geron geht es deutlich nach oben. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass seine Imtelstat-Behandlung gegen Myelofibrose - eine Knochenmarkserkrankung - von der US-Gesundheitsbehörde den Status einer beschleunigten Zulassung erhalten hat. Die Papiere klettern um gut 11 Prozent.
Die Aktien von US-Online-Brokern geraten massiv unter Druck, nachdem Charles Schwab die Handelsgebühren für ETFs, Aktien und Optionen an den Börsen in den USA und Kanada gestrichen hat. "Der Preis sollte für niemanden eine Barriere für Investments sein", erklärte CEO Walt Bettinger das Vorhaben. Die Aktien von Schwab verlieren 10 Prozent, die Aktien der Wettbewerber TD Ameritrade und E-Trade stürzen um 23 bzw 18 Prozent ab, Interactive Brokers verlieren 9,6 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.705,94 -0,78 -210,89 14,48
S&P-500 2.955,53 -0,71 -21,21 17,90
Nasdaq-Comp. 7.954,92 -0,56 -44,41 19,89
Nasdaq-100 7.712,59 -0,48 -36,86 21,84
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,54 -6,8 1,61 34,2
5 Jahre 1,48 -7,0 1,55 -44,5
7 Jahre 1,56 -5,7 1,61 -69,0
10 Jahre 1,62 -4,4 1,67 -82,2
30 Jahre 2,09 -2,5 2,11 -98,1
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 08:05 Uhr Mo, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0933 +0,30% 1,0887 1,0901 -4,6%
EUR/JPY 117,78 -0,01% 117,81 117,81 -6,3%
EUR/CHF 1,0860 -0,16% 1,0880 1,0874 -3,5%
EUR/GBP 0,8924 +0,64% 0,8859 0,8861 -0,8%
USD/JPY 107,75 -0,32% 108,19 108,07 -1,7%
GBP/USD 1,2250 -0,35% 1,2288 1,2303 -4,0%
USD/CNY 7,1484 0,0% 7,1484 7,1464 +3,9%
Bitcoin
BTC/USD 8.360,75 +1,37% 8.409,75 8.250,86 +124,8%
ROHOÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 53,99 54,07 -0,1% -0,08 +12,0%
Brent/ICE 59,39 59,25 +0,2% 0,14 +7,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.483,67 1.472,25 +0,8% +11,42 +15,7%
Silber (Spot) 17,29 17,01 +1,6% +0,28 +11,6%
Platin (Spot) 880,49 884,00 -0,4% -3,51 +10,5%
Kupfer-Future 2,54 2,57 -1,1% -0,03 -4,0%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/ros
(END) Dow Jones Newswires
October 01, 2019 12:04 ET (16:04 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Charles Schwab | 78,53 | -2,81% |
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Ford Motor Co. | 8,89 | -0,12% |
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General Motors | 45,98 | 2,23% |
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Geron Corp. | 2,66 | 0,60% |
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Interactive Brokers Group Inc Shs | 212,40 | -0,47% |
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