27.10.2020 21:09:42
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MÄRKTE USA/Standardwerte schwach - Technologieaktien gesucht
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem heftigsten Ausverkauf seit über einem Monat am Vortag gelang der Wall Street am Dienstag nur eine wacklige Stabilisierung. Gestützt wurde die Stimmung zwar von der Hoffnung auf einen klaren Sieg der Demokraten bei den US-Wahlen. Sollten die Demokraten im Kongress die Mehrheit erringen, dürften die Geldschleusen in Sachen Konjunkturstimuli geöffnet werden, hieß es im Handel. Gut kam auch der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter am Markt an. Im September ist dieser überraschend stark gestiegen. Die Auftragseingänge kletterten den fünften Monat in Serie. Allerdings, so merkten Händler kritisch an, stammten die Daten aus dem September. Und die aktuelleren Daten zum Verbrauchervertrauen im Oktober blieben hinter den Erwartungen.
Zudem verhinderte steigende Covid-19-Infektionsraten eine Erholung der US-Börsen. Die Pandemie verstärkt die Besorgnis über die wirtschaftlichen Aussichten der USA. Der Siebentagedurchschnitt bei den Neuinfektionen kletterte dort auf ein Allzeithoch. Fachleute rechnen mit weiteren Höchstmarken, sollte das Wetter abkühlen. Nicht nur in Europa, sondern auch in den USA stünden neue Abriegelungsmaßnahmen auf der Agenda, hieß es im Handel.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,8 Prozent auf 27.463 Punkte, der S&P-500 gab um 0,3 Prozent ab. Der technologielastige Nasdaq-Composite kletterte mit Konsolidierungsfantasie um 0,6 Prozent. Dabei gab es insgesamt 969 (Montag: 336) Kursgewinner und 2.086 (2.755) -verlierer. Unverändert schlossen 79 (50) Titel.
"Die Kernfrage, mit der wir uns beschäftigen, dreht sich um die Covid-19-Zahlen. Noch wichtiger ist aber, wie die Staaten darauf reagieren", sagte Marktstrategin Seema Shah von Principal Global Investors. "Es besteht die Sorge, dass die in Europa ergriffenen Maßnahmen aller Wahrscheinlichkeit nach auch in den USA folgen werden, denn es besteht keine andere Wahl."
Megafusion im Technologiesektor
Zur Aufhellung der Stimmung im Technologiesektor trug eine spektakuläre Übernahme bei: Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) will Wettbewerber Xilinx für Aktien im Wert von 35 Milliarden US-Dollar übernehmen. Während AMD 4,1 Prozent fielen, schossen Xilinx um 8,6 Prozent in die Höhe. Die AMD-Geschäftszahlen gingen angesichts der Schlagzeilen etwas unter: AMD hat im dritten Quartal seinen Umsatz kräftig gesteigert und den Gewinn mehr als verdreifacht. Zudem hob AMD die Umsatzprognose an.
Caterpillar gaben 3,2 Prozent ab. Der Konzern leidet unter der pandemiebedingt schwachen Nachfrage nach Baumaschinen. Umsatz und Ergebnis brachen im dritten Quartal ein. Immerhin schnitt der Konzern besser ab als von Analysten befürchtet. 3M sanken um 3,1 Prozent. Der Mischkonzern ist im dritten Quartal dank eines hohen Umsatzes im Geschäft mit Produkten für die Gesundheitsindustrie stärker als erwartet gewachsen. Der Gewinn ging aber zurück. Wegen der pandemiebedingten Unsicherheiten gab 3M weiter keine konkrete Prognose für das Gesamtjahr ab.
T-Mobile US will in den USA neue Kunden mit Bezahlfernsehen gewinnen. Der inzwischen zweitgrößte Mobilfunkanbieter des Landes startet kommende Woche mit drei Streaming-Paketen. Die Aktie verbesserte sich um 1 Prozent.
Drei wichtige Geschäftsberichte im Pharmasektor
Merck & Co verloren 1 Prozent. Der Pharmakonzern hat im dritten Quartal dank guter Nachfrage Umsatz und Gewinn gesteigert. Für das laufende Jahr ist der Konzern zuversichtlich und passt seinen Jahresausblick an, rechnet aber auch mit Belastungen durch die Corona-Pandemie. Pfizer verbilligten sich um 1,3 Prozent. Der Merck-Wettbewerber hat in seinem Drittquartal unter einem geringeren Absatz bei den Medikamenten Prevnar und Enbrel gelitten und weniger umgesetzt als erwartet. Höhere Forschungs- und Entwicklungsausgaben haben das Ergebnis zusätzlich gedrückt, allerdings nicht so stark wie befürchtet. Eli Lilly verloren 6,9 Prozent. Das Unternehmen enttäuschte mit seinen Drittquartalsergebnissen.
Der Motorradhersteller Harley-Davidson hat im dritten Quartal mehr verdient und mit dem Umsatz die Erwartungen übertroffen. Der Kurs schnellte um 22 Prozent empor. Raytheon Technologies ermäßigten sich um 7 Prozent. Der Wehrtechnikkonzern hat im dritten Quartal trotz Umsatzsteigerungen unter dem Strich dramatisch weniger verdient.
J.M. Smucker verkauft Teile ihres Nicht-Kerngeschäfts für 550 Millionen Dollar an B&G Foods. Der Kurs verlor 1,7 Prozent. B&G Foods wurden um 3 Prozent nach oben genommen. Das Unternehmen will den Zukauf mit vorhandener Liquidität und Kreditlinien bezahlen.
Am Devisenmarkt gab der Dollar etwas von seinen Vortagesaufschlägen ab. Der Euro fiel auf gut 1,08 Dollat zurück. Im Blick stand die türkische Lira, die von einem Allzeittief zum nächsten rauscht. Knackte der Dollar am Vortag erstmals überhaupt die Marke von 8,00 Lira, kostet er am Dienstag bereits 8,18. Am Montag war er von 7,97 auf 8,09 Lira gestiegen. Händler machten die Untätigkeit der türkischen Zentralbank im Kampf gegen die ausufernde Inflation in der Türkei verantwortlich für die Talfahrt der Lira. Aktuell belasten die zunehmenden geopolitischen Spannungen und Sanktionsdrohungen aus den USA die Lira zusätzlich.
Die Ölpreise erholten sich von den Dreiwochentiefs des Vortages. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 2,3 Prozent auf 39,45 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent notierte 1,7 Prozent höher bei 41,14 Dollar. Vor allem der Tropensturm "Zeta" im Golf von Mexiko sorgte für Preisauftrieb, rund die Hälfte des Energieausstoßes fiel durch ihn flach. Auch die guten Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter entfachten etwas Nachfragefantasie.
Der Goldpreis legte mit der grassierenden Corona-Pandemie um 0,3 Prozent auf 1.908 US-Dollar zu. Auch der leicht fallende Dollar half etwas. Mit den Corona-Sorgen stießen auch US-Rentenpapiere auf Kaufinteresse. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank im Gegenzug um weitere 2,8 Basispunkte auf 0,78 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 27.463,26 -0,80 -222,12 -3,77
S&P-500 3.390,69 -0,30 -10,28 4,95
Nasdaq-Comp. 11.431,35 0,64 72,41 27,40
Nasdaq-100 11.598,95 0,82 94,43 32,82
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,15 -0,4 0,15 -105,7
5 Jahre 0,33 -2,1 0,35 -159,4
7 Jahre 0,55 -2,2 0,57 -169,9
10 Jahre 0,78 -2,8 0,80 -166,9
30 Jahre 1,56 -3,1 1,60 -150,3
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 08:22 Uhr Mo, 18:23 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1809 +0,02% 1,1826 1,1821 +5,3%
EUR/JPY 123,39 -0,36% 123,88 123,95 +1,2%
EUR/CHF 1,0721 -0,03% 1,0727 1,0721 -1,2%
EUR/GBP 0,9047 -0,26% 0,9079 0,9077 +6,9%
USD/JPY 104,49 -0,38% 104,75 104,86 -3,9%
GBP/USD 1,3053 +0,28% 1,3035 1,3022 -1,5%
USD/CNH (Offshore) 6,7085 +0,15% 6,6947 6,7032 -3,7%
Bitcoin
BTC/USD 13.659,50 +4,64% 13.127,75 12.877,50 +89,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 39,45 38,56 +2,3% 0,89 -30,1%
Brent/ICE 41,14 40,46 +1,7% 0,68 -32,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.907,53 1.902,61 +0,3% +4,92 +25,7%
Silber (Spot) 24,42 24,29 +0,5% +0,13 +36,8%
Platin (Spot) 884,58 877,10 +0,9% +7,48 -8,3%
Kupfer-Future 3,08 3,08 0% 0 +9,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 27, 2020 16:09 ET (20:09 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
3M Co. | 126,64 | -0,27% | |
AMD (Advanced Micro Devices) Inc. | 131,42 | 0,35% | |
B&G Foods Inc | 6,07 | -0,59% | |
Caterpillar Inc. | 388,50 | 0,13% | |
Eli Lilly | 751,60 | -0,13% | |
Harley-Davidson Inc. | 31,77 | 0,06% | |
J. M. Smucker Co. | 113,75 | 5,03% | |
Merck Co. | 96,80 | 0,21% | |
Pfizer Inc. | 24,56 | -0,06% | |
Raytheon Technologies Corp | 114,66 | -0,42% | |
T-Mobile US | 233,25 | 0,11% | |
United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel) | 37,71 | 0,76% |