23.04.2018 15:18:45
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MÄRKTE USA/Steigende Renditen bremsen Wall Street
NEW YORK (Dow Jones)--Mit weiter steigenden Renditen am Rentenmarkt kommt an der Wall Street keine Kauflaune auf. Wie schon zum Wochenschluss belasten auch am Montag erneut gestiegene Zinsen den Aktienmarkt. Mit 2,97 Prozent werfen zehnjährige US-Staatsanleihen zwar einen Basispunkt mehr ab als noch am Freitag, als das Renditeniveau ohnehin bereits auf den höchsten Stand seit Januar 2014 geklettert war. Im Hoch rentierten zehnjährige US-Anleihen am Montag bereits mit 2,99 Prozent. Ein Anstieg über die Marke von 3 Prozent hätte starke Symbolkraft.
Die steigenden Rentenrenditen werden als Gradmesser für die Inflationserwartungen und damit auch für die mittelfristige Geldpolitik gesehen. Steigende Rohstoffpreise - vor allem bei Erdöl - haben die Inflationserwartungen jüngst befeuert. Der Preisanstieg ist aber eher Ausdruck handelstechnischer Verspannungen als ein Zeichen anziehender Wachstumserwartungen, was kein gutes Signal für die Aktienmärkte ist. Der Aktienterminmarkt suggeriert einen gut behaupteten Start am Kassamarkt, womit sich die leicht zurückkommenden Rentenrenditen an der Wall Street bemerkbar machen. Denn mit den Renditen auf Tageshoch hatte sich ein Start im Minus bei Aktien angedeutet.
Zinserwartungen steigen
Immer mehr Börsianer preisen angesichts steigender Inflationsprognosen bereits vier US-Leitzinserhöhungen im laufenden Jahr statt bislang drei ein. Zum Wochenschluss hatte der Zinsterminmarkt dieses Szenario bereits mit einer Wahrscheinlichkeit von 38 Prozent eingepreist nach zuletzt 24,5 Prozent am 11. April.
"Schon eine kleine Eintrübung des Sentiments kann zu einem globalen Ausverkauf bei Aktien führen, wenn anziehende Renditen das Aufwärtspotenzial am Aktienmarkt ausbremsen", warnt Chefanalyst Konstantinos Anthis von ADS Securities. Die Zinsfantasien könnten im frühen Geschäft weitere Nahrung erhalten. Denn mit den Einkaufsmanagerindizes zum Dienstleistungsgewerbe und dem Pendant für die verarbeitenden Branchen stehen wichtige Konjunkturdaten an. Dies gilt auch für die Verkäufe von Bestandshäusern, die sich anschließen.
Gold ist ein Verlierer steigender Zinserwartungen, denn das Edelmetall wirft selbst keine Zinsen ab. Die Feinunze verbilligt sich um 0,8 Prozent auf 1.325 US-Dollar. Auch der feste Dollar belastet Gold. Der Greenback profitiert anders als Gold von steigenden Zinsfantasien in den USA. Der Euro fällt auf 1,2238 Dollar nach Wechselkursen um 1,2288 zum Wochenschluss. Der WSJ-Dollarindex klettert um 0,4 Prozent.
Sollte die Zehnjahresrendite in den USA die nahe 3-Prozentmarke knacken und die Volatilität zugleich niedrig bleiben und einen Ausverkauf bei Risikopapieren verhindern, dann dürfte der Dollar wahrscheinlich weiter anziehen, glauben die Devisenexperten der Societe Generale.
Zinsspekulationen treiben Dollar
Der feste Dollar macht auch dem Ölpreis zu schaffen, der zuletzt stark angezogen hatte. Aktuell verliert US-Leichtöl der Sorte WTI 1,4 Prozent auf 67,42 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent 1,2 Prozent auf 73,15 Dollar. Hochrangige Ölfunktionäre des Erdölkartells Opec, Russlands und anderer großer Produzenten hatten zuletzt vorgeschlagen, die Förderdrosselung vielleicht bis ins Jahr 2019 zu verlängern. Daher sehen Analysten kaum eine Änderung der fundamentalen Situation.
Neben der Zinsentwicklung wird der Handel auch wieder von der Berichtssaison geprägt, wo Halliburton, Hasbro und die Google-Mutter Alphabet, Kimberly Clark, TD Ameritrade Holding sowie Whirlpool am Zug sind. Laut CFRA-Strategin Lindsey Bell haben bislang rund 80 Prozent der Unternehmen, die bislang Geschäftszahlen vorgelegt haben, die Markterwartungen geschlagen. Das liege klar über dem historischen Schnitt.
Dem Ölfeldausrüster Halliburton ist im ersten Quartal trotz einer Abschreibung auf das Venezuela-Geschäft der Sprung in die schwarzen Zahlen gelungen. Beim Ergebnis übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten knapp. Dennoch fällt die Aktie im vorbörslichen Handel um 1,8 Prozent, sie ist in den vergangenen zwölf Monaten aber auch gut gelaufen.
Die Titel des Spielzeugherstellers Hasbro geben vorbörslich 6,8 Prozent nach. In der ersten Periode verfehlte der Konzern die Marktschätzungen bei Umsatz und Ergebnis. Das Unternehmen litt unter der Pleite des Spielzeughändlers Toys'R'Us. Caterpillar steigen dagegen um 1,5 Prozent, nachdem die Citigroup die Aktie des Baumaschinenherstellers auf "Kaufen" erhöht hat.
Die Titel des US-Generikaherstellers Akorn brechen am Montag um satte 33,5 Prozent ein. Der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius hat die vor einem Jahr geplante Übernahme des US-Konzerns platzen lassen.
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US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,47 1,3 2,46 127,2
5 Jahre 2,80 0,4 2,80 87,9
7 Jahre 2,92 0,3 2,92 67,3
10 Jahre 2,97 0,5 2,96 52,1
30 Jahre 3,15 -0,1 3,15 7,9
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:46 Fr, 17:18 % YTD
EUR/USD 1,2235 -0,40% 1,2271 1,2277 +1,8%
EUR/JPY 132,41 +0,01% 132,32 132,14 -2,1%
EUR/CHF 1,1941 -0,32% 1,1970 1,1956 +2,0%
EUR/GBP 0,8765 -0,07% 0,8750 1,1430 -1,4%
USD/JPY 108,22 +0,41% 107,84 107,62 -3,9%
GBP/USD 1,3958 -0,33% 1,4023 1,4033 +3,3%
Bitcoin
BTC/USD 8.917,75 +0,2% 8.875,24 8.496,98 -34,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,45 68,40 -1,4% -0,95 +12,3%
Brent/ICE 73,37 74,06 -0,9% -0,69 +11,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.325,45 1.335,70 -0,8% -10,24 +1,7%
Silber (Spot) 16,79 17,12 -1,9% -0,33 -0,9%
Platin (Spot) 918,95 926,75 -0,8% -7,80 -1,1%
Kupfer-Future 3,09 3,14 -1,3% -0,04 -6,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/mpt
(END) Dow Jones Newswires
April 23, 2018 09:18 ET (13:18 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Alphabet A (ex Google) | 160,16 | -0,92% | |
Alphabet C (ex Google) | 161,74 | -0,82% | |
Caterpillar Inc. | 380,50 | -1,93% | |
Halliburton Co. | 30,22 | -0,03% | |
Hasbro Inc. | 60,29 | -0,90% | |
Kimberly-Clark Corp. | 131,58 | -1,41% | |
Whirlpool Corp. | 106,40 | -4,92% |