05.08.2024 15:02:40
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MÄRKTE USA/Talfahrt vor dritter Runde
NEW YORK (Dow Jones)--Die Talfahrt an der Wall Street geht am Montag in die dritte Runde. Der Aktienterminmarkt deutet Verluste um 5 Prozent zum Start des Handels an - die zuletzt bereits besonders gebeutelten Technologietitel dürften dabei erneut die Tagesverlierer stellen. Die technologielastigen Nasdaq-Indizes haben in den Korrekturmodus eingeschwenkt, sie haben seit dem jüngsten Hoch 10 Prozent verloren.
Weltweit geht es an den Börsen dieser Tage steil bergab. Symptomatisch für den globalen Absturz ist der Einbruch in Tokio, wo der Leitindex Nikkei-225 am Berichtstag mit einem Verlust von über 12 Prozent den größten Tagesabschlag seit Oktober 1987 verbuchte.
Die schlechte Börsenstimmung wird von Rezessionsängsten gespeist, nachdem US-Konjunkturdaten jüngst sehr schwach ausgefallen waren. Schwache Daten waren vor kurzem tendenziell noch eher positiv aufgenommen worden, weil sie die Zinssenkungfantasie befeuerten. Doch wurde dabei stets von einer "weichen Landung" der US-Konjunktur ausgegangen. Diese Annahme ist ins Wanken geraten. Sicher eingepreiste Zinssenkungen im September könnten daher zu spät kommen, um die US-Konjunktur aufzufangen, heißt es.
"Die Märkte waren vor Freitag angespannt, aber ein schwacher Arbeitsmarktbericht hat wirklich eine tiefgreifende Bewegung auf der ganzen Welt ausgelöst. Die übergeordnete Botschaft von heute lautet: Halten Sie sich fest", sagt Marktanalyst Jim Reid von der Deutschen Bank.
Die US-Rezessionssorgen machen die Runde vor dem Hintergrund einer ebenfalls schwächelnden chinesischen Wirtschaft, denn die Regierung in Peking hat sich bislang mit Stimuli zurückgehalten und damit enttäuscht. Dazu gesellt sich weiterhin die militärische Eskalationsgefahr im Nahen Osten. Die US-Regierung rechnet mit einem Angriff des Irans auf Israel innerhalb der nächsten ein bis zwei Tage.
Sicherheit ist Trumpf
Mit den wachsenden Rezessionssorgen in den USA sind Renten gesucht - auch der Nahostkonflikt lässt Anleger den vermeintlich sicheren Rentenhafen ansteuern, wodurch die Renditen weiter massiv sinken. Das drückt schwer auf den Dollar, der Dollarindex fällt um 0,6 Prozent. Bereits zum Vorwochenschluss war der Greenback auf ein Viereinhalbmonatstief gerutscht.
"Der Markt hat seine Zinssenkungserwartungen deutlich nach oben korrigiert und erwartet nun mehr als vier Senkungen um 25 Basispunkte bis zum Jahresende", sagt Devisenanalyst Michael Pfister von der Commerzbank. Zugleich sind Schweizer Franken und der japanische Yen gesucht. Der Yen steigt auf ein Siebenmonatshoch zum Dollar. Beide Währungen gelten wie US-Staatsanleihen als vermeintlich sichere Anlegerhäfen in Krisenzeiten. Dazu erhöhte Japan jüngst die Zinsen.
Trotz der Nahostkrise geben die Erdölpreise deutlich nach. Auch hier spielen Anleger Rezessionssorgen mit der dann entsprechend niedrigen Nachfrage, wie es bei den ANZ-Analysten heißt. Zudem mache die Opec+ trotz der düsteren Konjunkturaussichten keine Anstalten, die freiwilligen Förderkürzungen zu verlängern.
Der Goldpreis gerät in den Abwärtsstrudel deutlich sinkender Rohstoffpreise - vor allem bei Basismetallen. Ansonsten sprächen Rezessionsängste, Risikoaversion und nachgebenden Marktzinsen eigentlich für Gold, heißt es.
Apple mit Aktienverkäufen gen Süden
Apple verlieren vorbörslich 8,5 Prozent. Warren Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway hat mitgeteilt, fast die Hälfte seiner Apple-Aktien im zweiten Quartal abgestoßen zu haben. In dem extrem schwachen Umfeld für Technologietitel brechen Nvidia um 13,8 Prozent ein. Laut Berichten verschiebt der Halbleiterkonzern die nächste Generation von KI-Chips um mindestens drei Monate.
Coinbase Global (-18,6%) folgen dem Einbruch am Markt für Kryptowährungen. Kellanova springen um 22,1 Prozent nach oben. Laut Wall Street Journal befindet sich der Süßwarenanbieter Mars Inc in fortgeschrittenen Gesprächen wegen einer Übernahme. AMC Entertainment rauschen nach Quartalszahlen im Rahmen der Erwartungen um 14,6 Prozent talwärts. Der Kinobetreiber warnte vor den Folgen geringerer Neuveröffentlichungen wegen der jüngsten Streiks in der Filmbranche.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,67 -21,4 3,88 -75,2
5 Jahre 3,47 -15,0 3,62 -53,4
7 Jahre 3,54 -12,9 3,67 -43,1
10 Jahre 3,68 -11,0 3,79 -20,1
30 Jahre 4,02 -8,9 4,11 4,7
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:10 Uhr Fr, 17:31 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0987 +0,6% 1,0900 1,0922 -0,5%
EUR/JPY 156,03 -2,5% 154,70 159,94 +0,3%
EUR/CHF 0,9275 -1,1% 0,9229 0,9370 -0,0%
EUR/GBP 0,8609 +1,0% 0,8573 0,8532 -0,8%
USD/JPY 141,91 -3,1% 142,20 146,49 +0,7%
GBP/USD 1,2762 -0,4% 1,2712 1,2801 +0,3%
USD/CNH (Offshore) 7,0878 -1,0% 7,1227 7,1456 -0,5%
Bitcoin
BTC/USD 50.739,25 -13,3% 52.078,20 62.789,50 +16,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 72,33 73,52 -1,6% -1,19 +1,4%
Brent/ICE 75,68 76,81 -1,5% -1,13 +0,5%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 34,97 37,11 -5,8% -2,14 +14,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.373,41 2.443,85 -2,9% -70,44 +15,1%
Silber (Spot) 26,63 28,58 -6,8% -1,95 +12,0%
Platin (Spot) 910,73 958,55 -5,0% -47,82 -8,2%
Kupfer-Future 3,94 4,10 -3,9% -0,16 +0,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf
(END) Dow Jones Newswires
August 05, 2024 09:02 ET (13:02 GMT)
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