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22.09.2015 22:43:48

MÄRKTE USA/Ungewissheit um Fed und Konjunkturskepsis dämpfen Stimmung

   NEW YORK (Dow Jones)--Negative Vorgaben aus Europa, Konjunkturskepsis und nicht zuletzt die Ungewissheit um das weitere Vorgehen der US-Notenbank haben die Kurse an der Wall Street am Dienstag auf Talfahrt geschickt. Die Abgaben fielen aber deutlich geringer aus als auf dem alten Kontinent. Der Dow-Jones-Index verlor 1,1 Prozent auf 16.330 Punkte. Der S&P-500 gab um 1,2 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 1,5 Prozent. Damit wurde die Erholung vom Montag mehr als zunichte gemacht.

   Die Umsätze waren mit 962 (Montag: 822) Millionen Aktien erneut lebhaft. Den 659 Kursgewinnern stand eine Übermacht von 2.516 -verlierern gegenüber. Unverändert schlossen 86 Titel.

   Als die Federal Reserve in der vergangenen Woche die Zinswende zunächst aufschob, verwies sie auf die Probleme der Weltwirtschaft und speziell die schwächelnde Konjunktur in China. Nun hat die Asian Development Bank ihre Prognose für das diesjährige chinesische Wirtschaftswachstum gesenkt. Das weckte Befürchtungen, dass es um China noch schlechter bestellt sein könnte als bislang bekannt. Klarheit könnte am Mittwoch der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Reich der Mitte bringen. Anleger wollten aber keine negative Überraschung riskieren und zogen auch deshalb Geld aus dem Aktienmarkt ab.

   Zwar versuchte der chinesische Präsident Xi Jinping in einem schriftlich geführten Interview mit dem Wall Street Journal, die Gemüter zu beruhigen, indem er eine Reihe von Wirtschaftsreformen ankündigte, die Investoren nahmen ihm das aber nicht ab: "Das haben wir früher schon gehört", so der Kommentar von Peter Cardillo, Chefvolkswirt bei Rockwell Global Capital.

   Cardillo gab aber auch der US-Notenbank die Schuld an dem Kursdesaster an den Börsen. "Hätte die Fed die Zinsen erhöht, würde das nicht passieren", sagte er und fügte hinzu: "Die Fed hat Unsicherheit in den Markt gebracht." Eine Chance, dieses Bild zu korrigieren, hat am Dienstag der Präsident der Fed-Filiale von Atlanta, Dennis Lockhart. Er wird allerdings erst nach US-Börsenschluss auf dem Alabama World Affairs Council sprechen. Lockhart hatte schon am Montag gesagt, dass er eine Zinserhöhung noch im laufenden Jahr für sehr wahrscheinlich hält.

   Rockwell-Volkswirt Cardillo verwies daneben auf den Ölpreis, der nach der Erholung am Montag nun wieder nachgab und damit auch die Aktienkurse belastete. Am US-Ölmarkt dominierten Befürchtungen das Geschehen, dass eine konjunkturbedingt geringere Nachfrage das ohnehin bestehende Überangebot verschärfen könnten. Am Mittwoch wird die US-Regierung Daten zu ihren Ölvorräten veröffentlichen. Analysten erwarten, dass die rekordhohen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche nur um 100.000 Barrel abgenommen haben. Bei Benzin und Mitteldestillaten wird sogar eine Zunahme erwartet. Der Oktober-Kontrakt auf Rohöl der US-Sorte WTI fiel an seinem letzten Handelstag um 1,9 Prozent bzw 0,85 Dollar auf 45,83 Dollar. Der ab Mittwoch marktführende November-Kontrakt ermäßigte sich um 1,3 Prozent bzw 0,60 Dollar auf 46,36 Dollar. Die europäische Sorte Brent legte dagegen leicht um 0,3 Prozent bzw 0,16 Dollar auf 49,08 Dollar zu.

   Am Devisenmarkt wurde unterdessen weiter die Zinswende in den USA eingepreist. Der Dollar legte zu, im Gegenzug fiel der Euro auf gut 1,1130 Dollar. Im Tageshoch notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1208 Dollar.

   Der festere Dollar drückte den Goldpreis. Die Feinunze fiel um 0,7 Prozent bzw 8 Dollar auf 1.124,80 Dollar. Nutznießer der allgemeinen Verunsicherung war der Rentenmarkt. Steigende Kurse ließen die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 8 Basispunkte auf 2,13 Prozent sinken.

   Der VW-Abgasskandal, der dem europäischen Automobilsektor den zweiten Tag in Folge heftige Verluste bescherte, ließ auch die Aktien der US-Hersteller nicht ungeschoren. Ford ermäßigten sich um 2,8 Prozent, für General Motors ging es um 1,9 Prozent nach unten. Unter den Aktien der Zulieferer verloren BorgWarner 7,6 Prozent und Tenneco 6,3 Prozent.

   Pharma- und Biotechnologiewerte wurden abermals verkauft. Sie waren schon am Montag unter Druck geraten, nachdem die ehemalige Außenministerin Hilary Clinton, die im kommenden Jahr für das US-Präsidentenamt kandidieren möchte, einen Plan zur Bekämpfung von Preistreiberei bei Medikamenten angekündigt hatte. Celgene verloren 1,3 Prozent und Ariad Pharmaceuticals 3,7 Prozent. Nach dem "raketenartigen" Anstieg der Kurse seien Gewinnmitnahmen selbst aus nichtigem, fundamental unbegründeten Anlass keineswegs verwunderlich, sagte Rob Lanphier von William Blair & Co. In den zurückliegenden fünf Jahren hat sich der Nasdaq-Biotechnology-Index in der Tat mehr als vervierfacht, während der S&P-500 nur auf ein Plus von etwa 70 Prozent kommt.

   Aktien von Goldman Sachs fielen um 2 Prozent, nachdem CEO Lloyd Blankfein mitgeteilt hatte, dass er an einem Lymphom erkrankt ist.

   Die Aktien des Düngerherstellers Mosaic büßten 7 Prozent ein. Der Wettbewerber von K+S hatte seine Produktionsprognose gesenkt. Dagegen erholten sich Weatherford um 10,7 Prozent. Die Titel waren am Montag um 17 Prozent eingebrochen, nachdem der Ölfeldausrüster eine Kapitalerhöhung um 1 Milliarde Dollar angekündigt hatte. Nun rudert das Unternehmen zurück und verzichtet auf die Maßnahme. Es habe zwar starkes Interesse gegeben, doch sei man nicht bereit, unter Wert zu verkaufen, hieß es von Weatherford. Staples reagierten mit einem Minus von 5,8 Prozent auf die Nachricht, dass die US-Kartellbehörde die geplante Fusion des Büroausstatters mit Wettbewerber Office Depot wahrscheinlich nicht genehmigen wird. Office Depot verloren 4,1 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.330,47 -1,09 -179,72 S&P-500 1.942,74 -1,23 -24,23 Nasdaq-Comp. 4.756,72 -1,50 -72,23 Nasdaq-100 4.274,10 -1,43 -62,03

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 29/32 up 3/32 0,670% -4,4BP 1% 3-year 100 2/32 up 4/32 0,973% -4,6BP 1 3/8% 5-year 99 24/32 up 11/32 1,426% -7,4BP 1 7/8% 7-year 100 12/32 up 18/32 1,818% -8,6BP 2 1/8% 10-year 98 28/32 up 24/32 2,127% -8,7BP 2 1/2% 30-year 98 27/32 up 1 31/32 2,932% -10,2BP

DEVISEN zuletzt +/- % Di. 8.12 Uhr Mo, 17.41 Uhr EUR/USD 1,1133 -0,33% 1,1169 1,1191 EUR/JPY 133,74 -0,63% 134,59 134,86 EUR/CHF 1,0854 -0,19% 1,0875 1,0863 USD/JPY 120,14 -0,27% 120,46 120,54 GBP/USD 1,5376 -0,76% 1,5494 1,5506 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln/

   (END) Dow Jones Newswires

   September 22, 2015 16:13 ET (20:13 GMT)

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Weatherford International Limited 82,14 6,10% Weatherford International Limited