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15.04.2015 22:42:47

MÄRKTE USA/Unternehmenszahlen und Ölpreisrally hellen Stimmung auf

   Von Steffen Gosenheimer

   NEW YORK (Dow Jones)--Gute Unternehmensergebnisse und die fortgesetzte Erholungsrally am Ölmarkt haben die Börsianer am Mittwoch an Wall Street in Kauflaune versetzt. Überwog zuletzt noch die Angst vor Enttäuschungen in der gerade begonnenen Berichtssaison und sorgte tendenziell für Zurückhaltung, ging es am Mittwoch mit den Aktienkursen nach gut aufgenommenen Ergebnissen von Intel und Delta Airlines aufwärts.

   Der Dow-Jones-Index kletterte um 0,4 Prozent auf 18.112 Punkte, nachdem die Gewinne in der letzten Handelsstunde von den Tageshochs etwas zurückgekommen waren. S&P-500 und Nasdaq-Composite legten etwas stärker zu um 0,5 bzw 0,7 Prozent, womit der Nasdaq-Composite die 5.000er Marke zurückeroberte. Dow und S&P-500 fehlen jeweils weniger als 1 Prozent zu neuen Rekordhochs. Der Umsatz stieg deutlich auf 877,1 (Dienstag: 691) Millionen Aktien. 2.090 (1.970) Tagesgewinnern standen an der NYSE 1.050 (1.181) -verlierer gegenüber. 105 (104) Titel schlossen unverändert.

   Enttäuschend ausgefallene Konjunkturdaten des Tages konnten der guten Stimmung nichts anhaben, weil sie dahingehend positiv für die Aktienmärkte gedeutet wurden, dass die Zinswende in den USA weiter auf sich warten lassen dürfte. So drehte die Geschäftsaktivität im Großraum New York, gemessen am Empire State Index, im April überraschend ins Minus und verfehlte die Marktprognose weit. Außerdem sank die US-Industrieproduktion im März stärker als erwartet.

   Andererseits wiederholte James Bullard, Präsident der US-Notenbankfiliale St. Louis seinen Standpunkt, wonach nun der richtige Zeitpunkt für eine Zinserhöhung sei. Allerdings betonte er auch, dass die Entscheidung darüber letztlich datenabhängig getroffen werden müsse. Keine Rolle spielte der im Handelsverlauf veröffentlichte Konjunkturbericht "Beige Book". Er förderte keine neuen Erkenntnisse über die Lage der US-Wirtschaft zutage.

   Laut James Abate, Anlageexperte bei Centre Funds mit einem verwalteten Vermögen von über 1 Milliarde Dollar, haben die Unternehmen mit ihren Quartalsausweisen bislang die gesenkten Erwartungen übertroffen oder zumindest erfüllt. Das sorge für eine optimistische Stimmung. Dazu trage aber vor allem auch die global weiter extrem lockere Geldpolitik bei, die für reichlich anlagesuchende Liquidität sorge. Allerdings warnte er zugleich, dass die inzwischen hohen Bewertungen der Aktien korrekturbedürftig seien.

   Unter den Einzelwerten legten Intel um 4,3 Prozent zu und waren klarer Tagesfavorit im Dow. Der Halbleiterkonzern erreichte im ersten Quartal die Ziele, die das Unternehmen zuvor zurückgeschraubt hatte. Das Ausbleiben einer negativen Überraschung sorgte für Erleichterung. RBC stufte die Aktie sogar umgehend auf "Outperform" hoch.

   Delta Air Lines gewannen 2,6 Prozent nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen. Zwar sorgte der starke Dollar auch für Gegenwind, zugleich machte er aber die Treibstoffrechnung der Fluglinie billiger. Bank of America-Merrill Lynch gaben nach Vorlage der Erstquartalszahlen dagegen um 1,1 Prozent nach. Sie wurden als durchwachsen und damit passend zur vergangenen schwächeren Kursentwicklung bezeichnet.

   Google litten lange unter dem Kartellverfahren der EU gegen den Internetkonzern wegen angeblicher Bevorzugung eigener Dienste, drehten am Ende aber dennoch knapp ins Plus. Damit droht Google eine milliardenschwere Strafe. Experten halten es für schwierig, dass für Google in der Kartellklage eine Lösung zu finden ist, die einerseits den Kläger zufriedenstellt und andererseits keine realen Behinderungen für Google darstellt.

   Die Geschäftszahlen der Eisenbahngesellschaft CSX kamen zwar gut an, dennoch gab der Kurs um 1,1 Prozent nach. Beobachter machten dafür die schwachen Konjunkturdaten verantwortlich, zumal der Transportsektor als sehr konjunktursensibel gilt. Anders als der Wettbewerber Norfolk Southern, der am Tag zuvor eine Gewinnwarnung ausgegeben hatte, schnitt CSX dank besserer Preise überraschend gut ab. Der Konzern wird überdies die Dividende erhöhen und Aktien im Volumen von 2 Milliarden Dollar zurückkaufen.

   Erneut in der Spitzengruppe der Dow-Werte tummelten sich Chevron und Exxon. Wie andere Aktien aus dem Ölsektor auch waren sie angesichts der weiter steigenden Ölpreise gesucht. Im Technologiesegment profitierten Citix von einem Bericht, wonach das Unternehmen erwägen soll, sein Online-Servicegeschäft zu verkaufen oder abzutrennen. Der Kurs legte um 2,3 Prozent zu.

   Die bereits zuvor gestiegenen Ölpreise bekamen unterdessen von den wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten einen weiteren Schub nach oben. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um fast 6 Prozent auf 56,39 Dollar und damit den höchsten Settlementpreis des Jahres überhaupt. Zuletzt ging das Fass mit 55,96 Dollar nur knapp darunter um.

   Zunächst hatte die Internationale Energieagentur (IEA) mit der Prognose für Rückenwind gesorgt, dass 2015 ein etwas stärkeres Wachstum der globalen Ölnachfrage zu erwarten ist, dann fiel der Anstieg der US-Rohölvorräte mit 1,3 Millionen Barrel deutlich geringer aus als von Marktexperten mit bis zu 3,5 Millionen geschätzt. Gestützt würden die Ölpreise derzeit aber auch von einer Angstprämie wegen des sich verschärfenden Konflikts zwischen Irak und Syrien und neuer Angriffe Saudi-Arabiens auf Jemen, hieß es.

   Am Rentenmarkt zogen die Kurse nach den schwachen Konjunkturdaten zunächst etwas stärker an, kamen aber letztlich fast wieder auf das Ausgangsniveau zurück. Rückenwind erhielten sie auch von der Aussage von EZB-Draghi, das im März begonnene Anleihekaufprogramm wie geplant fortzusetzen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel minimal auf 1,90 Prozent. Es war das vierte Renditeminus in Folge.

   Der Dollar verzeichnete nach den Daten aus der US-Wirtschaft eine Berg- und Talfahrt, musste zuletzt aber deutlich Federn lassen. Der Euro stieg im späten US-Handel fast auf 1,07 Dollar, nachdem er am frühen Nachmittag noch bei 1,0578 gelegen hatte. Der Goldpreis legte mit Unterstützung des schwächeren Dollar etwas zu und eroberte die 1.200er Marke zurück.

=== Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 18.112,41 +0,4% +75,71 S&P-500 2.106,61 +0,5% +10,77 Nasdaq-Composite 5.011,02 +0,7% +33,73 Nasdaq-100 4.424,53 +0,6% +26,88

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2 Jahre 99-31/32 + 1/32 0,504% -1,2 Bp 3/4% 3 Jahre 99-23/32 + 2/32 0,843% -1,8 Bp 1-3/8% 5 Jahre 100-7/32 + 2/32 1,326% -1,6 Bp 1-3/4% 7 Jahre 100-18/32 + 2/32 1,662% -1,2 Bp 2% 10 Jahre 100-28/32 + 1/32 1,900% -0,4 Bp 2-1/2% 30 Jahre 98-27/32 - 6/32 2,556% +1,1 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 08.38 Uhr Di, 17.40 Uhr EUR/USD 1,0674 0,16% 1,0657 1,0675 EUR/JPY 127,26 -0,13% 127,42 127,27 EUR/CHF 1,0305 -0,55% 1,0362 1,0372 USD/JPY 119,23 -0,27% 119,55 119,27 GBP/USD 1,4838 0,44% 1,4772 1,4774 === Mitarbeit: Anora Mahmudova und Sara Sjolin

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   April 15, 2015 16:12 ET (20:12 GMT)

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Bank of America Corp. 45,63 0,24% Bank of America Corp.
Chevron Corporation Cert Deposito Arg Repr 0.125 Shs 11 275,00 0,89% Chevron Corporation Cert Deposito Arg Repr 0.125 Shs
CSX Corp. 34,74 -0,94% CSX Corp.
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) 111,70 -0,92% ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil)
Intel Corp Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs 5 310,00 -5,01% Intel Corp Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs