23.01.2017 22:44:45
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MÄRKTE USA/Von Trump-Start verunsicherte Anleger gehen in Wartemodus
NEW YORK (Dow Jones)--Die Anleger an den US-Aktienmärkten haben sich zu Beginn der ersten Börsenwoche unter dem neuen Präsidenten Donald Trump nicht aus der Reserve locken lassen. Nach einem etwas leichteren Start erholten sic die Indizes im Verlauf wieder und schlossen wenig verändert. Stark unter Druck stand die Aktie von Qualcomm, nachdem Apple eine Milliardenklage gegen den Chiphersteller eingereicht hat.
An den Märkten dominierte eine Mischung aus Enttäuschung und Verunsicherung, nachdem Trumps Antrittsrede am Freitag von protektionistischer Rhetorik geprägt war, Details zu den im Wahlkampf versprochenen Konjunkturmaßnahmen und Steuersenkungen aber vermissen ließ. Dazu kam, dass Trump in einer Art erster Amtshandlung wie angekündigt den Ausstieg aus dem Transpazifischen Freihandelsabkommen TPP besiegelte. Er hatte TPP als "Arbeitsplatzvernichter" bezeichnet und als "potenzielle Katastrophe für unser Land" bezeichnet.
In diesem Umfeld hielten sich die Anleger mit Aktienkäufen zurück und favorisierten sogenannte sichere Häfen wie Anleihen und Gold. Sollte Trump nicht bald konkreter werden mit seinen Plänen, könnte die Rally am Aktienmarkt seit seinem Wahlsieg in sich zusammenfallen, meinten einige Marktteilnehmer. Andere setzen dagegen darauf, die ersten 100 Amtstage erst einmal abzuwarten. Am Montag übte sich Trump erneut eher in Allgemeinplätzen und kündigte an, die Steuern "massiv" zu senken und die Regulierung abzubauen. Außerdem kündigte er eine Grenzausgleichsabgabe für Unternehmen an, die das Land verlassen wollen.
Der Dow-Jones-Index büßte 0,1 Prozent ein auf 19.800 Punkte. Der S&P-500 sank um 0,3 Prozent, die Nasdaq-Indizes bewegten sich fast nicht vom Fleck. Umgesetzt wurden an der NYSE 754 (Freitag: 974) Millionen Aktien. Auf 1.627 (1.891) Kursgewinner kamen dabei 1.358 (1.064) -verlierer, unverändert schlossen 123 (136) Titel.
Am US-Anleihemarkt stiegen die Kurse kräftig, die Renditen sanken also. Die Zehnjahresrendite fiel von 2,47 am Freitag auf 2,40 Prozent. In Erwartung steigender Zinsen waren die Kurse am Anleihemarkt nach dem Wahlsieg Trumps kräftig gefallen. Nun kommt es auch hier zu einer Gegenbewegung, weil die Zweifel zunehmen, ob Trump seinen Worten auch Taten folgen lässt.
Das vielen als sicherer Hafen geltende Gold legte um 0,4 Prozent zu auf zuletzt gut 1.215 Dollar. Es befindet sich damit auf dem höchsten Niveau seit November 2016.
Dollar auf breiter Front unter Druck Die Verunsicherung über den Kurs von Donald Trump machte auch vor dem Devisenmarkt nicht halt. Der Dollar gab auf breiter Front nach, sogar zum mexikanischen Peso. Der Euro überwand schon am Freitag knapp die Marke von 1,07 Dollar und kostete im späte US-Geschäft über 1,0740. Zur japanischen Währung sank der Greenback von über 115 auf rund 113. In den Wochen nach Trumps Wahlsieg hatte der Dollar noch stark zugelegt mit der Spekulation, dass Konjunkturprogramme und steigende Staatsausgaben das Zinsniveau nach oben treiben dürften.
Am Ölmarkt zeigte sich kein klarer Trend. Auch mit Hilfe des schwächeren Dollar erholten sich die Preise im Tagesverlauf von ihren Tiefs, blieben aber unter den Ständen vom Freitag. Brentöl ermäßigte sich um 0,3 Prozent auf 55,33 Dollar, WTI um 0,8 Prozent auf 52,81. Zwar wächst unter den Akteuren am Ölmarkt die Zuversicht, dass die Opec ihre im November beschlossenen Fördermengenkürzungen in die Tat umsetzt, gleichzeitig mehren sich aber Hinweise, dass in den USA wieder mehr Öl gefördert wird. Für viele US-Produzenten von Schieferöl lohnt sich die Förderung wieder, nachdem sich der Ölpreis von seinen Tiefs erholt hat und sich nunmehr relativ stabil in einer Spanne zwischen 50 und 60 Dollar bewegt.
Qualcomm-Aktie stürzt ab Für Zurückhaltung am Aktienmarkt sorgte unterdessen auch, dass die US-Quartalsberichtssaison in der laufenden Woche Fahrt aufnimmt. Dabei werde das Augenmerk diesmal nicht nur den Umsätzen und Gewinnen der Unternehmen gelten, sondern vor allem deren Erwartungen an das eigene Geschäft unter der neuen Präsidentschaft, sagt Marktstratege Andrew Adams von Raymond James.
Dessen ungeachtet haben lauf Fundstrat 74 Prozent der Unternehmen, die bereits berichtet haben, besser abgeschnitten als gedacht. Laut Maris Ogg, Präsidentin von Tower Bridge Advisors, sehen die Viertquartalszahlen bislang zwar gut, doch mache der Blick auf die Erstquartalszahlen etwas Sorge, weil sie vom schnellen Anstieg des Dollar in Mitleidenschaft gezogen worden sein könnten.
Die Qualcomm-Aktie bekam den Ärger des Technologieriesen Apple zu spüren und stürzte um weitere 12,7 Prozent ab, nachdem die Aktie schon im späten Handel am Freitag ins Trudeln gekommen war. Der iPhone-Hersteller hat wegen der Lizenzpraktiken von QUALCOMM Klage eingereicht. Dabei geht es um eine Summe von 1 Milliarde US-Dollar. Qualcomm missbrauche seine Stellung bei der Produktion wichtiger Chips dazu, um "drückende, ungerechtfertigte und kostenintensive" Bedingungen für Patente zu erreichen, wirft Apple Qualcomm vor. Qualcomm hält dem entgegen, dass die Klage jeder Grundlage entbehre. Die Apple-Aktie stieg um 0,1 Prozent.
Halliburton ist im vierten Quartal tiefer in die Verlustzone gerutscht als erwartet. Zwar ist der Ausrüster der Ölindustrie zuversichtlich, dass das Geschäft in diesem Jahr wieder anzieht, gleichwohl kam der Kurs um 2,9 Prozent zurück.
McDonald's hat im vierten Quartal auf vergleichbarer Basis zwar mehr umgesetzt als erwartet und schnitt auch beim Ergebnis besser ab als von Analysten geschätzt, für Enttäuschung sorgt aber, dass das Geschäft auf dem Heimatmarkt USA rückläufig war. Die Aktie gab um 0,7 Prozent nach.
AMC Entertainment zeigten sich 0,6 Prozent schwächer nach der Nachricht, für 929 Millionen Dollar den Wettbewerber Nordic Cinema aus Schweden zu kaufen.
Krankenversicherer leiden uner Gerichts-Blockade Verkauft wurden die Aktien des Krankenversicherer Aetna, sie verloren 2,7 Prozent. Humana, zunächst ebenfalls mit deutlichen Verlusten, gingen dagegen 2,2 Prozent fester as dem Tag, nachdem ein US-Bundesgericht den Zusammenschluss beider Unternehmen blockiert hat. Das könnte das Ende für den 34 Milliarden US-Dollar schweren Deal sein. Ein weiterer Leidtrageder der Entscheidung könnte Molina Healthcare sein. Das Unternehme wollte im Zuge der Fusion Vermögenswerte von den Fusionspartnern im Volumen von 117 Millionen Dollar erwerben. Molina gaben um 3,7 Prozent nach.
T-Mobile US gewannen 1 Prozent. Die Mutter Deutsche Telekom hat Anleihen im Volumen von insgesamt 3,5 Milliarden Euro platziert und damit die Milliarden-Kreditzusage für die US-Tochter abgesichert.
===INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.799,85 -0,14 -27,40 0,19 S&P-500 2.265,20 -0,27 -6,11 1,18 Nasdaq-Comp. 5.552,94 -0,04 -2,39 3,15 Nasdaq-100 5.065,70 0,05 2,50 4,15
US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,13 -5,7 1,19 5 Jahre 1,86 -7,2 1,93 7 Jahre 2,20 -7,2 2,27 10 Jahre 2,40 -6,3 2,47 30 Jahre 2,99 -5,7 3,05
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Uhr Fr, 17.23 Uhr % YTD EUR/USD 1,0746 -0,04% 1,0750 1,0669 +2,2% EUR/JPY 121,5187 -0,18% 121,7344 122,88 -2,0% EUR/CHF 1,0729 +0,03% 1,0726 1,0735 +0,2% EUR/GBP 0,8594 -0,60% 0,8626 1,1553 +0,8% USD/JPY 113,09 -0,14% 113,25 115,18 -3,3% GBP/USD 1,2504 +0,29% 1,2468 1,2326 +1,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,82 53,22 -0,8% -0,40 -3,4% Brent/ICE 55,32 55,49 -0,3% -0,17 -2,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.215,85 1.210,38 +0,5% +5,48 +5,6% Silber (Spot) 17,19 17,09 +0,6% +0,10 +7,9% Platin (Spot) 981,65 978,95 +0,3% +2,70 +8,6% Kupfer-Future 2,64 2,63 +0,7% +0,02 +5,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
(END) Dow Jones Newswires
January 23, 2017 16:13 ET (21:13 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 13 PM EST 01-23-17
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Halliburton Co. | 30,40 | 0,56% | |
Humana Inc. | 279,70 | -1,06% | |
McDonald's Corp Cert.Deposito Arg.Repr. 0.25 Shs | 13 650,00 | -0,55% | |
Molina Healthcare | 278,40 | -0,75% | |
QUALCOMM Inc. | 147,40 | -1,38% |