29.05.2015 22:43:46
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MÄRKTE USA/Wall Street beendet schwache Woche im Minus
NEW YORK (Dow Jones)--Die Durststrecke an der Wall Street hat sich am Freitag fortgesetzt. Damit endet eine schwache Woche, denn an drei der vier Handelstage ging es abwärts. Weder die jüngsten Akte im Griechenland-Drama noch die neuen amerikanischen Konjunkturdaten lieferten Kaufgründe. US-Finanzminister Jacob Lew hat auf dem G7-Treffen vor den Risiken einer griechischen Staatspleite gewarnt und damit auch der Wall Street das Problem verdeutlicht. Verglichen mit den steil abwärts laufenden europäischen Börsen hielt sich die Wall Street aber noch recht gut.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,6 Prozent auf 18.011 Punkte. Auf Monatsbasis hat der Index immerhin ein Plus von 1 Prozent zu verbuchen. Für den S&P-500 ging es um 0,6 Prozent nach unten auf 2.107 Punkte. Der Nasdaq-Composite fiel 0,6 Prozent auf 5.070 Punkte. Der Umsatz stieg zum Monatsende kräftig auf 1,182 (Donnerstag: 0,690) Milliarden Aktien. An der NYSE standen den 999 (1.316) Kursgewinnern 2.144 (1.809) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 103 (124) Titel.
Neue Konjunkturdaten fielen durchwachsen aus. Erstaunlich gelassen reagierten die Märkte auf die BIP-Revision zum ersten Quartal. Anders als in erster Lesung mit einem leichten Zuwachs gemeldet, ist die US-Volkswirtschaft im ersten Quartal geschrumpft - allerdings weniger kräftig als befürchtet. Dass der Einkaufsmanagerindex für den Großraum Chicago im Mai regelrecht eingebrochen ist und damit die Prognose eines leichten Anstiegs um Längen verfehlt hat, drückte indes etwas auf die Aktienkurse. Die zuletzt veröffentlichten Daten zur Stimmung der US-Verbraucher fielen zwar besser aus als erwartet, doch zogen die Verkäufe daraufhin noch an - wohl wegen der Zinssorgen.
Thema am Markt ist nun, inwieweit die schwachen BIP-Daten im ersten Quartal dem strengen Winter geschuldet sind. "Wie schon im Vorjahr erwarte ich eine kräftige Konjunkturerholung in den übrigen drei Quartalen des laufenden Jahres, was die Fed zu einer Zinsanhebung noch im Jahr 2015 ermutigen dürfte", sagt Marktstratege Craig Erlam von Oanda. Die Spekulationen über den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung in den USA seit der Finanzkrise beherrschen den Handel bereits seit geraumer Zeit.
Die lauteste Musik wurde aber am Ölmarkt gespielt, wo der Preis einen Riesensatz von fast 5 Prozent machte. Hauptgrund waren neue Zahlen zu den aktiven Ölbohrananlagen in den USA. Dem Ölfeld-Dienstleister Baker Hughes zufolge ist deren Zahl in der vergangenen Woche um weitere 13 auf 646 gesunken. Nachdem in der Woche zuvor lediglich eine Anlage stillgelegt worden war, hatten Experten schon einen Boden gesehen. Zudem sind laut Daten der US-Behörden vom Freitag die kommerziellen Ölbestände in den USA in der Vorwoche deutlicher als vorausgesagt gefallen. Anleger positionierten sich aber auch bereits für das am 5. Juni beginnende Treffen des Erdölkartells Opec, hieß es. Auch der schwächelnde Dollar trug sein Teil dazu bei, dass der Preis für ein Barrel der Sorte WTI um 4,5 Prozent auf 60,30 Dollar stieg.
Am Rentenmarkt stiegen die Notierungen mit den Chicago-Daten auf Tageshoch, gaben später aber einen Teil der Gewinne wieder ab. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank um einen Basispunkt auf 2,12 Prozent. Händler beobachteten auch Käufe zum Monatsende.
Der Dollar neigte zur Schwäche, was aber bereits vor den BIP-Daten zu beobachten war. Der Euro stieg trotz Griechenland-Unsicherheit Richtung 1,0980 Dollar nach einem Tagestief von 1,0926. Zur Konjunktur in der Eurozone gab es verhalten positive Nachrichten: In Italien hat sich die Wirtschaft im ersten Quartal etwas besser entwickelt als prognostiziert. Und ein überraschend starker Anstieg der Geldmenge in der Eurozone drängte Deflationsängste in den Hintergrund.
Der Goldpreis legte leicht zu, blieb aber in seiner jüngsten Spanne. Händler führten die kleinen Gewinne auf das maue Wachstum der US-Wirtschaft zurück, das für eine Beibehaltung der niedriger Zinsen spreche. Die Feinunze wurde mit 1.191 Dollar bezahlt.
Unter den Einzelwerten stand einmal mehr das grassierende Übernahmefieber im Fokus. Laut New York Post will Intel den kleineren Halbleiterkontrahenten Altera für 15 Milliarden Dollar schlucken. Intel stiegen um 1,5 Prozent, Altera um 4 Prozent. Der Internetgigant Google präsentierte mit "Android Pay" einen mobilen Bezahldienstabwickler, der vor allem "Apple Pay" Konkurrenz machen soll. Anleger verteilten aber keine Vorschusslorbeeren, denn Google-Aktien verloren 1,6 Prozent, Apple 1,1 Prozent.
Unerwartet gut ausgefallene Quartalszahlen trieben die Aktie des Videospielevertreibers GameStop um 6,1 Prozent nach oben. Um knapp 10 Prozent abwärts ging es für die Titel von Pacific Sunwear of California. Das Modeunternehmen sorgte mit einem unter den Analystenschätzungen liegenden Ausblick für Gewinn und Umsatz für Enttäuschung. Der Kurs des Softwareunternehmens Splunk kam um 4,9 Prozent zurück - belastet von einer Verlustausweitung im zurückliegenden Quartal.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.010,88 -0,64 -115,24 S&P-500 2.107,40 -0,63 -13,39 Nasdaq-Comp. 5.070,03 -0,55 -27,95 Nasdaq-100 4.508,25 -0,60 -27,40DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.53 Uhr Do, 17.48 Uhr EUR/USD 1,0984 0,31% 1,0950 1,0911 EUR/JPY 136,28 0,46% 135,66 135,54 EUR/CHF 1,0322 -0,06% 1,0328 1,0318 USD/JPY 124,08 0,15% 123,89 124,22 GBP/USD 1,5290 -0,25% 1,5329 1,5287 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
DJG/DJN/raz
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May 29, 2015 16:12 ET (20:12 GMT)
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