09.06.2017 16:13:19
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MÄRKTE USA/Wall Street bleibt trotz britischer Wahl gelassen
Von Barbara Kollmeyer und Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Hatte der "Super-Donnerstag" schon nicht gehalten, was die schlimmsten Börsenpessimisten befürchtet hatten, scheinen Anleger an der Wall Street nun auch den Wahlausgang in Großbritannien locker wegzustecken. Denn der US-Aktienmarkt steigt, der Nasdaq-Composite sogar erneut auf Allzeithoch. Im frühen Geschäft gewinnt der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 21.226 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite um 0,2 bzw. 0,1 Prozet.
Im Vorfeld der Unterhauswahlen hatten Marktakteure immer wieder vor unsicheren Mehrheitsverhältnissen angesichts der Brexit-Verhandlungen gewarnt. Nun ist genau dieser Fall eingetreten, doch die Börsen in Europa reagieren freundlich auf den britischen Wahlausgang - und die Wall Street könnte sich dem anschließen. "Die Möglichkeit eines 'harten Brexits' ist mit diesem Wahlergebnis wohl vom Tisch", versucht ein Marktteilnehmer die verhalten positive Stimmung einzufangen.
Zuvor hatten bereits die potenziellen Aufreger EZB-Geldpolitik und die Comey-Trump-Affäre die US-Börsen am Vortag kalt gelassen - US-Aktienindizes kletterten stattdessen auf Rekordhochs, wenngleich die Aufschläge in homöopathischer Dosis erfolgten.
In den USA sehen Händler ein zartes Wiederaufleben des "Reflation"-Handels. Denn US-Präsident Donald Trump sieht sich zwar mit schweren Anschuldigungen durch den früheren FBI-Chef James Comey konfrontiert, um sein Amt muss er aber nach Ansicht von Händlern nicht unmittelbar bangen. Daher konzentrierten sich Anleger wieder stärker auf seine Steuer- und Wirtschaftspolitik, die für Wachstum stehe.
US-Themen rücken in den Mittelpunkt "Die Vereinigten Staaten haben momentan ihre unbestreitbar eigenen Probleme wie zum Beispiel den Russland-Skandal um Comey und Trump und außerdem lauert in der kommenden Woche eine mögliche Leitzinserhöhung auf der US-Notenbanksitzung. Daher könnte die Marktreaktion auf den gescheiterten Versuch Theresa Mays auf eine klare absolute Mehrheit lokal begrenzt bleiben", sagt Analyst Connor Campbell von Spreadex. Marktakteure beziffern die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung in den USA mit 95,8 Prozent.
Neben May und ihren Tories zählt auch das britische Pfund zu den Verlierern der britischen Unterhauswahlen. Der Dollar klettert auf 0,7856 Pfund nach Wechselkursen um 0,7720 am Vorabend vor dem Schließen der Wahllokale. Auch der Euro neigt zur Schwäche, die Gemeinschaftswährung sinkt auf 1,1175 Dollar nach Kursen um rund 1,12 am Vorabend. Die Europäische Zentralbank sei aktuell keine Hilfe für die Gemeinschaftswährung, heißt es mit Blick auf die Vortagesaussagen von EZB-Präsident Mario Draghi. Andere Stimmen verweisen auf Zinserhöhungserwartungen in den USA.
Letztere und der feste Dollar drücken den Goldpreis um 1,0 Prozent auf 1.266 Dollar je Feinunze. Wie gering die Verunsicherung wegen der Wahl in Großbritannien ausfällt, zeigt sich auch am Rentenmarkt. Denn dort fallen die Notierungen und die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 3 Basispunkte auf 2,22 Prozent. Sichere Häfen sind offensichtlich nicht gefragt.
Erdöl bleibt derweil vergleichsweise günstig. US-Leichtöl der Sorte WTI stagniert bei 45,62 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent erholt sich mininal um 0,1 Prozent auf 47,90 Dollar je Fass. Auch hier bremst der feste Greenback etwas. Der Rohölmarkt steuert damit auf einen vierprozentigen Wochenverlust zu und die 50-Dollarmarke bleibt in weiter Ferne, nachdem unerwartet volle US-Lager zur Wochenmitte einen Ausverkauf eingeleitet hatten.
Ford baut Personal ab Ford ermäßigen sich im Aktienhandel um 0,2 Prozent. Der Autobauer will den Konzern auf Rendite trimmen und bietet im Rahmen seiner Sparmaßnahmen nun 15.000 Angestellten einen Abfindungsvertrag an.
VeriFone Systems fallen um 4,5 Prozent. Der Zahlungsdienstleister gab einen enttäuschenden Ausblick auf das dritte Quartal. Die für das zweite Quartal veröffentlichten Ergebnisse lagen dagegen im Rahmen der Erwartungen.
Endo International brechen um 12,2 Prozent ein. Die US-Gesundheitsbehörde FDA untersagte der Gesellschaft den Verkauf eines Schmerzmittels. DuPont Fabros Technology schnellen dagegen um 13,5 Prozent auf Rekordhoch nach oben. Der Betreiber von Datenzentren wird von Digital Realty Trust geschluckt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.229,16 0,22 46,63 7,42 S&P-500 2.438,16 0,18 4,37 8,90 Nasdaq-Comp. 6.330,14 0,13 8,38 17,59 Nasdaq-100 5.888,73 0,06 3,43 21,08US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,34 2,9 1,31 13,7 5 Jahre 1,78 4,1 1,74 -14,1 7 Jahre 2,03 3,3 2,00 -21,9 10 Jahre 2,22 3,4 2,19 -22,2 30 Jahre 2,87 2,3 2,85 -19,3
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:40 Do, 17:34 % YTD EUR/USD 1,1174 -0,32% 1,1209 1,1219 +6,2% EUR/JPY 123,75 +0,20% 123,51 123,59 +0,7% EUR/CHF 1,0855 +0,04% 1,0851 1,0852 +1,4% EUR/GBP 0,8778 -0,38% 0,8811 1,1539 +3,0% USD/JPY 110,74 +0,50% 110,19 110,17 -5,3% GBP/USD 1,2727 +0,02% 1,2725 1,2945 +3,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,80 45,64 +0,4% 0,16 -19,3% Brent/ICE 47,88 47,86 +0,0% 0,02 -18,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.266,30 1.278,90 -1,0% -12,60 +10,0% Silber (Spot) 17,23 17,42 -1,1% -0,19 +8,2% Platin (Spot) 938,45 938,00 +0,0% +0,45 +3,9% Kupfer-Future 2,64 2,61 +1,1% +0,03 +4,8% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf/raz
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June 09, 2017 09:41 ET (13:41 GMT)
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