MÄRKTE USA/Wall Street erholt sich auch dank EZB

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer vom Mittwoch erholen sich die Aktienkurse an der Wall Street. Dazu tragen nicht zuletzt positive Vorgaben aus Europa bei, die wiederum der Europäischen Zentralbank (EZB) zu verdanken sind. Sie hat wie erwartet den Leitzins auf Rekordtief belassen. Viel wichtiger ist aber, dass EZB-Chef Mario Draghi während seiner Pressekonferenz im Anschluss die erhoffte Erweiterung des Anleihekaufprogramms der EZB zumindest andeutete. Dieses werde fortgeführt, bis sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewege, sagte er.

   Seine Aussagen treiben den Dax um 2 Prozent nach oben, während der Euro um rund 1,5 Cent nachgibt auf 1,1170 Dollar.

   Der Dow-Jones-Index steigt kurz nach Handelsbeginn um 0,8 Prozent auf 17.310 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite geht es um jeweils 0,9 Prozent nach oben.

   Daneben spielt an der Wall Street die Bilanzsaison abermals eine gewichtige Rolle. Sie muss sich die Aufmerksamkeit der Anleger aber mit einer Fülle von Konjunkturdaten teilen. Veröffentlicht wurden schon vor der Startglocke die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche und der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI). Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn folgen der Index der Frühindikatoren und Daten zu den Verkäufen bestehender Häuser.

   Die Zahl der Erstanträge stieg in der vergangenen Woche weniger stark als erwartet. Der CFNAI verbesserte sich im September auf einen Wert von minus 0,37 nach minus 0,39 im Vormonat.

   Enttäuscht reagiert der Markt auf die Gewinnwarnung, die Caterpillar am Donnerstag mit seinem Quartalsausweis gegeben hat. Da die Ertragsentwicklung des Baumaschinenherstellers als eine Art Konjunkturindikator gesehen wird, verübeln es die Anleger dem Konzern besonders, dass er sein diesjähriges Gewinnziel gesenkt hat. Die Aktie fällt um 1,5 Prozent. Auch der Mischkonzern 3M setzt sich für dieses Jahr bescheidenere Ziele, obwohl er im dritten Quartal mehr verdient hat als erwartet. Allerdings will das Unternehmen der negativen Entwicklung unter anderem durch den Abbau von Arbeitsplätzen gegensteuern. Der Aktienkurs steigt um 1,3 Prozent.

   Dagegen wird der Zahlenausweis von Dow Chemical gefeiert, für die Aktie geht es um fast 6 Prozent nach oben. Der Chemiekonzern hat trotz eines Umsatzrückgangs mehr verdient. Die Zahlen der Schnellrestaurantkette McDonald's kommen bei den Investoren ebenfalls gut an. Der Kurs der Aktie rückt um 7 Prozent auf ein Rekordhoch von 110,88 Dollar vor.

   Die schon am Mittwoch veröffentlichten Geschäftszahlen von eBay waren besser ausgefallen als erwartet. Das treibt die Aktie um fast 11 Prozent nach oben. Auch Texas Instruments überraschte positiv; die Aktie legt um 9,4 Prozent zu. Eine Enttäuschung lieferte dagegen American Express. Der Kurs der Aktie fällt um fast 6 Prozent.

   Am Anleihemarkt tut sich nicht viel; die Rendite zehnjähriger Treasurys zeigt sich unverändert bei 2,03 Prozent. Die Feinunze Gold notiert mit 1.168 Dollar auf dem Niveau des Vorabends.

   Der Ölpreis erholt sich dagegen leicht von seinen jüngsten Verlusten. Das Barrel WTI kostet 45,90 Dollar und damit 1,6 Prozent mehr als am Mittwoch. Daten zu den Ölvorräten der USA hatten den Ölpreis zur Wochenmitte gedrückt. Die Lagerbestände waren überraschend stark gestiegen und riefen den Marktteilnehmern damit ins Gedächtnis, dass sich das Überangebot an Öl hartnäckig hält.

INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.309,81 0,82 141,20 S&P-500 2.036,11 0,85 17,17 Nasdaq-Comp. 4.884,31 0,91 44,19 Nasdaq-100 4.461,65 1,09 48,13

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.40 Uhr Mi, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1166 -1,45% 1,1330 1,1352 EUR/JPY 134,39 -0,92% 135,65 136,08 EUR/CHF 1,0849 -0,19% 1,0869 1,0854 USD/JPY 120,35 0,52% 119,73 119,90 GBP/USD 1,5407 -0,17% 1,5433 1,5471 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln/kla

   (END) Dow Jones Newswires

   October 22, 2015 09:59 ET (13:59 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 59 AM EDT 10-22-15