29.03.2017 16:14:44
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MÄRKTE USA/Wall Street gibt leicht nach - Politik rückt in den Fokus
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Mit leicht negativer Tendenz ist die Wall Street zur Wochenmitte in den Handel gestartet. Mangels Impulsen und einer nahezu leeren Agenda bei den Konjunkturdaten richten sich die Blicke verstärkt auf die Politik. Nachdem das Scheitern der Gesundheitsreform von US-Präsident Donald Trump von den Märkten gut weggesteckt wurde und sich die Blicke schon auf die versprochene Steuerreform richten, rückt nun der Brexit in den Fokus.
Die britische Premierministerin Theresa May hat nun offiziell den Artikel 50 zum Austritt aus der EU ausgelöst. Von Interesse sind nun vor allem die Verhandlungen mit Brüssel, die sich allerdings über einen längeren Zeitraum erstrecken dürften. May strebt ein "ambitioniertes Freihandelsabkommen mit der EU an", merkt aber gleichzeitig an, dass es "keine Rosinenpickerei geben kann". Zudem hat das schottische Parlament den Weg für ein neues Unabhängigkeitsreferendum frei gemacht. Für ein rechtsverbindliches Referendum ist noch die Zustimmung Londons nötig, doch May sperrt sich bislang dagegen.
"Der Fokus dürfte in den kommenden Monaten vor allem auf politischen Entscheidungen liegen", so Aktien-Stratege Phil Orlando von Federated Investors. "Der Markt dürfte sich nun in einem 'Zeig-mir'-Modus befinden", ergänzt der Marktteilnehmer mit Verweis auf die geplante Steuerreform von Trump.
Der Dow-Jones-Index verliert 0,2 Prozent auf 20.658 Punkte. Der S&P-500 reduziert sich ebenfalls um 0,2 Prozent, während sich der Nasdaq-Composite kaum von der Stelle bewegt. Weitere Impulse sind Mangelware, auf der Konjunkturseite stehen nur die wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten an.
Der Präsident der Federal Reserve von Chicago, Charles Evans, hat seine Unterstützung für höhere Zinsen erneut bekräftigt. Er sehe steigende Chancen, dass die US-Wirtschaft besser läuft als von ihm erwartet. Evans, der derzeit im Offenmarktausschuss der Federal Reserve stimmberechtigt ist, stand Zinserhöhungen lange skeptisch gegenüber, aber die jüngere wirtschaftliche Entwicklung hat ihn zu einem Befürworter gemacht.
Pfund legt mit endgültigem EU-Austritt kurzzeitig zu Das britische Pfund legt nach der offiziellen Einreichung des EU-Austritts kurzzeitig zu, hat die Gewinne mittlerweile aber wieder abgegeben. Das Pfund kostete in der Spitze 1,2477 Dollar, nach einem Tagestief bei 1,2376 Dollar. Aktuell notiert das Pfund bei 1,2419 Dollar. Vor der Brexit-Abstimmung im Juni 2016 lag das Pfund allerdings noch bei rund 1,45 Dollar. Den Investoren scheine langsam zu dämmern, was für eine Mammutaufgabe der Brexit werde, so Commerzbank-Devisenexpertin Thu Lan Nguyen. Neben den Inhalten werde es für die Anleger wichtig zu sehen, wie gut oder schlecht die Verhandlungen liefen. Denn daran dürften die Erfolgsaussichten für ein Abkommen gemessen werden, das die realwirtschaftlichen Folgen für beide Seiten möglichst minimieren solle.
Auch der Euro gerät mit dem nun offiziell beantragten EU-Austritt Großbritanniens unter Druck und rutscht auf ein Tagestief bei 1,0740 Dollar. Die Gemeinschaftswährung notiert aktuell mit 1,0755 Dollar nur knapp über diesem Niveau.
Für die Ölpreise geht es im Vorfeld der wöchentlichen US-Lagerdaten leicht nach oben. Daneben treibt weiterhin die Meldung, wonach in Libyen ein Milizheer mehrere Ölpipelines geschlossen hat, den Preis nach oben. Auch die Spekulation auf eine mögliche Ausweitung der Fördermengenkürzungen um weitere sechs Monate, wie sie die Opec zuletzt ins Spiel gebracht hatte, stützt. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI klettert um 0,3 Prozent auf 48,53 Dollar. Für Brent geht es um 0,3 Prozent auf 51,49 Dollar nach oben.
Wenig Veränderung gibt es beim Goldpreis, der sich weiter über der wichtigen Marke von 1.250 Dollar behaupten kann. Die Feinunze kostet aktuell 1.253 Dollar und liegt damit auf dem Niveau vom Vorabend. Die Notierungen am US-Anleihemarkt holen einen Teil der Vortagesverluste wieder auf. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 2 Basispunkte auf 2,39 Prozent.
Wells Fargo mit Beilegung von Rechtsstreit im Fokus Wells Fargo steht im Skandal um gefälschte Konten wohl unmittelbar vor der Beilegung einer Sammelklage. Mitarbeiter bei Wells Fargo hatten mehr als 2 Millionen Bankkonten im Namen von Kunden eröffnet, die davon nichts wussten, um ein besseres Geschäft vorzutäuschen. Die US-Großbank erzielte eine vorläufige Einigung über einen Vergleich, im Zuge dessen sie 110 Millionen US-Dollar zahlt. Das Gericht muss die Einigung noch absegnen. Die Aktie reduziert sich um 0,1 Prozent. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.657,89 -0,21 -43,61 4,53 S&P-500 2.355,05 -0,15 -3,52 5,19 Nasdaq-Comp. 5.874,55 -0,01 -0,59 9,13 Nasdaq-100 5.408,05 0,02 0,85 11,19
US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,28 -2,0 1,30 8,0 5 Jahre 1,94 -2,4 1,96 1,3 7 Jahre 2,21 -3,4 2,25 -3,6 10 Jahre 2,39 -2,4 2,42 -5,0 30 Jahre 3,00 -2,2 3,03 -6,4
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:24 Uhr Di., 17.11 Uhr % YTD EUR/USD 1,0755 -0,40% 1,0798 1,0858 +2,3% EUR/JPY 119,2398 -0,72% 120,1080 119,90 -3,0% EUR/CHF 1,0707 -0,16% 1,0725 1,0692 -0,0% EUR/GBP 0,8660 -0,65% 0,8717 1,1530 +1,6% USD/JPY 110,84 -0,33% 111,21 110,42 -5,2% GBP/USD 1,2419 +0,24% 1,2389 1,2519 +0,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,53 48,37 +0,3% 0,16 -13,4% Brent/ICE 51,49 51,33 +0,3% 0,16 -11,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.253,17 1.253,66 -0,0% -0,49 +8,8% Silber (Spot) 18,13 18,18 -0,3% -0,05 +13,9% Platin (Spot) 952,05 952,50 -0,0% -0,45 +5,4% Kupfer-Future 2,66 2,67 -0,5% -0,01 +5,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/raz
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March 29, 2017 09:44 ET (13:44 GMT)
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