09.11.2018 15:47:47
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MÄRKTE USA/Wall Street gibt zum Wochenausklang leicht nach
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Mit Abgaben ist die Wall Street in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Die weiter fallenden Ölpreise spiegeln dabei die zunehmenden Konjunktursorgen wider. Die US-Notenbank hält allerdings Zinskurs, eine weitere Anhebung im Dezember bleibt auch nach der Sitzung am Donnerstag wahrscheinlich. Es wäre bereits die vierte Erhöhung in diesem Jahr. Die Fed zeichnete ein sehr positives Bild der US-Wirtschaft. Dazu kommt der weiter schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China, in dem sich keine Lösung abzeichnet.
Der Dow-Jones verliert kurz nach der Eröffnung 0,4 Prozent auf 26.092 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,6 Prozent nach unten, der Nasdaq-Composite fällt um 0,9 Prozent.
Die große Frage ist, wie weit die US-Währungshüter glauben, die Zinsen noch erhöhen zu müssen. Die US-Wirtschaft wächst derzeit schneller, als die Fed es langfristig für nachhaltig hält. In der Theorie könnte das zu einer Belebung der Inflation führen, aber im Moment sieht diese stabil aus, nahe dem von der Fed ausgegebenen Ziel von 2 Prozent. "Die geldpolitische Lagebeurteilung bleibt dezidiert optimistisch für die konjunkturelle Entwicklung, ohne jedoch Überhitzungsgefahren zu thematisieren", merkt dazu LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert an.
Die US-Erzeugerpreise sind im Oktober überraschend stark gestiegen: mit 0,6 Prozent doppelt so stark wie erwartet. In der Kernrate lag das Plus bei 0,5 (Prognose: 0,2) Prozent. Eine größere Reaktion bleibt jedoch aus. Weitere Zinsschritte seien schon eingepreist, so ein Händler. Die Fed habe den Markt erst am Donnerstag wieder darauf vorbereitet. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn folgt noch der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für November. Hier wird mit einem Rückgang auf 97,0 (zuvor 98,6) gerechnet.
Ölpreise bleiben unter Druck
Die Ölpreise stehen weiter unter Abgabedruck. Neben dem festen Dollar gibt es die Sorge vor einem Überangebot. Die Blicke sind auf das Opec-Treffen am Wochenende gerichtet, nachdem es zuletzt Berichte gegeben hatte, dass Saudi-Arabien und Russland offenbar über Fördersenkungen im kommenden Jahr sprechen wollen. Dazu kommt die weiterhin auf Rekordniveau liegende US-Förderung. WTI ist in der Folge unter die Marke von 60 Dollar gefallen, Brent hat das Niveau von 70 Dollar unterschritten. Aktuell verliert WTI 2,0 Prozent auf 59,48 Dollar, Brent gibt um 1,3 Prozent auf 69,76 Dollar nach.
Vor diesem Hintergrund geht es für die Öl- und Energiewerte weiter runter. So fallen die Aktien von Exxon Mobil und Chevron um 1,7 bzw. 1,1 Prozent nach bereits deutlicheren Abgaben am Vortag. Auch die Caterpillar-Aktie, am Vortag schwächster Dow-Wert, gibt weiter nach und verliert 1,7 Prozent. Der Wert gilt als konjunktursensitiv.
Dollar zeigt sich weiter fest
Der Dollar baut zum Wochenausklang seine Gewinne noch leicht aus. Der Euro notiert aktuell bei 1,1353 Dollar und damit in der Nähe seines Tagestiefs. Am Vortag hatte er im Hoch noch über 1,14 Dollar gelegen.
Die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA lasten auf dem Goldpreis. Dies reduziert die Attraktivität des zinslosen Edelmetalls. Die Feinunze verliert 1,1 Prozent auf 1.211 Dollar.
Für die US-Anleihen geht es leicht nach oben. Hier stützen die Konjunktursorgen das Sentiment, heißt es. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 1,7 Basispunkte auf 3,22 Prozent.
Walt Disney nach Zahlen gesucht
Unter den Einzelwerten gewinnen Walt Disney 2,9 Prozent. Der Unterhaltungskonzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr dank eines guten vierten Quartals bei Umsatz und Ergebnis einen Rekord erreicht. Vor allem die starken Segmente Parks und Resorts sowie Studio-Entertainment trugen zu den guten Zahlen bei.
Yelp brechen dagegen um knapp 30 Prozent ein, nachdem die Online-Bewertungsseite enttäuschende Umsatzzahlen für das dritte Quartal vermeldet hat. Zudem hatte der CEO angekündigt, dass die Schwäche auch im vierten Quartal andauern werde.
Der Autovermieter Hertz hatte Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt, welche die Markterwartungen übertroffen haben. Die Aktie gewinnt 18,6 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.092,32 -0,38 -98,90 5,55
S&P-500 2.791,09 -0,56 -15,74 4,39
Nasdaq-Comp. 7.461,84 -0,92 -69,05 8,09
Nasdaq-100 7.087,71 -0,99 -70,88 10,81
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,94 -2,8 2,97 174,3
5 Jahre 3,07 -1,5 3,09 115,1
7 Jahre 3,15 -1,8 3,17 90,5
10 Jahre 3,22 -1,7 3,24 77,6
30 Jahre 3,42 -1,3 3,43 35,3
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:47 Uhr Do, 17.09 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1353 -0,10% 1,1349 1,1418 -5,5%
EUR/JPY 129,30 -0,23% 129,31 129,99 -4,4%
EUR/CHF 1,1423 -0,09% 1,1436 1,1456 -2,5%
EUR/GBP 0,8711 +0,15% 0,8703 0,8708 -2,0%
USD/JPY 113,90 -0,13% 113,92 113,84 +1,1%
GBP/USD 1,3034 -0,23% 1,3043 1,3111 -3,5%
Bitcoin
BTC/USD 6.394,86 -1,1% 6.438,59 6.481,87 -53,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 59,48 60,67 -2,0% -1,19 +2,4%
Brent/ICE 69,76 70,65 -1,3% -0,89 +10,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.210,62 1.223,75 -1,1% -13,14 -7,1%
Silber (Spot) 14,21 14,45 -1,7% -0,25 -16,1%
Platin (Spot) 857,75 866,00 -1,0% -8,25 -7,7%
Kupfer-Future 2,69 2,74 -1,7% -0,05 -19,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/smh
(END) Dow Jones Newswires
November 09, 2018 09:47 ET (14:47 GMT)
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Caterpillar Inc. | 351,00 | 0,14% | |
Chevron Corp. | 151,78 | 0,05% | |
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) | 107,62 | -0,04% | |
Walt Disney | 104,92 | -0,06% | |
Yelp Inc. | 38,20 | -1,04% |