02.06.2015 22:48:47
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MÄRKTE USA/Wall Street hält sich wacker - Ausverkauf bei Renten
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Das scheinbar auf den finalen Akt zusteuernde Schuldendrama um Griechenland hat am Dienstag Anleger zumindest an Wall Street verunsichert und die Aktienkurse im Zaum gehalten. Aktienhändler sprachen angesichts der Meldungslage von steigender Verwirrung über den Fortgang der Verhandlungen zwischen Geldgebern und der Regierung in Athen. Klar sei nur, dass die Uhr ticke und das Zeitfenster zur Vermeidung einer griechischen Staatspleite kleiner werde. "Wir beschäftigen uns mit der Lage in Griechenland, die offenbar ihrem Höhepunkt entgegensteuert. Aber es ist weiter unklar, ob eine mögliche Einigung wieder nur eine temporäre darstellt und in drei oder vier Monaten erneut verhandelt wird", sagte Marktstratege Michael O'Rourke von JonesTrading. Dass sich zumindest die Gläubiger untereinander verständigt hatten, sorgte am Rentenmarkt gleichwohl für einen erneuten Ausverkauf.
Dank wieder etwas in den Hintergrund getretener Zinssorgen hielt sich die Wall Street aber recht wacker. Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 18.012 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben jeweils 0,1 Prozent ab. Der Umsatz erhöhte sich auf 728 (Montag: 683) Millionen Aktien. An der NYSE standen 1.702 (1.672) Kursgewinnern 1.442 (1.473) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 107 (112) Titel. Hatten am Vortag überwiegend positive Konjunkturdaten das Schreckgespenst einer baldigen Zinserhöhung heraufbeschworen, lieferten die Daten des Tages etwas Entspannung. Denn der Auftragseingang der US-Industrie war im April nach der Belebung im Vormonat deutlicher als erwartet gesunken. Zugleich verringerte er sich zum achten Mal innerhalb der vergangenen neun Monate. Wie präsent die Sorgen vor der anstehenden Zinswende sind, dürfte sich aber erst am Freitag zeigen, wenn der offizielle Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wird.
Die Wahrnehmung der Griechenlandlage fiel am US-Finanzmarkt indes höchst konträr aus. Denn am Devisen- und am Rentenmarkt verteilten Anleger in Sachen Griechenlandlösung Vorschusslorbeeren. Der Euro zog deutlich an - auch befeuert von hohen Inflationsdaten in der Eurozone, die ein Festhalten an den quantitativen Lockerungen durch die Europäische Zentralbank etwas in Frage stellten. Die Gemeinschaftswährung machte den größten Satz seit annähernd zwei Wochen und kletterte im späten Geschäft auf 1,1145 Dollar nach einem Tagestief knapp über 1,09 Dollar.
Der schwache Dollar sorgte für steigende Notierungen bei Öl und Gold. Für die Feinunze wurden zuletzt mit 1.193 vier Dollar mehr als am Vorabend gezahlt. Der Preis für ein Fass der US-Ölsorte WTI stieg um 1,8 Prozent auf 61,26 Dollar und damit auf den höchsten Stand des Jahres. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 65,49 Dollar. Beflügelt wurde der Ölpreis zudem von Aussagen des saudischen Ölministers Ali al-Naimi im Vorfeld des Opec-Treffens am Freitag. Dieser hatte sich zuversichtlich zur Nachfrageentwicklung geäußert und rechnete mit einem deutlich geringeren Anstieg des Ölangebots. "Die Kommentare aus Saudi Arabien lassen auf eine besser als erwartet ausgefallene Nachfrage schließen (...)", sagte Ölberater Jim Ritterbusch von Ritterbusch & Associates.
Die US-Anleihen knüpften nahtlos an ihren Vortagesabsturz an. Für die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ging es um sieben Basispunkte auf 2,26 Prozent nach oben. Hier hätten die positiven Konjunkturdaten des Vortages noch nachgewirkt, hieß es von einem Teilnehmer. Aber auch die Aussichten auf eine mögliche Einigung mit Griechenland drückten auf das Sentiment, denn bereits zuvor war der Rentenmarkt mit den Spekulationen in Europa und den gestiegenen Verbraucherpreisen in der Eurozone eingebrochen.
Unternehmensnachrichten waren indes dünn gesät. Für die Aktien von PVH ging es um 7,1 Prozent nach oben. Der Bekleidungshersteller mit den Marken Calvin Klein und Tommy Hilfiger übertraf im ersten Quartal die Gewinnerwartungen des Marktes. Zudem erhöhte PVH den Ausblick. Apple gaben um 0,4 Prozent nach, der Technologiegigant bereitet die Markteinführung eines Musikstreamingdienstes vor, um damit Spotify und anderen Anbietern das Wasser abzugraben.
Im Automobilsektor fielen die Kurse von Ford und Fiat-Chrysler um 0,7 bzw. 0,8 Prozent, General Motors kletterten um 0,1 Prozent. Händler attestierten allen drei Herstellern gute US-Absatzzahlen, die aber offenbar von Anlegern nicht gewürdigt wurden. Dollar General zogen um 3,0 Prozent an, der Einzelhändler hatte mit einem besser als erwartet ausgefallenen Erstquartalsgewinn aufgewartet.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.011,94 -0,16 -28,43 S&P-500 2.109,60 -0,10 -2,13 Nasdaq-Comp. 5.076,52 -0,13 -6,40 Nasdaq-100 4.508,89 -0,29 -12,96Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 30/32 -01/32 0,659% +1,2BP 1% 3-jähr. 99 31/32 -02/32 1,005% +2,1BP 1 1/2% 5-jähr. 99 15/32 -08/32 1,608% +5,3BP 1 7/8% 7-jähr. 99 4/32 -15/32 2,010% +7,3BP 2 1/8% 10-jähr. 98 24/32 -22/32 2,266% +7,6BP 2 1/2% 30-jähr. 99 20/32 -1-11/32 3,020% +6,8BP
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.08 Uhr Mo, 17.11 Uhr EUR/USD 1,1143 1,99% 1,0925 1,0895 EUR/JPY 138,31 1,55% 136,19 135,74 EUR/CHF 1,0403 0,74% 1,0327 1,0311 USD/JPY 124,14 -0,41% 124,65 124,62 GBP/USD 1,5339 0,85% 1,5209 1,5187 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
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June 02, 2015 16:18 ET (20:18 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 18 PM EDT 06-02-15
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