02.12.2015 15:41:46
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MÄRKTE USA/Wall Street kaum verändert erwartet - Yahoo gesucht
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street könnte nach ihrer Vortagesrally am Mittwoch durchschnaufen. Für Yahoo gilt dies nicht, denn die Aktie dürfte vielmehr durchstarten. Der Aktienterminmarkt deutet auf eine weitgehend unveränderte Handelseröffnung am Kassamarkt hin. Letztlich stützt die Hoffnung, dass EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag die Kastanien aus dem Feuer holt und neue geldpolitische Lockerungen auf den Weg bringt. Zudem ist die vermeintliche Gewissheit, dass die US-Notenbank im Dezember mit der ersten Zinserhöhung seit über neun Jahren Ernst machen wird, neuen Zweifeln über den Termin der Zinswende in den USA gewichen. Denn nicht nur hatten diese gleich zwei Fed-Vertreter genährt, auch die Konjunkturdaten hatten Zweifler am Vortag bestärkt. Denn der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im November war überraschend unter die Expansionsschwelle gesunken.
"Sollte die Fed eine Zinserhöhung im Dezember planen, dürfte das erstmalige Schrumpfen des produzierenden Gewerbes in drei Jahren mit den schwächsten Daten seit Juni 2009 für schlaflose Nächte sorgen. Die Fed hat niemals die Zinsen angehoben, wenn der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe unter 50 rangiert hat", warnt Marktstratege Nour-Al-Hammoury von ADS Securities. Die eigentlich beerdigten Spekulationen über den Termin der US-Zinswende kochen damit wieder hoch. Stoff für die wiederbelebte Debatte liefern unter anderem die Konjunkturdaten. Der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP für November überrascht positiv, der Zuwachs neuer Stellen liegt klar über der Marktschätzung. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft ist im dritten Quartal nach revidierter Rechnung in der erwarteten Größenordnung gestiegen. Die Lohnstückkosten legten allerdings etwas deutlicher als vorhergesagt zu.
Der viel beachtete Konjunkturbericht der Fed, das Beige Book, wird im späten Geschäft veröffentlicht. Darüber hinaus melden sich mehrere Fed-Vertreter zu Wort - darunter auch US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen. Dennis Lockhart hat schon einmal vorgelegt. Der Gouverneur der Fed-Filiale von Atlanta stellte den Dezember nicht in Frage.
Spekuliert wird auch am Devisenmarkt. Dort sind sich Händler nach schwachen Inflationsdaten aus der Eurozone zwar ziemlich sicher, dass die EZB am Donnerstag handeln wird. Lediglich Ausmaß und Umfang der zusätzlichen geldpolitischen Lockerungen bieten Anlass für Spekulationen. Die unerwartet geringe Inflation in der Eurozone zwingt den Euro zunächst in die Knie. Notierte die Gemeinschaftswährung vor Veröffentlichung der Inflationsdaten bei rund 1,0630 Dollar, fiel sie anschließend verstärkt durch die überzeugenden US-Arbeitsmarktdaten auf das Tagestief von 1,0578. Aktuell geht der Euro bei 1,0586 Dollar um. Nach der Vortagesrally kommen US-Renten ganz leicht von ihrem erhöhten Niveau zurück, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um einen Basispunkt auf 2,17 Prozent.
Am Ölmarkt sind die leichten Preissteigerungen des Vortages schon wieder verpufft. Der US-Branchenverband API hatte am Vorabend einen Anstieg der US-Vorräte vermeldet und damit eine negative Indikation für die Preisentwicklung geliefert. Denn im Sitzungsverlauf stehen die offiziellen Rohöllagerbestandsdaten der Regierung an. Darüber hinaus gilt das Interesse dem Treffen des Erdölkartells Opec am Freitag. Als die Mitglieder zuletzt im Juni zusammentrafen, lag der Ölpreis für Brent noch klar jenseits der 60-Dollarmarke. Aktuell wird das Fass rund 20 Dollar niedriger gehandelt. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich auf Tagessicht um 1,5 Prozent auf 41,20 Dollar. Der frühere Opec-Funktionär und aktuell als Berater tätige Saadallah Al Fathi rechnet nicht mit Förderbegrenzungen. "Die Opec wird laut und unmissverständlich mitteilen, dass eine Verteidigung der Ölpreise nicht in ihrer Verantwortung liegt. Sollten Ölförderer dies wünschen, müssen alle Produzenten zustimmen."
Auch die Aussicht auf geldpolitische Lockerungen in Europa stützt indes den Goldpreis nicht. Vielmehr drückt der feste Dollar selbigen. Der Feinunze verbilligt sich auf 1.061 Dollar nach Kursen um 1.069 am Vorabend.
Unter den Einzelaktien ziehen Yahoo vorbörslich um knapp 4 Prozent an. Hintergrund sind Berichte über eine mögliche Veräußerung des Internetgeschäfts. In der laufenden Woche könnte sich das Schicksal des angeschlagenen Unternehmens in einer ganzen Serie von Board-Sitzungen entscheiden. Informierte Personen berichteten, dass verschiedene Optionen zur Diskussion stünden - darunter auch ein Verkauf des Kerngeschäfts. Twitter geben 0,3 Prozent ab. Mitbegründer Evan Williams hat Papiere des Kurznachrichtendienstes über seine Stiftung veräußert.
Guidewire Software legten nach Vorlage von Geschäftszahlen am Vorabend um 5,2 Prozent zu. Die Softwaregesellschaft sprach von einer robusten Nachfrage von Immobilien- und Unfallversicherern. Lizenzumsätze und Betriebsergebnis übertrafen die eigenen Erwartungen, der Gewinnausblick rangierte oberhalb der Konsensschätzung. Darüber hinaus erhöhte Guidewire den Jahresausblick. Vorbörslich zeigt sich der Wert bislang inaktiv.
Ascena Retail klettern um 8,7 Prozent, nachdem der Einzelhandelskonzern im ersten Quartal besser als erwartet abgeschnitten hatte. Für Bob Evans geht es dagegen um 5,8 Prozent gen Süden. Der Restaurantbetreiber hat zwar die Marktschätzungen zum Gewinn in der zweiten Periode geschlagen, enttäuschte aber mit der Umsatzentwicklung.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.40 Uhr Di, 17.12 Uhr EUR/USD 1,0582 -0,26% 1,0610 1,0612 EUR/JPY 130,52 -0,07% 130,62 130,38 EUR/CHF 1,0874 -0,21% 1,0897 1,0919 USD/JPY 123,37 0,21% 123,10 122,84 GBP/USD 1,4998 -0,44% 1,5065 1,5059 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.comDJG/DJN/flf/mgo
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December 02, 2015 09:10 ET (14:10 GMT)
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