02.12.2015 16:36:46
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MÄRKTE USA/Wall Street kaum verändert - Yahoo mit Gewinnen
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktienkurse an der Wall Street treten am Mittwoch kurz nach der Eröffnung auf der Stelle. Grundsätzlich stützt aber die Hoffnung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag neue geldpolitische Lockerungen auf den Weg bringt. Zudem ist die vermeintliche Gewissheit, dass die US-Notenbank im Dezember mit der ersten Zinserhöhung seit über neun Jahren Ernst machen wird, neuen Zweifeln über den Termin der Zinswende gewichen. Diese waren nicht nur durch gleich zwei Fed-Vertreter, sondern auch durch die flauen US-Konjunkturdaten am Vortag genährt worden. So war der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im November überraschend unter die Expansionsschwelle gerutscht.
Der Dow-Jones-Index verliert 8 Punkte auf 17.880 Punkte. Der S&P-500 bewegt sich um den Schlussstand des Vortages, der Nasdaq-Composite legt um 0,2 Prozent zu.
"Sollte die Fed eine Zinserhöhung im Dezember planen, dürfte das erstmalige Schrumpfen des produzierenden Gewerbes in drei Jahren mit den schwächsten Daten seit Juni 2009 für schlaflose Nächte sorgen. Die Fed hat niemals die Zinsen angehoben, wenn der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe unter 50 rangiert hat", warnt Marktstratege Nour-Al-Hammoury von ADS Securities.
Andererseits fiel der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP für den November überrascht positiv aus, der Zuwachs neuer Stellen liegt deutlich über der Marktschätzung. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft ist im dritten Quartal nach revidierter Rechnung zumindest in der erwarteten Größenordnung gestiegen. Die Lohnstückkosten legten allerdings etwas deutlicher als vorhergesagt zu.
Mit Spannung wird nun auf den Konjunkturbericht der Fed, das Beige Book, im späten Geschäft gewartet. Darüber hinaus melden sich mehrere Fed-Vertreter zu Wort - darunter auch US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen. Dennis Lockhart hat schon einmal vorgelegt. Der Gouverneur der Fed-Filiale von Atlanta stellte den Dezember nicht in Frage, sondern sieht vielmehr "zwingende Gründe" dafür.
Spekulationen dominieren den Devisenmarkt. Dort sind sich Händler nach schwachen Inflationsdaten aus der Eurozone zwar ziemlich sicher, dass die EZB am Donnerstag handeln wird. Lediglich Ausmaß und Umfang der neuen geldpolitischen Lockerungen bieten Anlass für Diskussionen. Die unerwartet geringe Inflation in der Eurozone drückt den Euro wieder unter die Marke von 1,06 Dollar. Auch die starken Daten vom US-Arbeitsmarkt belasten die Gemeinschaftswährung. Aktuell geht der Euro bei 1,0586 Dollar um.
Nach der Vortagesrally kommen US-Renten ganz leicht von ihrem erhöhten Niveau zurück, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 2 Basispunkte auf 2,18 Prozent.
Am Ölmarkt geht es nach der leichten Erholung am Vortag schon wieder abwärts. Der US-Branchenverband API hatte am Vorabend einen Anstieg der US-Vorräte vermeldet und damit eine negative Indikation für die Preisentwicklung geliefert. Denn im Sitzungsverlauf stehen die offiziellen Rohöllagerbestandsdaten der Regierung an. Darüber hinaus gilt das Interesse dem Treffen des Erdölkartells Opec am Freitag. Als die Mitglieder zuletzt im Juni zusammentrafen, lag der Ölpreis für Brent noch klar jenseits der Marke von 60 Dollar. Aktuell kostet ein Barrel der US-Sorte WTI 41,07 Dollar, ein Minus von 1,9 Prozent. Für Brent geht es um 1,7 Prozent auf 43,67 Dollar abwärts.
Auch die Aussicht auf geldpolitische Lockerungen in Europa stützt den Goldpreis nicht. Vielmehr belastet erneut der feste Dollar. Der Feinunze verbilligt sich auf 1.059 Dollar nach Kursen um 1.069 am Vorabend.
Unter den Einzelaktien ziehen Yahoo um 4,8 Prozent an. Hintergrund sind Berichte über eine mögliche Veräußerung des Internetgeschäfts oder auch der wertvollen Alibaba-Beteiligung. In der laufenden Woche könnte sich das Schicksal des angeschlagenen Unternehmens in einer ganzen Serie von Board-Sitzungen entscheiden. Informierte Personen berichteten, dass verschiedene Optionen zur Diskussion stünden - darunter auch ein Verkauf des Kerngeschäfts.
Twitter geben leicht um 0,2 Prozent nach. Mitbegründer Evan Williams hat Papiere des Kurznachrichtendienstes über seine Stiftung veräußert.
Guidewire Software legen nach Vorlage von Geschäftszahlen um 5,1 Prozent zu. Die Softwaregesellschaft sprach von einer robusten Nachfrage von Immobilien- und Unfallversicherern. Lizenzumsätze und Betriebsergebnis übertrafen die eigenen Erwartungen, der Gewinnausblick rangierte oberhalb der Konsensschätzung. Darüber hinaus erhöhte Guidewire den Jahresausblick.
Ascena Retail klettern um 5,9 Prozent, nachdem der Einzelhandelskonzern im ersten Quartal besser als erwartet abgeschnitten hat. Für Bob Evans geht es dagegen um 6,6 Prozent gen Süden. Der Restaurantbetreiber hat zwar die Marktschätzungen zum Gewinn in der zweiten Periode geschlagen, enttäuschte aber mit der Umsatzentwicklung.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.40 Uhr Di, 17.12 Uhr EUR/USD 1,0590 -0,19% 1,0610 1,0612 EUR/JPY 130,63 0,01% 130,62 130,38 EUR/CHF 1,0879 -0,16% 1,0897 1,0919 USD/JPY 123,36 0,21% 123,10 122,84 GBP/USD 1,4979 -0,57% 1,5065 1,5059 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/DJN/ros/smh
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December 02, 2015 10:05 ET (15:05 GMT)
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