14.02.2020 15:01:55

MÄRKTE USA/Wall Street knapp im Plus gesehen - Aber nur zur Eröffnung

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street deutet der Aktienterminmarkt zaghafte Aufschläge zur Handelseröffnung am Kassamarkt am Freitag an. Es gibt eigentlich genügend Gründe für Zurückhaltung - besonders vor dem langen Wochenende. Denn am Montag bleiben die US-Börsen wegen des Gedenkens an den ersten US-Präsidenten George Washington geschlossen.

Investoren blenden die potenziellen Auswirkungen des sich schnell ausbreitenden Coronavirus in China und neue Spannungen um den chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei weitgehend aus. Das ohnehin vorhandene Misstrauen gegenüber den chinesischen Fallzahlen zum Coronavirus wird durch die breiteren Diagnosemethoden noch verstärkt. Diese könnten bedeuten, dass mehr undiagnostizierte Fälle ans Tageslicht kommen könnten, heißt es.

"Den meisten Marktakteuren fehlt es noch immer an Transparenz über die Art und Weise, wie sich der Virus in China verbreitet - insbesondere nachdem diese Woche eine neue Testmethode eingeführt wurde", sagt Analyst Pierre Veyret von ActivTrades. Er spricht von einem verschwommenen Bild der Lage. Darüber hinaus bauen sich neue Spannungen zwischen Washington und Peking auf. Huawei und zwei ihrer US-Töchter wurden in einer Bundesanklage wegen krimineller Machenschaften und Verschwörung zum Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen angeklagt. Die US-Regierung sucht nach Gründen, um Huawei aus Gründen der nationalen Sicherheit aus den Mobilfunknetzen der nächsten Generation fernzuhalten.

Blick auf Industrieproduktion und Verbraucherstimmung

Da die offiziellen Fallzahlen zu Neuinfektionen in China gesunken sind, wird die Grundstimmung als verhalten freundlich charakterisiert. Allerdings ist die Neigung zu Gewinnmitnahmen sehr ausgeprägt, daher wollen Händler Verluste im Sitzungsverlauf nicht ausschließen. Zudem warten im Tagesverlauf noch wichtige Konjunkturdaten wie Industrieproduktion im Januar und die Verbraucherstimmung im Februar auf die Anleger. Der Einzelhandelsumsatz im Januar stieg derweil im prognostizierten Rahmen.

Am Devisenmarkt tendiert der ICE-Dollarindex leicht höher. Der Euro stabilisiert sich auf niedrigem Niveau. Die Gemeinschaftswährung war in den vergangenen Tagen auf den tiefsten Stand seit April 2017 gesunken. Die aktuell schwachen BIP-Daten aus Deutschland verhinderten eine Erholung, heißt es. Der Euro kostet 1,0837 Dollar, Ende Januar waren es noch knapp 1,10 gewesen.

Öl zieht unbeeindruckt an

Am Ölmarkt setzt sich die Preisrally der vergangenen Tage trotz der Konjunktursorgen im Zuge des Coronavirus und gesenkten Nachfrageprognosen durch verschiedene Institutionen fort. Seit Tagen rätseln Händler über die Gründe. Nun heißt es, kleine chinesische Raffinerien deckten sich wegen des insgesamt niedrigen Preisniveaus mit Erdöl ein. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um weitere 1,1 Prozent auf 52,00 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,6 Prozent auf 57,22 Dollar.

Sichere Häfen gesucht

Während der Goldpreis um 0,2 Prozent auf 1.579 US-Dollar zulegt, ziehen auch die Notierungen am Rentenmarkt an. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um 3,5 Prozent auf 1,58 Prozent. Die Stärke des Rentenmarktes sowie die Nachfrage nach Gold offenbarten, wie labil die Stimmung am US-Finanzmarkt sei, heißt es mit Blick auf die Lage in China.

Nvidia und Expedia vorbörslich mit kräftigen Aufschlägen

Unter den Einzelaktien steigen Nvidia vorbörslich um 6,2 Prozent. Der Chiphersteller hat im vierten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn stärker gesteigert als erwartet. Dass das Unternehmen wegen einer etwaigen Belastung durch die Coronavirus-Epidemie vorsichtshalber die Umsatzprognose für das erste Quartal leicht gesenkt hat, drückt nicht. Denn auch die reduzierte Prognose liegt noch über der Analystenerwartung.

Expedia springen um 12,6 Prozent. Das Online-Reisebüro hat mit den Zahlen zum vierten Quartal die Erwartungen übertroffen. Mit Enttäuschung werden dagegen die Geschäftszahlen von Yelp aufgenommen. Die Titel fallen um 9,3 Prozent, nachdem der Betreiber eines Empfehlungsportals im vierten Quartal schlechter abgeschnitten hat als gedacht.

Mattel steigen um 1,0 Prozent. Der Spielzeughersteller hat im vierten Quartal erneut einen Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht und dabei die Erwartungen des Marktes verfehlt. CEO Ynon Kreiz bezeichnete 2019 jedoch als Wendepunkt, was Hoffnungen auf die Rückkehr in die Gewinnzone weckt.

Roku ziehen um 8,7 Prozent an. Der Hersteller von Streaming-Playern hat die vierte Periode zwar erwartungsgemäß mit einem Verlust abgeschlossen, den Umsatz aber dank eines guten Weihnachtsgeschäfts überraschend kräftig gesteigert.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,42 -2,0 1,44 21,8

5 Jahre 1,41 -4,1 1,45 -51,8

7 Jahre 1,50 -3,8 1,54 -74,7

10 Jahre 1,58 -3,5 1,62 -86,3

30 Jahre 2,03 -4,4 2,07 -103,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:21 Do, 17:41 % YTD

EUR/USD 1,0852 +0,11% 1,0839 1,0852 -3,2%

EUR/JPY 119,14 +0,07% 119,04 119,20 -2,3%

EUR/CHF 1,0640 +0,23% 1,0624 1,0620 -2,0%

EUR/GBP 0,8341 +0,35% 0,8305 0,8310 -1,4%

USD/JPY 109,78 -0,03% 109,81 109,85 +0,9%

GBP/USD 1,3009 -0,26% 1,3053 1,3059 -1,8%

USD/CNH (Offshore) 6,9925 +0,07% 6,9866 6,9814 +0,4%

Bitcoin

BTC/USD 10.239,26 +0,25% 10.142,51 10.208,01 +42,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,00 51,42 +1,1% 0,58 -14,4%

Brent/ICE 57,22 56,34 +1,6% 0,88 -12,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.578,90 1.576,10 +0,2% +2,80 +4,1%

Silber (Spot) 17,75 17,65 +0,6% +0,10 -0,6%

Platin (Spot) 976,65 968,00 +0,9% +8,65 +1,2%

Kupfer-Future 2,60 2,61 -0,3% -0,01 -6,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

February 14, 2020 09:02 ET (14:02 GMT)

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