07.10.2016 16:53:47
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MÄRKTE USA/Wall Street nach Arbeitsmarktdaten kaum verändert
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nach etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten zeigt sich die Wall Street am Freitag zunächst äußerst volatil. Im frühen Geschäft dominieren leichte Abschläge die Sitzung. Der US-Stellenmarkt hat im September ein etwas moderateres Wachstum verbucht als prognostiziert. Zugleich zogen Löhne und Gehälter an. Auch wenn die Erwartungen nicht ganz getroffen worden seien, könne nicht von einem schwachen Arbeitsmarktbericht gesprochen werden, heißt es im Handel. Analysten sprechen von soliden Arbeitsmarktzahlen, die einer Straffung der US-Geldpolitik im Verlauf des vierten Quartals nicht entgegenstünden. Das sind Aussagen, die am Aktienmarkt nicht gern gehört werden. Im frühen Handel fällt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 18.247 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen jeweils 0,1 Prozent ein.
"Die Daten fallen etwas mäßiger als vorhergesagt aus, aber die Details sind sehr überzeugend. Wichtiger ist aber der Umstand, dass der Stellenaufbau ausreichend genug ist, damit die Federal Reserve im Dezember die Leitzinsen anheben kann, sollte nichts Schlimmes dazwischenkommen", sagt Investmentstratege Chris Zaccarelli von Cornerstone Wealth. "Tauben und Falken sind beide in der Lage, die Daten für sich zu reklamieren", ergänzt Portfolio-Stratege Brian Jacobsen von Wells Fargo Funds. Der Zinsterminmarkt preist eine Zinserhöhung bis zum Jahresende mit einer Wahrscheinlichkeit von 66 Prozent ein. Mit Loretta Mester aus Cleveland meldete sich bereits eine Vertreterin der US-Notenbank zu Wort: Auf CNBC charakterisierte sie den Bericht als "solide". Im Laufe der Sitzung äußern sich mit Stanley Fischer, Esther George und zu guter Letzt noch Lael Brainard noch drei Vertreter bzw. Vertreterinnen der US-Notenbank.
Pfund im freien Fall Neben dem US-Arbeitsmarkt kommt der zweite Aufreger vom Devisenmarkt, wo das britische Pfund in der vergangenen Nacht einen 6-prozentigen Absturz in ganz kurzer Zeit auf ein neues 31-Jahrestief verbucht hat. Marktteilnehmer sprechen von einem sogenannten "Flash Crash" der britischen Währung, der allem Anschein nach einem Eingabefehler geschuldet gewesen sein dürfte. Dafür spreche schon die prompte Erholung. Allerdings bemühen Händler auch fundamentale Argumente. Auslöser könnten Kommentare des französischen Präsidenten Francois Hollande gewesen sein, der harte Verhandlungen mit Großbritannien über den Brexit forderte, hieß es. Großbritannien wolle raus aus der EU, ohne dafür zu bezahlen, das sei unmöglich, so Hollande mit Blick auf den freien EU-Binnenmarktzugang. Schwache britische Konjunkturdaten sorgen zudem für weiteren Druck auf das Pfund.
Das Pfund stand schon die ganze Woche über unter Druck, nachdem die britische Premierministerin Theresa May am vergangenen Wochenende angekündigt hatte, dass das Land spätestens Ende März 2017 den offiziellen EU-Austrittsantrag stellen werde. Dabei stellte sie eine Begrenzung der Migration über einen ungehinderten Zugang zum EU-Binnenmarkt und befeuerte die Spekulationen über einen "harten Brexit". Aktuell handelt das Pfund mit 1,2396 Dollar noch immer rund 1,5 Prozent schwächer als am Vortag.
Der Euro zieht zum Dollar an. Aktuell steigt die Gemeinschaftswährung auf 1,1194 Dollar nach Wechselkursen um 1,1136 vor den Daten. Am Devisenmarkt sind Anleger angesichts der Arbeitsmarktdaten offensichtlich nicht von einer baldigen Zinserhöhung überzeugt. Das gleiche Bild bietet sich auch am Goldmarkt, wo sich die Feinunze auf 1.258 Dollar verteuert, nachdem diese vor den Daten noch für 5 Dollar weniger zu haben war. Gestützt wird der Goldpreis von nachlassenden Zinserhöhungsfantasien und einem nachgebenden Dollar. Auch am Rentenmarkt spekulieren Anleger nicht auf kurzfristige Zinsanhebungen, denn die Notierungen steigen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert einen Basispunkt auf 1,73 Prozent.
Öl kommt zurück Am Ölmarkt drehen die Notierungen ins Minus. Der russische Energieminister Alexander Nowak sagte am Freitag, dass er sich nicht verpflichtet sehe, eine Einigung über eine Ölförderbegrenzung mit Vertretern des Erdölkartells Opec auf einem informellen Treffen in Istanbul in der kommenden Woche zu erreichen. Laut Kreisen plant Opec-Generalsekretär Mohammad Senusi Barkindo ein Treffen mit Nowak am Rande des Energiegipfels. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,4 Prozent auf 50,23 Dollar, die global gehandelte Ölsorte Brent gibt 0,3 Prozent nach auf 52,33 Dollar.
Gap legen zu und Honeywell geben ab Die Gap-Aktie haussieren nach flächenbereinigten Umsatzzahlen des Bekleidungseinzelhändlers. Gap meldete für September zwar einen Umsatzrückgang, begründete dies aber in erster Linie mit einem Feuer in seinem Verteilzentrum. Die Marge sei dessen ungeachtet aber deutlich besser ausgefallen als zunächst prognostiziert. Die Deutsche Bank stuft die Tittel in der Folge hoch. Gap legen um 16,7 Prozent zu. Für Honeywell International geht es dagegen um 8,1 Prozent gen Süden. Der Mischkonzern hat einen Umsatz- und Gewinnausblick abgegeben, der unter den bisherigen Konsensschätzungen lag. Die Titel des Konsumgüteranbieters Helen of Troy sinken um 7,1 Prozent nach einer gesenkten Umsatzprognose. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.242,06 -0,14 -26,44 4,69 S&P-500 2.157,23 -0,16 -3,54 5,54 Nasdaq-Comp. 5.299,82 -0,13 -7,03 5,84 Nasdaq-100 4.869,70 -0,09 -4,23 6,02
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:16 Do, 17:38 Uhr % YTD EUR/USD 1,1188 +0,58% 1,1124 1,1169 +3,0% EUR/JPY 115,3309 -0,24% 115,6139 116,23 -26,1% EUR/CHF 1,0946 +0,22% 1,0923 1,0945 +0,6% EUR/GBP 0,9010 +1,97% 0,8923 1,1326 +22,3% USD/JPY 103,09 -0,83% 103,95 104,04 -12,2% GBP/USD 1,2418 -0,39% 1,2467 1,2652 -15,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,31 50,44 -0,3% -0,13 +16,1% Brent/ICE 52,33 52,51 -0,3% -0,18 +17,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.258,25 1.254,70 +0,3% +3,55 +18,6% Silber (Spot) 17,48 17,31 +1,0% +0,17 +26,5% Platin (Spot) 968,90 964,20 +0,5% +4,70 +8,7% Kupfer-Future 2,18 2,16 +1,1% +0,02 +1,1% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
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October 07, 2016 10:22 ET (14:22 GMT)
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