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21.04.2015 23:10:49

MÄRKTE USA/Wall Street ohne klare Richtung

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben die Kurse an der Wall Street am Dienstag den Handel beendet. Sie waren damit ein Spiegelbild der jüngsten Quartalszahlen der US-Unternehmen. Denn mangels neuer Konjunkturdaten gab die US-Berichtssaison den Takt für den Markt vor. Und hierbei liegt der Fokus der Investoren nicht nur auf den aktuellen Ergebnissen, sondern vor allem auch auf den Ausblicken, merkte ein Teilnehmer an.

   Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 17.949 Punkte. Damit war die Erholung vom Wochenbeginn schon wieder beendet. Der S&P-500 verlor 0,1 Prozent auf 2.097 Punkte. Der Nasdaq-Composite kletterte dagegen um 0,4 Prozent auf 5.014 Punkte. Der Umsatz stieg leicht auf 689,9 (Montag: 683,5) Millionen Aktien. Dabei standen 1.581 (2.193) Kursgewinnern an der NYSE 1.548 (934) -verlierer gegenüber. 108 (113) Titel schlossen unverändert.

   "Es gibt weiter Bedenken, vor allem hinsichtlich der Entwicklung von Gewinn- und Umsatz, doch im aktuellen Niedrigzinsumfeld gibt es auch kaum Alternativen zu Aktien", merkte Analyst Jerry Braakman von First American Trust an. "Die Zahlen der Unternehmen dürften die Markterwartungen übertreffen, doch ich bin mir nicht sicher, ob das reicht, um die Börsen weiter nach oben zu schieben", so Analystin Janet Engels von RBC Wealth Management. Auch in den kommenden Tagen hält die Zahlenflut an. Bis Freitag stehen unter anderem noch AT&T, Facebook, eBay, Microsoft und Google an.

   Die jüngsten veröffentlichen Quartalsausweise enthielten dagegen Licht und Schatten. Unter anderem haben IBM, DuPont, United Technologies und Verizon einen Blick in die Bücher gewährt. Nach der Schlussglocke folgten noch die Ergebnisse von Yahoo.

   IBM hatte seine Zahlen schon am Montag nach Börsenschluss vorgelegt. Das Unternehmen hat zwar den zwölften Monat in Folge weniger umgesetzt, doch mit dem Gewinn die Erwartung übertroffen. Die IBM-Aktie reduzierte sich um 1,1 Prozent.

   Die vorbörslich veröffentlichten Quartalszahlen von United Technologies zeugten von einem guten Start in das laufende Jahr. Zudem hat das Unternehmen seine Jahresziele bekräftigt, die es erst im Januar gesenkt hatte. Die Titel gewannen nach anfänglichen Verlusten 0,4 Prozent. Auch Verizon hat im ersten Quartal überraschend gut abgeschnitten und dabei im Mobil- und Festnetzgeschäft Zuwächse verzeichnet. Der Kurs verzeichnete ein Minus von 0,4 Prozent. Für die Yahoo-Aktie ging es vor der Veröffentlichung der Zahlen um 0,4 Prozent abwärts.

   DuPont verloren 3,0 Prozent. Der starke Dollar macht dem Agrar- und Chemiekonzern DuPont immer stärker zu schaffen. Zum einen verdiente der Konzern im ersten Quartal weniger als im Vorjahr und von Analysten erwartet, zum anderen rechnet DuPont im Jahresverlauf mittlerweile mit höheren Wechselkursbelastungen als noch zu Jahresbeginn.

   Trotz der bislang überwiegend erfreulich ausgefallenen Quartalsbilanzen waren die Anleger allerdings auch auf der Suche nach Sicherheit. Denn die Gefahr eines griechischen Zahlungsausfalls ist weiter nicht gebannt. Am Freitag werden sich aus diesem Grund die Finanzminister der Eurozone treffen.

   Die US-Staatsanleihen konnten ihre zwischenzeitlichen Gewinne allerdings nicht behaupten. Hintergrund waren die Anzeichen möglicher Fortschritte im Rahmen der Gespräche von Griechenland mit der EU. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sieht Forschritte in den Verhandlungen. Es könnte aber noch Wochen dauern, bis eine Vereinbarung erzielt werde, sagte Dijsselbloem. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen gewann schließlich zwei Basispunkte auf 1,91 Prozent. Im Verlauf war diese schon bis auf 1,86 Prozent zurückgefallen.

   Der Preis für eine Feinunze Gold machte dagegen seine Vortagesverluste wett und stieg zum US-Settlement auf 1.203,10 Dollar, ein Plus von 0,8 Prozent. Damit wurde die wichtige Marke von 1.200 Dollar zurückerobert. Ein Teilnehmer verwies auch auf die anhaltenden Unsicherheiten im Nahen Osten.

   Die Ölpreise gaben deutlich nach. Der Kontrakt-Wechsel bei WTI sorgte für eine erhöhte Volatilität. Der nun führende Juni-Kontrakt fiel zum Settlement um 2,2 Prozent auf 56,61 Dollar. Der Mai-Kontrakt endete mit einem Minus von 2 Prozent 55,26 Dollar. Für einen Barrel der Sorte Brent mussten 62,08 Dollar bezahlt werden, ein Rückgang um 2,2 Prozent. Es machten sich zudem Sorgen bezüglich der Nachhaltigkeit der jüngsten Aufwärtsbewegung breit.

   Seit den Tiefstständen im März ging es für die Ölpreise um rund 30 Prozent nach oben, getrieben von der Hoffnung, dass sich der Markt mit dem bestehenden Überangebot im Laufe des Jahres stabilisiert. Doch Analysten hatten bereits gewarnt, dass trotz eines Rückgangs der US-Ölförderung andere Ölstaaten mit unvermindertem Tempo weiterfördern werden.

   Der Dollar neigte leicht zur Schwäche. Der Euro kletterte im Gegenzug im Tageshoch bis auf 1,0781 Dollar, konnte dieses Niveau allerdings nicht ganz behaupten und stand im späten US-Handel bei 1,0737 Dollar. Die Investoren sind derzeit etwas verunsichert in Bezug auf die Erholung der US-Konjunktur und den Zeitpunkt einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank, hieß es von einem Händler. In der Folge bewegte sich der Greenback weitgehend um das Niveau des Vortages.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.949,59 -0,47 -85,34 S&P-500 2.097,29 -0,15 -3,11 Nasdaq-Comp. 5.014,10 0,39 19,50 Nasdaq-100 4.435,98 0,42 18,58

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 30/32 flat 0,528% flat 3/4% 3-year 99 21/32 flat 0,862% flat 1 3/8% 5-year 100 5/32 dn 2/32 1,339% +1,5 Bp 1 3/4% 7-year 100 16/32 dn 4/32 1,673% +1,9 Bp 2% 10-year 100 25/32 dn 5/32 1,913% +1,6 Bp 2 1/2% 30-year 98 6/32 dn 10/32 2,586% +1,6 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.38 Uhr Mo, 18.26 Uhr EUR/USD 1,0737 0,24% 1,0711 1,0764 EUR/JPY 128,46 0,40% 127,94 128,42 EUR/CHF 1,0252 -0,08% 1,0260 1,0276 USD/JPY 119,64 0,15% 119,46 119,32 GBP/USD 1,4929 0,31% 1,4882 1,4911 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   April 21, 2015 16:40 ET (20:40 GMT)

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