23.02.2015 16:26:32

MÄRKTE USA/Wall Street sieht keinen Anlass für Griecheneuphorie

   Von Florian Faust

   Eine Fortsetzung der Griechenland-Euphorie deutet sich an der Wall Street am Montag nicht an. Im Gegenteil: Händler sprechen eher von einer gewissen Ernüchterung. Denn letztlich hätten die Europäer den Ball wieder ins Feld der griechischen Regierung gespielt, denn diese müsse nun belastbare Reformvorschläge unterbreiten. Nur dann gelten die getroffene Abmachung mit den Gläubigern über die Brückenfinanzierung. Die definitive Abwendung einer Staatspleite sei das bislang nicht, merken Marktteilnehmer kritisch an. Entsprechend vorsichtig agieren Anleger. "Die Vereinbarung löst keines der fundamentalen Probleme Griechenlands, es ist wieder nur eine vorläufige Lösung", warnt Marktanalyst Richard Perry von Hantec Markets.

   Im frühen Geschäft büßt der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent auf 18.070 Punkte ein, S&P-500 und Nasdaq-Composite verlieren 0,2 bzw. 0,1 Prozent. Konjunkturseitig stehen in den USA noch die Daten zum Verkauf bestehender Häuser im Januar auf dem Terminkalender, Volkswirte rechnen im Monatsvergleich mit einem Rückgang - ausgelöst durch gestiegene Immobilienpreise. Dass der Chicago Fed Activity Index auf Wirtschaftswachstum deutet, bewegt die Märkte bislang nicht. Daneben sprechen Marktteilnehmer von einem Countdown bis zur Anhörung von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen, die dem Kongress Dienstag und Mittwoch Rede und Antwort stehen muss.

   Wie misstrauisch Anleger in der Griechenlandkrise sind, lässt sich eindrucksvoll am Devisenmarkt ablesen. Der Euro hat seine Freitagsgewinne, die er mit den Schlagzeilen über eine Einigung in Brüssel aufgebaut hatte, wieder vollständig abgegeben. Händler verweisen aber auch auf einen schwachen Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland als Belastung für den Euro sowie Vorsicht vor der anstehenden Befragung Yellens. Die oberste Geldpolitikerin der USA dürfte Aussagen zum Zeitpunkt der anstehenden Zinswende machen, was den US-Dollar beflügelt. Aktuell geht der Euro bei 1,1323 Dollar um, nachdem die Gemeinschaftswährung zum Wochenschluss über 1,14 Dollar gehandelt worden war.

   Der Goldpreis profitiert - anders als der Dollar - nicht von den schwachen Daten aus Deutschland und den Sorgen um Griechenland. Gedrückt wird der Preis für das gelbe Metall vielmehr von der Aufwertung des Dollar. Die Feinunze wird mit 1.201 Dollar gehandelt nach Preisen um 1.213 im Tageshoch am Freitag. Immerhin macht Nomura Zeichen einer Nachfrageerholung in Indien und China aus. Beide Länder zählen zu den wichtigsten Absatzmärkten für physisches Gold. Auch am Ölmarkt ist der starke Dollar ein Faktor, denn auch dort purzeln die Preise.

   Ein Fass Leichtöl der US-Sorte WTI verbilligt sich um 2,5 Prozent auf 49,51 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent ist wieder für weniger als 60 Dollar zu haben. Sich ausweitende Streiks in US-Raffinerien, die damit kein Rohöl mehr nachfragen, und die Wiederaufnahme der Förderung auf dem größten Ölfeld in Libyen verstärken die Sorgen vor einer Überversorgung des Marktes und drücken die Preise zusammen mit der Stärke des Greenbacks.

   Am US-Rentenmarkt gehen Anleger auf Nummer sicher, die Notierungen steigen. Parallel sinkt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um fünf Basispunkte auf 2,09 Prozent.

   Am Aktienmarkt ermäßigt sich der Energiesektor um 0,7 Prozent, Chevron und Exxon Mobil verlieren wegen des Ölpreisverfalls 0,7 bzw. 1,0 Prozent. Im Mittelpunkt stehen aber Valeant Pharmaceuticals und Salix, nachdem Valeant ein Übernahmegebot von 10 Milliarden Dollar vorgelegt hat - entsprechend 158 Dollar je Salix-Aktie. Letztere hat dieses Niveau allerdings schon erreicht, nachdem Übernahmespekulationen den Kurs allein seit Jahresbeginn um über 35 Prozent nach oben getrieben haben. Valent ziehen um 14 Prozent an und Salix sinken um 1,2 Prozent auf 155,98 Dollar.

   Unterdessen hat Asahi Kasei der Übernahme des Energiespeichergeschäft von Polypore International für 2,2 Milliarden Dollar zugestimmt. Außerdem will Polypore seine Membransparte an 3M abgeben. Für die sogenannte Separationssparte des Konzerns überweist 3M insgesamt rund 1 Milliarde US-Dollar. Polypore steigen um 12,4 Prozent, 3M um 0,1 Prozent.

   Apple investiert 1,7 Milliarden Dollar in ein Datenzentrum in Europa, die Aktie gewinnt 0,6 Prozent und steigt abermals auf ein Allzeithoch. Dish Network legen 2,7 Prozent zu. Das Unternehmen veröffentlichte zusammen mit den Geschäftszahlen die Demission von CEO Joseph Clayton per Ende März.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.076,52 -0,35 -63,92 S&P-500 2.105,71 -0,22 -4,59 Nasdaq-Comp. 4.955,02 -0,02 -0,95 Nasdaq-100 4.443,59 0,01 0,54

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.11 Uhr Fr, 17.20 Uhr EUR/USD 1,1319 -0,39% 1,1364 1,1361 EUR/JPY 134,68 -0,51% 135,37 134,83 EUR/CHF 1,0727 -0,20% 1,0748 1,0711 USD/JPY 118,98 -0,09% 119,09 118,68 GBP/USD 1,5411 0,20% 1,5380 1,5380 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   February 23, 2015 09:56 ET (14:56 GMT)

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