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16.11.2015 16:26:47

MÄRKTE USA/Wall Street startet nach Terror in Paris gut behauptet

   NEW YORK (Dow Jones)--Wenig beeindruckt von den Anschlägen vom Freitag in Paris starten die US-Börsen mit kleinen Kursgewinnen in die neue Woche. In Europa haben die Anleger ihren ersten Schrecken schon überwunden. Die Aktienmärkte auf dem alten Kontinent haben anfangs deutlichere Verluste verringert; einige Handelsplätze weisen sogar positive Vorzeichen auf. Zur Gelassenheit dürfte beitragen, dass Ökonomen die wirtschaftlichen Folgen der Anschläge als unbedeutend einstufen.

   Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent auf 17.307 Punkte. Der S&P-500 steigt um 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent.

   An den US-Börsen dämpft allerdings die immer näher rückende Zinswende die Stimmung. Die jüngsten US-Konjunkturdaten waren zwar nicht gut ausgefallen, aber auch nicht so schlecht, dass sie einer Zinserhöhung im kommenden Monat entgegenstehen könnten. In den zurückliegenden Wochen hatten mehrere US-Notenbanker, darunter Fed-Chefin Yellen, die Märkte darauf eingestimmt, dass die Fed im Dezember erstmals seit der Finanzkrise die Zinsen erhöhen könnte.

   Am Montag wurde als einziges Konjunkturdatum der Empire State Manufacturing Index veröffentlicht. Er erreichte im November einen Stand von minus 10,74 Punkten und verfehlte damit deutlich die Erwartungen. Volkswirte hatten mit einer stärkeren Erholung auf minus 5,25 Punkte von minus 11,36 im Vormonat gerechnet.

   An der Börse werden besonders Aktien aus den Sektoren Reise und Touristik verkauft, denn die Anschläge dürften dem Tourismus einen Dämpfer verpassen. Der Kurs der Kreuzfahrtreederei Carnival fällt um 2,8 Prozent. Die Aktien der Fluggesellschaft Delta Air Lines verbilligen sich um 2,7 Prozent.

   In dem Sektor steht aber auch eine große Übernahme an: Der Hotelkonzern Marriott International kauft das Hotel- und Freizeitunternehmen Starwood für rund 12,2 Milliarden US-Dollar. Je Aktie beträgt der Übernahmepreis 68,92 Dollar. Er liegt damit 8,8 Prozent unter dem Schlusskurs der Starwood-Aktie vom Freitag. Der Marriott-Kurs zeigt sich 2,1 Prozent tiefer, während Starwood um 6,6 Prozent fallen.

   Aktien des Rüstungssektors profitieren von den Ereignissen in Paris. Sie gehörten schon in Europa zu den größten Gewinnern, denn es besteht die Möglichkeit, dass sich der Syrienkonflikt verschärft und die westlichen Militäroperationen gegen den IS ausgeweitet werden. Northrop Grumman tendieren 2,3 Prozent fester, während die Aktien von Lockheed Martin 2 Prozent zulegen.

   Apple-Aktien zeigen sich gut behauptet. Am Freitag nach Börsenschluss an der Wall Street war bekanntgeworden, dass der Hedgefonds Appaloosa Management seine Beteiligung an Apple im dritten Quartal halbiert hat. Das Unternehmen hält nun noch 1,31 Millionen Aktien. Die Apple-Aktie verlor daraufhin im nachbörslichen Geschäft am Freitag 1,3 Prozent, nachdem sie bis zur Schlussglocke schon fast 3 Prozent eingebüßt hatte.

   Gewinner der Terror-Angst ist der Goldpreis, der nach seiner jüngsten Talfahrt nun gut 4 Dollar auf 1.085 Dollar je Feinunze zulegt. Allerdings hatte das Edelmetall anfangs deutlicher zugelegt. Auch die Ölpreise kommen von ihren Tageshochs deutlich zurück. Das Barrel Rohöl der US-Sorte WTI kostet 40,71 Dollar und damit etwa so viel wie zum Settlement am Freitag. In der Spitze wurden am Montag 41,88 Dollar gezahlt. Händler erklären den anfänglichen Preisanstieg ebenfalls mit den Ereignissen in Paris. Diese und die französischen Vergeltungsschläge gegen IS-Stellungen in Syrien dürften den Ölpreisen vorübergehend zu einer höheren Risikoprämie verholfen haben, meint Daniel Ang, Analyst bei Phillip Futures. Ang glaubt jedoch nicht an eine dauerhafte Erholung der Preise. Dafür sei das Überangebot an Öl einfach zu groß.

   US-Staatsanleihen sind ebenfalls gesucht. Steigende Notierungen drücken die Rendite zehnjähriger Anleihen um drei Basispunkte auf 2,25 Prozent.

   Der Euro zeigt sich mit gut 1,0710 Dollar etwas unter dem Niveau, auf dem er am Freitag um die gleiche Zeit notierte. Beobachter glauben nicht, dass die Gemeinschaftswährung länger unter Druck geraten wird, denn die europäische Wirtschaft dürfte durch die Anschläge nicht nachhaltig Schaden nehmen. Erst wenn die Spannungen eskalierten und strengere Grenzkontrollen die Folge wären, könnten höhere Kosten Handel und Wirtschaft in Europa belasten, meint Derek Halpenny von Bank of Tokyo-Mitsubishi.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.306,64 0,36 61,40 S&P-500 2.032,05 0,45 9,01 Nasdaq-Comp. 4.937,76 0,20 9,88 Nasdaq-100 4.516,16 0,31 14,02

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.13 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0713 -0,20% 1,0735 1,0724 EUR/JPY 131,82 0,26% 131,49 131,74 EUR/CHF 1,0792 -0,05% 1,0798 1,0816 USD/JPY 123,05 0,44% 122,52 122,85 GBP/USD 1,5195 -0,15% 1,5219 1,5200 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   November 16, 2015 09:56 ET (14:56 GMT)

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