12.07.2023 22:07:40

MÄRKTE USA/Wall Street von Inflationsdaten gestützt

NEW YORK (Dow Jones)--Überraschend niedrige Inflationsraten in den USA haben am Mittwoch die US-Börsen gestützt. Die Verbraucherpreisdaten für Juni waren niedriger als erwartet ausgefallen und in der Kernrate auf das tiefste Niveau seit fast zwei Jahren gesunken. Doch nach erster Euphorie kamen die Kurse von ihren Tageshochs zurück - nur die technologielastigen Nasdaq-Indizes legten im Verlauf mit gesunkenen Marktzinsen zu. Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 34.347 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite zogen um 0,7 bzw. 1,2 Prozent an. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 2.219 (Dienstag 2.275) Kursgewinner, 756 (701) Kursverlierer und 55 (66) unveränderte Aktien.

"Die Fed wird den Inflationsbericht als Bestätigung dafür ansehen, dass ihre Politik die gewünschte Wirkung zeigt - die Inflation ist gesunken, während das Wachstum noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Aber es wird sie höchstwahrscheinlich nicht davon abhalten, die Zinssätze noch in diesem Monat anzuheben", kommentierte Chefmarktstratege George Mateyo von Key Private Bank. Der am Abend veröffentlichte Konjunkturbericht Beige Book der Fed stand dieser Sichtweise nicht entgegen. Doch schafften es die für Aktien günstigen Daten dennoch nicht, alle zu überzeugen.

Sollte die Fed von ihrem Zinserhöhungszyklus abrücken, dürfte dies die Nachfrageseite und den Arbeitsmarkt stützen. Eine solche Entwicklung könnte die Inflation dann erneut anfachen, hieß es im Handel mit Blick auf die von den Tageshochs zurückgekommenen Kurse. Für Juli wurde fest mit einer Zinserhöhung gerechnet, danach könnte die Fed jedoch nach Meinung vieler Marktteilnehmer mit dem Zinserhöhungszyklus durch - der Zinsgipfel damit erreicht sein. Der Zinsterminmarkt preiste eine weitere Leitzinsanhebung im September nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 12,9 Prozent ein, am Vortag hatte der Wert noch bei 22,3 Prozent gelegen.

Renditen und Dollar im Sinkflug

Am Anleihemarkt sanken die Renditen mit der Erwartung einer weniger straffen Fed-Politik deutlich. Der Dollar fiel ebenfalls signifikant und auf den tiefsten Stand seit April 2022: Für den Dollarindex ging es um 1,2 Prozent nach unten. Der Euro übersprang im Gegenzug klar die Marke von 1,11 Dollar. Gold profitierte derweil von den nachlassenden Zinserhöhungserwartungen und der eklatanten Dollarschwäche.

Die Ölpreise bauten ihre Gewinne in Reaktion auf die Verbraucherpreise aus und marschierten auf die höchsten Stände seit April. Die Aussicht auf das baldige Erreichen des Zinsgipfels wurde am Ölmarkt positiv aufgenommen, weil Rezessions- und damit verbunden Nachfrageängste schwanden. Aber auch die Dollarschwäche stützte. Selbst bärische Preissignale durch deutlich gestiegene Rohöllagerbestände in den USA bremsten die Preise nicht. Die Preise hätten inzwischen ein Niveau erreicht, auf dem sie höchstens durch "außergewöhnliche geopolitische oder weltwirtschaftliche Nachrichten" weiter nach oben getrieben werden könnten, meinte allerdings Analyst Peter Cardillo von Spartan Capital.

Nvidia gesucht

Unter den Einzelaktien stiegen Nvidia um 3,5 Prozent. Der 2016 von Softbank übernommene Chiphersteller Arm möchte Nvidia und Intel (+2,0%) bei seinem für September geplanten Börsengang als Ankerinvestoren gewinnen, wie die Financial Times berichtete.

Dominos's Pizza schossen um 11,1 Prozent nach oben. Der Restaurantkettenbetreiber geht eine globale Kooperation mit dem Fahrdienstvermittler und Essenslieferanten Uber (+0,4%) ein. VMware gewannen 2,8 Prozent. Der Halbleiterkonzern Broadcom (+0,9%) steht kurz vor der kartellrechtlichen Genehmigung durch die EU-Behörden für die Übernahme von VMware.

Die Titel von Lucid Group brachen um 12 Prozent ein. Der E-Automobilhersteller berichtete von einem Rückgang der Auslieferungen im zweiten Quartal. Aktien von Coty drehten 3,5 Prozent ins Minus. Wie das Wall Street Journal meldete, will Unternehmerin und Influencerin Kim Kardashian die Minderheitsbeteiligung an ihrem Kosmetikunternehmen SKKM by Kim zurückkaufen, die sie vor drei Jahren an Coty verkauft hatte.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.347,43 +0,3% 86,01 +3,6%

S&P-500 4.472,16 +0,7% 32,90 +16,5%

Nasdaq-Comp. 13.918,96 +1,2% 158,26 +33,0%

Nasdaq-100 15.307,23 +1,2% 188,16 +39,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,74 -13,5 4,87 31,8

5 Jahre 4,08 -15,9 4,24 7,7

7 Jahre 3,98 -14,0 4,12 0,5

10 Jahre 3,87 -10,7 3,97 -1,5

30 Jahre 3,95 -5,7 4,01 -1,6

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:27 Di, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1137 +1,2% 1,1032 1,0994 +4,1%

EUR/JPY 154,22 -0,2% 153,75 154,49 +9,9%

EUR/CHF 0,9659 -0,2% 0,9671 0,9689 -2,4%

EUR/GBP 0,8572 +0,7% 0,8511 0,8524 -3,1%

USD/JPY 138,47 -1,4% 139,36 140,53 +5,6%

GBP/USD 1,2992 +0,5% 1,2962 1,2897 +7,4%

USD/CNH (Offshore) 7,1648 -0,7% 7,1918 7,2207 +3,4%

Bitcoin

BTC/USD 30.267,44 -1,0% 30.689,84 30.709,20 +82,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 75,98 74,83 +1,5% +1,15 -4,3%

Brent/ICE 80,30 79,40 +1,1% +0,90 -3,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 26,86 29,06 -7,6% -2,21 -63,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.958,45 1.931,67 +1,4% +26,78 +7,4%

Silber (Spot) 24,13 23,15 +4,2% +0,98 +0,7%

Platin (Spot) 954,00 929,00 +2,7% +25,00 -10,7%

Kupfer-Future 3,85 3,76 +2,3% +0,09 +0,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 12, 2023 16:07 ET (20:07 GMT)

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Broadcom 230,80 2,85% Broadcom
Coty Inc (A) 6,98 1,60% Coty Inc (A)
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Intel Corp. 20,74 8,48% Intel Corp.
Lucid 3,07 -0,32% Lucid
NVIDIA Corp. 134,12 2,12% NVIDIA Corp.
Uber 66,36 -0,97% Uber