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24.08.2015 15:01:47

MÄRKTE USA/Wall Street weiter im Tiefenrausch - Noch keine Erholung

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street dürfte sich am Montag der immer düster werdenden Lage an den Weltbörsen nicht entziehen können. Am Montag stürzte der Aktienmarkt in Schanghai um 8,5 Prozent ab, nachdem sich Hoffnungen auf Stimulierungsmaßnahmen zerschlagen hatten. Auch die anderen Börsen in Asien wie in Europa brechen ein. Vor allem die Angst vor der Schwäche der chinesischen Wirtschaft sorgt für immer weitere Verkaufswellen. Die miserable Stimmung hatte bereits am Freitag den Dow-Jones-Index in eine Korrektur überführt, in der seit dem jüngsten Indexhoch 10 Prozent Verlust zu verzeichnen waren. Dies droht dem S&P-500 am Montag ebenfalls. Die US-Futures liegen am Montag 3,3 Prozent im Minus.

   Ob bzw. wann die gesunkenen Kurse die Börsianer wieder in den Markt locken, bleibt momentan ungewiss. Stratege Wouter Sturkenboom von Russell sagt, dies hänge davon ab, wie die groß Bedeutung der Schwellenländer für die weltweite Wirtschaft gesehen werde: Wer von einer großen Auswirkung ausgehe, werde die aktuelle Lage kaum als Kaufgelegenheit betrachten. Sturkenboom vermutet, dass bei einem S&P-500-Stand von 1.900 Punkten wieder Käufer hereinkommen könnten. Der Index schloss am Freitag bei 1.971 Punkten.

   Nicht nur am Aktienmarkt geht es aktuell wild zu. Am Ölmarkt - wie an den meisten anderen Rohstoffmärkten - trudeln die Notierungen ebenfalls abwärts. Das Angebot ist reichlich und mit der Sorge um das Wirtschaftswachstum in China und in der Welt wächst auch die Furcht vor einer sinkenden Nachfrage. Die Rohölsorte WTI fällt am Montag deutlich unter 40 Dollar je Barrel und verliert nun 4,2 Prozent auf 38,75 Dollar.

   Dagegen kann sich Gold gut halten, nachdem es in der jüngsten Krise Gewinne verbuchte. Die Feinunze wird mit 1.159 Dollar bezahlt und steht damit etwa so hoch wie am Freitag. Neben dem Status als Krisenmetall hilft dem Gold auch der weiter schwache Dollar. Dieser leidet unter Zinsspekulationen. Aufgrund der aktuellen Krisenlage rechnen immer weniger Marktteilnehmer mit einer Zinsanhebung der US-Notenbank im September. Damit wird der Dollar weniger attraktiv, zumal hier schon Zinserhöhungen eingepreist worden waren. Der Euro steigt auf 1,1495 Dollar und notierte im Tageshoch bereits bei 1,1542. Am späten Freitag stand er noch unter 1,14 Dollar.

   Während Aktien ausverkauft werden, strömen die Investoren in den sicheren Hafen der US-Anleihen. Auch die Perspektive einer verschobenen Zinswende macht die Titel für Investoren interessant. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys ist mit den steigenden Notierungen unter 2 Prozent gerutscht und steht nun bei 1,98 Prozent, sieben Basispunkte niedriger als am späten Freitag.

   Gerade Technologiewerte werden massiv abverkauft, nachdem sie in den vergangenen Jahren viel Speck angesetzt hatten. So war die Apple-Aktie bereits am Freitag in einen Bärenmodus übergegangen, das heißt, sie hat vom jüngsten Hoch 20 Prozent abgegeben. Vorbörslich gibt das Papier nochmals 7 Prozent nach. Bei anderen Techwerten sieht es nicht besser aus: Alibaba fallen 9 Prozent, Amazon 6,4 Prozent.

   Verkauft werden mit dem niedrigen Ölpreis auch die Werte der Öl-Branche. So verlieren Chevron 7,6 Prozent, Exxon 4 Prozent und Halliburton 4,7 Prozent.

   Meldungen zu Einzelwerten stehen im Schatten des Gesamtmarkts. Intel unternimmt einen Vorstoß zur Förderung freier Software, die es Unternehmen ermöglicht, die Cloud-Dienstleistungen von Amazon, Google oder Microsoft zu nutzen. Dazu will Intel 100 Millionen Dollar in Mirantis investieren, die eine Version des Open-Software-Programms OpenStack anbietet. Intel fallen vorbörslich um 4,5 Prozent. Die Netflix-Aktie verliert über 9 Prozent. Der Streaming-Dienst hat sich mit der japanischen Softbank für den Start eines Angebots in Japan zusammengetan.

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