21.02.2014 22:55:33
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MÄRKTE USA/Wall Street weiter unbeeindruckt von schwachen US-Daten
Von Thomas Rossmann
Die Wall Street scheint derzeit immun gegen negative Konjunkturdaten aus den USA. Zum Wochenausklang perlten auch schwächer als erwartete Immobilenmarktdaten am Markt ab. Erst im späten Handel gaben die Indizes ihre Gewinne aus dem Verlauf wieder ab und schlossen mit leichten Abgaben. Die Anleger sind weiterhin etwas im Unklaren, wie stark sich der strenge Winter auf die US-Konjunkturdaten ausgewirkt hat, merkte ein Analyst an.
Doch immer noch gehen viele Marktteilnehmer davon aus, dass es sich bei den schwachen Daten um Ausreißer handelt, die allein dem strengen Winter in den USA geschuldet sind. Die Mehrheit der Beobachter hält die Erholung der US-Konjunktur weiter für intakt. "Sobald wir den harten Winter hinter uns haben, wird sich die Wirtschaft wieder beleben", so Jon Maxson vom Beratungsunternehmen Beacon Capital Management. Die während der laufenden Bilanzsaison vorgelegten Geschäftsausweise zeigten, dass die US-Unternehmen ziemlich gut dastünden.
Eine weitere Enttäuschung war die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser im Januar. Hier wurde ein Rückgang um 5,1 Prozent auf 4,62 Millionen annualisiert vermeldet. Erwartet worden war ein Rückgang auf nur 4,7 Millionen. "Zwar ist der aktuelle Wert der niedrigste seit September 2012, jedoch sollte dieser vor dem Hintergrund des strengen Winters in den USA nicht überinterpretiert werden", hieß es von der die Helaba mit Verweis auf das schlechte Wetter als Sonderfaktor.
Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 16.103 Punkte, nachdem er im Tageshoch schon bis auf 16.192 Punkte gestiegen war. Der S&P-500 gab um 0,2 Prozent auf 1.836 Punkte, liegt damit aber weiter in Reichweite des Allzeithochs bei 1.850 Punkten. Der Nasdaq-Composite fiel um 0,1 Prozent auf 4.263 Punkte. Es wurden 0,80 (Donnerstag: 0,67) Milliarden Aktien umgesetzt. Auf die 1.765 (2.038) Kursgewinner kamen dabei 1.320 (1.059) verlierer, unverändert schlossen 117 (112) Titel.
Bei den Einzelwerten standen die Aktien von Groupon unter erhöhtem Abgabedruck. Der Schnäppchen-Anbieter hat mit den Zahlen für das vierte Quartal zwar die Erwartungen der Analysten übertroffen, doch ein schwacher Ausblick auf das erste Quartal enttäuschte. Dies drückte den Kurs um knapp 22 Prozent nach unten. Die Geschäftszahlen von Priceline.com gut aufgenommen. Das Unternehmen hat Umsatz und Ergebnis im Schlussquartal deutlich gesteigert. Für die Aktie ging es 2,5 Prozent aufwärts.
Die Papiere von Hewlett-Packard reduzierten sich es trotz erfreulicher Zahlen um 1,3 Prozent. Der Umbau des Computerkonzerns zahlt sich langsam aus, auch wenn der harte Wettbewerb und die Flaute auf dem PC-Markt weiterhin ihren Tribut fordern. Der Konzern musste auch im ersten Quartal erneute Umsatzrückgänge in einigen Bereichen hinnehmen, die aber nicht mehr ganz so stark ausfielen wie zuvor.
Am US-Anleihemarkt legten die Notierungen nach anfänglichen Verlusten leicht zu. Die Rendite zehnjähriger Treasurys fiel um zwei Basispunkte auf 2,73 Prozent. Händler sprachen von einer leichten Erholung nach den Abschlägen der vergangenen beiden Tage. Insgesamt hätten sich die Anleger aber auch vor den Neuemissionen in der kommenden Woche etwas zurückgehalten. Es werden Papiere im Volumen von 109 Milliarden Dollar begeben.
Am Devisenmarkt machte der Euro einen Satz und sprang auf die Marke von 1,3750 Dollar. Im Devisenhandel konnte man sich auf die Bewegung keinen Reim machen und sprach von einem ordergetriebenen Geschäft. Fundamentale Gründe seien jedenfalls nicht zu erkennen, und die schwächeren US-Immobiliendaten kein überzeugender Grund gewesen. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,3738 Dollar.
Nach den jüngsten Abgaben ging es für den Goldpreis zum Wochenausklang wieder leicht nach oben. Zum Settlement kostete die Feinunze 1.323,60 Dollar, ein Plus von 0,5 Prozent. Mit den jüngsten schwachen Konjunkturdaten aus den USA und den nach wie vor vorhandenen Problemen in den Schwellenländern scheinen die Anleger wieder Gold als "sicheren Hafen" nachzufragen, so ein Analyst.
Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte WTI gab zum Settlement um 0,5 Prozent auf 102,20 Dollar nach. Hinweise, die Heizölnachfrage im Zuge des strengen Winters in den USA könnte niedriger als erwartet sein, belasteten den Ölpreis. Vor allem die Erwartung einer hohen Nachfrage hatte den Ölpreis zu Beginn der Woche noch auf ein Viermonatshoch gehievt. Vor dem Wochenende sei es aber auch zu Gewinnmitnahmen gekommen, merkte ein Teilnehmer an.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.103,30 -0,19 -29,93 S&P-500 1.836,25 -0,19 -3,53 Nasdaq-Comp. 4.263,41 -0,10 -4,13 Nasdaq-100 3.662,60 -0,25 -9,33Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 100 3/32 flat 0,318% flat 3/4% 3-Year 99 25/32 up 1/32 0,702% -1,0 Bp 1 1/2% 5-year 99 27/32 up 2/32 1,533% -1,1 Bp 2 3/8% 7-Year 99 22/32 up 3/32 2,171% -1,5 Bp 2 3/4% 10-year 100 4/32 up 5/32 2,734% -2,0 Bp 3 3/4% 30-year 98 23/32 up 17/32 3,696% -3,0 Bp
DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.32 Uhr Do, 17.45 Uhr EUR/USD 1,3738 0,20% 1,3710 1,3702 EUR/JPY 140,9140 0,23% 140,5909 140,2677 EUR/CHF 1,2196 -0,07% 1,2204 1,2204 USD/JPY 102,5800 0,05% 102,5290 102,3415 GBP/USD 1,6637 -0,07% 1,6648 1,6650 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com
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February 21, 2014 16:24 ET (21:24 GMT)
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