05.10.2017 15:50:45

MÄRKTE USA/Warten auf US-Arbeitsmarktdaten - Neue Rekordhochs

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Die Rekordjagd an der Wall Street geht auch am Donnerstag weiter. Sowohl der S&P-500 als auch der Nasdaq-Composite haben zur Eröffnung neue Allzeithochs markiert. Der Dow-Jones-Index bewegt sich nach zuletzt sechs Rekordmarken in Folge kaum von der Stelle. Wie dünn die Luft mittlerweile geworden ist, zeigt die Tatsache, dass das neue Rekordhoch des S&P-500 nur 1,5 Punkte über der alten Rekordmarke liegt. Denn im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichts für den September am Freitag dürfte der Handel insgesamt in ruhigen Bahnen verlaufen.

Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach dem Handelsstart 4 Punkte auf 22.666. Der S&P-500 legt um 0,1 Prozent zu, für den Nasdaq-Composite geht es um 0,4 Prozent nach oben.

"Sollten sich die starken Konjunkturdaten fortsetzen und die Trump-Regierung eine Steuerreform auf den Weg bringen, ist es wahrscheinlich, dass die Aktienmärkte in den kommenden Monaten weiter zulegen", sagt Mihir Kapadia, CEO und Gründer von Sun Global Investments.

Und auch die aktuellen US-Daten können überzeugen. So sind in der Woche zum 30. September spürbar weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden, obwohl die Auswirkungen der Hurrikans "Harvey" und "Irma" immer noch auf der Wirtschaft in mehreren Regionen lasten. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis auf 260.000 Anträge. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 270.000 vorhergesagt, nach 272.000 in der Vorwoche. Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im August geschrumpft. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 42,40 Milliarden Dollar. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 42,70 Milliarden Dollar gerechnet. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn folgt noch der Auftragseingang der Industrie im August.

Möglicherweise geht vom US-Arbeitsmarktbericht aber auch gar kein größerer Impuls für den Markt aus. Zwar Hurrikan "Harvey" dürfte das US-Jobwachstum im September stark gebremst haben. Weil der Wirbelsturm letztlich aber nur eine Delle in der robusten US-Konjunktur hinterlassen wird, könnten die Marktteilnehmer den Bericht weitgehend ignorieren. "Eine verlässliche Schätzung der Auswirkungen von Harvey ist schwierig, auch wenn die Wochendaten zu den Erstanträgen einen ersten Eindruck geben", so die Ökonomen der Commerzbank. Wegen der Verzerrungen durch den Hurrikan erwarten die Experten, dass frühestens der Bericht für November wieder ein klares Bild zeigen wird.

Ölpreise mit leichter Erholung

Die Ölpreise holen zwar einen Teil der Vortagesverluste wieder auf, dürften nach Einschätzung eines Teilnehmers aber weiterhin unter Druck bleiben. Nach den jüngsten Daten der EIA stieg die Ölförderung in den USA in der vergangenen Woche auf den höchsten Stand seit Juli 2015. Vor diesem Hintergrund verfestigen sich bei den Investoren die Sorgen, bezüglich der Wirksamkeit der beschlossenen Förderkürzungen der Opec. Zudem gibt es Berichte, wonach Libyen die Förderung an seinem größten Ölvorkommen wieder aufnimmt, was zu einer weiteren Angebotserhöhung führen dürfte. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,4 Prozent auf 50,17 Dollar. Für Brent geht es um 0,8 Prozent auf 56,24 Dollar nach oben.

Der Goldpreis zeigt sich wenig verändert bei 1.275 Dollar. Etwas Unterstützung erhält das Edelmetall durch den schwelenden Konflikt zwischen Katalonien und Spanien, heißt es von der Commerzbank. Mit der Erklärung der Unabhängigkeit würde eine neue Eskalationsstufe im Konflikt mit der Zentralregierung in Madrid erreicht. Die Blicke sind aber auch auf den US-Arbeitsmarktbericht gerichtet. Ein starker Stellenzuwachs könnte die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Dezember erhöhen, was tendenziell belastend für das zinslose Edelmetall wäre.

Der Euro gibt seine zwischenzeitlichen Gewinne, die ihn bis auf 1,1779 Dollar geführt haben, wieder ab. Die starken wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten treiben den Dollar auf Tageshoch und drücken den Euro. Dieser fällt auf das Tagestief von 1,1714 Dollar und geht aktuell mit 1,1722 Dollar um. "Eingeleitet hat die Bewegung schon das Protokoll der letzten Sitzung der Europäischen Zentralbank", so Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. Dieses habe keine Hinweise auf eine deutlich schwächere Geldpolitik gegeben.

Am US-Anleihemarkt geben die Notierungen leicht nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt um 1 Basispunkt auf 2,33 Prozent.

Acadia Pharmaceuticals legen deutlich zu

Bei den Einzelwerten ist die Aktie von Acadia Pharmaceuticals gesucht. Das Biotech-Unternehmen hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zusage erhalten, sie werde die erweiterte Zulassung von Pimavanserin in einem beschleunigten Verfahren prüfen. Mit dem Mittel sollen künftig auch Halluzinationen und Wahnvorstellungen bei Demenz-Kranken behandelt werden. Pimavanserin darf bislang schon zur Behandlung dieser Symptome bei Patienten mit Parkinson-Psychose eingesetzt werden. Die Aktie steigt um 3,1 Prozent.

Für die Papiere von Immunogen geht es um gut 3 Prozent nach unten, nachdem das Unternehmen eine Kapitalerhöhung angekündigt hat.

Boeing baut seine Expertise in neuen Technolgiefeldern aus mit der Übernahme von Aurora Flight Sciences, einem Hersteller von Drohnen und Flugsystemen. Mit dem Schritt steigt Boeing auch tiefer in das neue Feld elektrisch angetriebener Flugzeuge ein. Finanzielle Details zur Übernahme von Aurora nannte Boeing nicht. Für die Boeing-Aktie geht es um 0,2 Prozent nach unten.

Die Microsoft-Aktie legt um 0,8 Prozent zu. Laut Händlern hat Canaccord die Aktie auf "Buy" von zuvor "Hold" nach oben gestuft.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 22.665,95 0,02 4,31 14,69

S&P-500 2.540,93 0,13 3,19 13,49

Nasdaq-Comp. 6.559,52 0,38 24,89 21,85

Nasdaq-100 6.027,75 0,48 28,91 23,94

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 1,48 0,8 1,47 27,7

5 Jahre 1,93 1,3 1,92 0,5

7 Jahre 2,16 1,1 2,15 -8,6

10 Jahre 2,33 0,8 2,32 -11,2

30 Jahre 2,88 1,2 2,87 -19,0

DEVISEN zuletzt +/- % Do., 7:43h Mi, 17.29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1722 -0,29% 1,1756 1,1759 +11,5%

EUR/JPY 131,93 -0,45% 132,52 132,64 +7,3%

EUR/CHF 1,1456 -0,10% 1,1468 1,1466 +7,0%

EUR/GBP 0,8919 +0,46% 0,8878 1,1288 +4,6%

USD/JPY 112,55 -0,14% 112,72 112,81 -3,7%

GBP/USD 1,3143 -0,76% 1,3243 1,3274 +6,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 50,17 49,98 +0,4% 0,19 -12,1%

Brent/ICE 56,24 55,8 +0,8% 0,44 -4,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.275,04 1.274,82 +0,0% +0,22 +10,7%

Silber (Spot) 16,70 16,58 +0,8% +0,13 +4,9%

Platin (Spot) 913,00 915,00 -0,2% -2,00 +1,0%

Kupfer-Future 3,03 2,96 +2,3% +0,07 +19,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 05, 2017 09:51 ET (13:51 GMT)

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