04.06.2015 22:43:45
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MÄRKTE USA/Zinssorgen und Griechen drücken Wall Street
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Zinsängste und Griechenlandsorgen haben die Wall Street am Donnerstag belastet. Besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten riefen ausgerechnet vor dem zum Wochenschluss anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht der Regierung erneut das Schreckgespenst einer baldigen Zinserhöhung auf den Plan. Denn in den USA hatten in der Vorwoche etwas weniger Bürger als prognostiziert erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt. Dass der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose für USA gesenkt und die US-Notenbank aufgefordert hatte, ihre erste Zinserhöhung seit Jahren bis ins Jahr 2016 aufzuschieben, beruhigte Anleger am Aktienmarkt nicht.
Der Dow-Jones-Index büßte 0,9 Prozent auf 17.906 Punkte ein, S&P-500 und Nasdaq-Composite verloren 0,9 bzw. 0,8 Prozent. Umgesetzt wurden 730 (Vortag: 685) Millionen Titel. An der NYSE standen 721 (1.595) Kursgewinnern 2.425 (1.559) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 94 (94) Titel. "Der Fed gehen die Argumente für eine Verschiebung der Zinswende aus. Die Anzahl der heutigen Erstanträge am Arbeitsmarkt zählt zu den niedrigsten in den vergangenen 15 Jahren", kommentierten Doug Cote und Karyn Cavanaugh von Voya Investment die Daten. Die niedrige Produktivität der US-Industrie hielt indes an, was allerdings den Erwartungen entsprach.
Einen weiteren Dämpfer erhielt der Aktienmarkt durch die Tatsache, dass Griechenland seine Fälligkeit über 300 Millionen Euro gegenüber dem IWF am Freitag nicht bedienen wird. Die griechische Regierung hatte den Fonds darum ersucht, ihre im Juni fälligen Rückzahlungstranchen zu bündeln und am Monatsende in Gänze zu begleichen. Eine unmittelbare Einigung zwischen Athen und seinen Geldgebern kam somit nicht zustande. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte dies bereits zuvor angedeutet. "Kurzfristig überwiegen die Risiken", sagte Marktstratege Sahak Manuelian von Wedbush Securities mit Blick auf die Griechenlandschlagzeilen.
Am Rentenmarkt hatte sich der globale Absturz zunächst fortgesetzt, doch im Tagesverlauf drehte Wind und mit ihm die Notierungen ins Plus. Die Erholung brachten Marktbeobachter mit der IWF-Forderung, die US-Zinsen erst 2016 zu erhöhen, in Verbindung. Bleiben die Zinsen niedrig, gewinnen die aktuellen Anleihen an Attraktivität. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank um sechs Basispunkte auf 2,31 Prozent. Angesichts des vorausgegangenen Einbruchs der Rentenkurse konnte aber von einer echten Trendwende keine Rede sein.
Am Devisenmarkt erholte sich der Dollar im Gleichklang mit der Erholung am Rentenmarkt. Der Euro fiel nach Wechselkursen über 1,13 Dollar auf zuletzt 1,1239 zurück - auch gedrückt von den Schlagzeilen um Griechenland. Mit der Dollarstärke ging es an den Rohstoffmärkten abwärts. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI gab um 2,8 Prozent auf 58,00 Dollar nach und schloss damit auf einem Einwochentief. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent ermäßigte sich um 2,8 Prozent auf 62,03 Dollar. Mit größer werdenden Sorgenfalten blickten Investoren dem Treffen des Erdölkartells Opec am Freitag entgegen. Anleger befürchteten, dass das Kartell nicht zu einem Preisauftrieb beitragen werde.
Der Goldpreis stürzte auf ein Fünfwochentief. Dollarstärke und die positiven Arbeitsmarktdaten forderten ihren Tribut - trotz der gestiegenen Unsicherheit über den Fortgang des griechischen Dramas. Die Feinunze verbilligte sich um 0,8 Prozent und schloss bei 1.175 Dollar. Im Anschluss an das Settlement kostete das Edelmetall 1.177 Dollar im späten US-Handel.
Unter den Einzelaktien standen T-Mobile US und Dish Network im Blick. Mit den Angelegenheiten vertraute Personen berichteten über Gespräche über ein Zusammengehen beider Unternehmen. Für T-Mobile ging es um 2,6 Prozent nach oben, für Dish um 4,9 Prozent. Von den Spekulationen über eine Branchenkonsolidierung profitierten auch AT&T mit einem Aufschlag von 0,7 Prozent. J.P. Morgan hatte die Titel des Telekommunikationsanbieters zudem auf "Overweight" hochgestuft.
Die Aktie des Discount-Einzelhändlers Five Below lief um 7,6 Prozent aufwärts. Das Unternehmen hatte im ersten Quartal den Gewinn gesteigert und für das laufende Quartal einen Überschuss leicht über Marktschätzung in Aussicht gestellt. J.M. Smucker fielen um 3,8 Prozent, der Marmeladenhersteller verfehlte mit seinen Geschäftszahlen die Markterwartungen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.905,58 -0,94 -170,69 S&P-500 2.095,84 -0,86 -18,23 Nasdaq-Comp. 5.059,12 -0,79 -40,11 Nasdaq-100 4.487,03 -0,73 -32,83Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 30/32 +01/32 0,661% -1,6BP 1% 3-jähr. 99 30/32 +02/32 1,022% -2,7BP 1 1/2% 5-jähr. 99 10/32 +06/32 1,643% -4,2BP 1 7/8% 7-jähr. 98 27/32 +11/32 2,053% -5,4BP 2 1/8% 10-jähr. 98 12/32 +16/32 2,309% -5,7BP 2 1/2% 30-jähr. 99 11/32 +1-13/32 3,035% -7,2BP
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.23 Uhr Mi, 17.12 Uhr EUR/USD 1,1243 -0,19% 1,1264 1,1269 EUR/JPY 139,81 -0,18% 140,06 139,96 EUR/CHF 1,0491 -0,29% 1,0522 1,0538 USD/JPY 124,35 -0,02% 124,37 124,17 GBP/USD 1,5364 0,29% 1,5320 1,5330 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
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June 04, 2015 16:13 ET (20:13 GMT)
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AT&T Inc Cert Deposito Arg Repr 0.3333 Shs | 10 525,00 | -0,47% |
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Five Below Inc | 82,40 | -3,22% |
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J. M. Smucker Co. | 101,55 | -0,39% |
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T-Mobile US | 253,45 | 0,50% |
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