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22.11.2015 19:00:45

Malis Sicherheitskräfte suchen nach Geiselnahme drei Verdächtige

   BAMAKO (AFP)--Nach der blutigen Geiselnahme in einem Luxushotel in der malischen Hauptstadt Bamako haben die Sicherheitskräfte nach drei Verdächtigen gefahndet. "Wir verfolgen mehrere Spuren", hieß es am Sonntag aus Kreisen der Polizei, die das Radisson-Blu-Hotel am Wochenende durchkämmte. Präsident Ibrahim Boubacar Keita besuchte am Samstag das Hotel, in dem am Freitag 21 Menschen getötet worden waren. In Bamako kehrte trotz des verhängten Ausnahmezustands weitgehend Normalität ein.

   Bei der Durchsuchung des Hotels hätten die Ermittler "Objekte" gefunden, die "Hinweise" gäben, sagte ein Vertreter der Polizei der Nachrichtenagentur AFP. Aus malischen Sicherheitskreisen hieß es, drei Verdächtige, die möglicherweise an dem Überfall beteiligt gewesen seien, würden "aktiv" gesucht.

   Die Regierung erklärte, die Zahl von 21 Todesopfern sei "endgültig". Demnach waren unter den Toten 18 Hotelgäste, ein Mitglied der malischen Spezialkräfte und zwei Angreifer.

   Präsident Keita sagte nach einem Besuch des angegriffenen Hotels am Samstag, nirgends auf der Welt sei man "in Sicherheit vor den Barbaren aus einer anderen Zeit". "Der Wert des Lebens ist ihnen nicht bekannt." Regierung und Bürger müssten wachsam sein. Am Sonntag empfing Keita den senegalesischen Präsidenten und derzeitigen Vorsitzenden der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas), Macky Sall. Dieser sicherte Mali Unterstützung beim Kampf gegen Dschihadisten zu.

   Zu dem Überfall auf das Hotel hatte sich die Dschihadistengruppe Al-Mourabitoun des algerischen Islamisten Mokhtar Belmokhtar bekannt. Nach ihren Angaben war auch die Gruppe Al-Kaida im Maghreb (Aqmi) beteiligt. Die am Freitagmorgen begonnene Geiselnahme war nach neun Stunden unter Beteiligung von Spezialeinheiten aus Frankreich und den USA beendet worden. Unter den Opfern waren nach Angaben der Behörden der jeweiligen Herkunftsländer 14 Ausländer: sechs Russen, drei Chinesen, zwei Belgier, eine US-Bürgerin, ein Senegalese und ein Israeli. Vier Deutsche und dutzende andere Menschen hatten sich in Sicherheit bringen können.

   Russlands Präsident Wladimir Putin forderte als Konsequenz aus dem Angriff eine "breite internationale Zusammenarbeit" gegen derartige Bedrohungen. Der chinesische Präsident Xi Jinping versprach seinerseits eine "Verstärkung der Zusammenarbeit mit der Weltgemeinschaft im Kampf gegen gewalttätige terroristische Aktivitäten". US-Präsident Barack Obama sagte am Sonntag in Kuala Lumpur, die USA hätten "keine Angst" vor gewalttätigen Extremisten.

   Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) bekräftigte die Zusagen für eine Ausweitung des Bundeswehr-Engagements in Mali. Die Bundeswehr beteiligt sich derzeit mit rund 220 Soldaten an der Ausbildung und Unterstützung der malischen Armee.

   Die malische Regierung verhängte für zehn Tage den Ausnahmezustand und rief eine ab Montag geltende dreitägige Staatstrauer aus. Bereits am Samstag kehrte wieder weitgehend Normalität in Bamako ein. Trotz des Ausnahmezustands wurden Hochzeiten gefeiert, und die dazugehörigen Autokonvois fuhren hupend durch die Straßen.

   Mali kommt nicht zur Ruhe, seitdem die Regierung im Frühjahr 2012 von der Armee gestürzt wurde. Tuareg-Rebellen und islamistische Milizen nutzten das anschließende Machtvakuum aus, um den Norden des Landes in ihre Gewalt zu bringen. Später verdrängten die Islamisten die Tuareg-Rebellen und übernahmen allein die Kontrolle. Als sie Anfang 2013 weiter nach Süden vorzudringen drohten, intervenierte die frühere französische Kolonialmacht und vertrieb die Islamisten aus den Städten.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   November 22, 2015 12:28 ET (17:28 GMT)- - 12 28 PM EST 11-22-15

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