09.04.2021 17:21:00

MAN/Steyr - Achleitner denkt noch nicht an Worst-Case-Szenario

Wie bereits vor ihm die Sozialpartner hat der oberösterreichische Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) am Freitag für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch plädiert. "Mein klares Ziel ist es, dass die Transformation am Standort Steyr gelingt", sieht er vorerst nicht die Zeit gekommen, sich über ein Worst-Case-Szenario Gedanken zu machen.

Es gehe auch um Vertrauen, so Achleitner. Er wies darauf hin, dass in Steyr erst vor einem Jahr ein Restrukturierungspaket zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ausgehandelt worden sei. "Wenn man das drei Monate später infrage stellt und neun Monate später aufkündigt", sei das nicht vertrauensfördernd. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Konzern so gesehen werden will." Zudem habe MAN nun die Aussicht auf jahrelange Rechtsstreitigkeiten - die Gewerkschaft hat bekanntlich angekündigt, bei betriebsbedingten Kündigungen vor Gericht zu ziehen.

"Gestern ist einmal Dampf abgelassen worden", bilanzierte Achleitner einen Tag nach dem Votum, das für ihn - wie er einräumt - "unerwartet" ausgefallen ist. Es sei ein Ausdruck der Enttäuschung der Belegschaft. Nun sei es aber Zeit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Ich rufe alle Beteiligten auf, sachlich zu werden und an einer Lösung zu arbeiten", appellierte er. Das umfasst für ihn auch Siegfried Wolf, dessen Konzept am Donnerstag von den Mitarbeitern abgelehnt worden war, betonte er auf Nachfrage.

Aber er ist auch anderen Investoren gegenüber aufgeschlossen - ohne jedoch Namen zu nennen. "Wenn ein neues Konzept vorliegt, können wir in die Fördertöpfe greifen", so Achleitner und verwies darauf, dass es etwa auch EU-Geld gebe, wenn man in E-Mobilität investiere. Es habe in der vergangenen Zeit durchaus Kontaktaufnahmen von Investoren mit dem Land gegeben, "und wir haben diese an MAN weitergeleitet", berichtete Achleitner. Ob darunter Konzepte mit Potenzial seien, könne er nicht sagen. Aber MAN habe ohnehin exklusiv mit Wolf verhandeln wollen.

Ob nun weitere Investoren - abgesehen von Wolf - noch etwas vorlegen bzw. zum Zug kommen können, ist offen. Bekannt ist lediglich das Green-Mobility-Konzept eines Konsortiums rund um den Industriellen Karl Egger (KeKelit), das MAN allerdings - offenbar ohne Verhandlungen - als zu wenig konkret abgelehnt hat. Der Sprecher dieses Konsortiums, Gerald Ganzger, hatte Donnerstagabend in der ORF-Sendung "Eco" gesagt, seine Partner seien "nicht die einzigen, die nicht eingeladen worden sind" gewesen, auch Tatra und eine weitere Gruppe aus Deutschland seien nicht eingeladen worden.

(Schluss) ver/cri

ISIN DE0005937007 WEB http://www.man.eu/de/

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