19.01.2015 14:36:30
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Merkel sieht Euro nicht vor einer Schicksalswoche
Von Christian Grimm
BERLIN--Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht die Eurozone trotz der anstehenden EZB-Ratssitzung nicht vor einer Woche der Entscheidung. "Ich würde nicht von einer Schicksalswoche für den Euro sprechen", erklärte die CDU-Chefin am Montag in Berlin. Die Europäische Zentralbank treffe ihre Entscheidungen unabhängig und danach sehe man weiter.
Kurz zuvor hatte der französische Präsident Francois Hollande den Währungshütern in einem ungewöhnlichen Schritt vorgegriffen und in einer Rede erklärt, die EZB werde am Donnerstag das Staatsanleihekaufprogramm beschließen. Der Staatschef der zweitgrößten Volkswirtschaft ist mit dieser Einschätzung nicht allein.
Die Mehrheit der Analysten rechnet mit dieser Entscheidung, die besonders in Deutschland unpopulär ist. Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat sich wiederholt gegen das Programm ausgesprochen. Er sieht das Instrument zu stark in der Nähe verbotener Staatsfinanzierung durch die Geldpresse.
Mit Blick auf die am Sonntag stattfindenden Wahlen in Griechenland bekräftigte die Kanzlerin ihre Haltung, dass das Euro-Sorgenland in den Währungsblock gehöre. "Unsere ganze Politik ist darauf ausgerichtet, dass Griechenland im Euroraum verbleiben kann", sagte Merkel. Athen habe bisher immer die geforderten Reformen erfüllt. Die bei den Wahlen favorisierte Syriza-Partei um Alexis Tsipras will bei einem Erfolg einen Teil der sozialen Einschnitte zurücknehmen und einen zweiten Schuldenschnitt verhandeln.
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January 19, 2015 08:13 ET (13:13 GMT)
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