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02.08.2015 12:15:39

Merkel will offenbar zu vierter Amtszeit antreten

BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach Darstellung des "Spiegels" offenbar entschieden, 2017 für eine vierte Amtszeit zu kandidieren. Nach einem aktuellen Umfragetrend der "Bild am Sonntag" (BamS) käme die Union derzeit auf 43 Prozent, genau so viel wie die anderen im Bundestag vertretenen Parteien zusammen: SPD 24 Prozent, Linke 9 und Grüne 10 Prozent. Nicht ins Parlament kämen FDP (4 Prozent) und AfD (3).

Intern habe Merkel erklärt, sie werde die Entscheidung über eine Kandidatur bei der nächsten Bundestagswahl offiziell erst Anfang 2016 bekanntgeben, berichtete der "Spiegel". In der CDU-Zentrale hieß es dazu: "Nicht jede Meldung im Sommerloch ist es wert, kommentiert zu werden."

Allgemein wird damit gerechnet, dass Merkel 2017 wieder antritt. Die Stärke der Union, da seien sich Meinungs- und Parteienforscher einig, liege fast ausschließlich an der Person Angela Merkel, schreibt die "BamS". Spannend bleibt die Frage, ob sie die ganze Legislaturperiode im Amt bleiben will.

Nach Angaben des "Spiegels" besprach die CDU-Chefin bei einem Strategietreffen mit Generalsekretär Peter Tauber und CDU-Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler bereits, wer für die Kampagne der Union im Wahlkampf in gut eineinhalb Jahren zuständig sein soll. Es seien schon erste Helfer angesprochen worden.

Auch mit CSU-Chef Horst Seehofer habe die CDU-Vorsitzende vor einigen Wochen strategische Fragen des Wahlkampfs erörtert, so der "Spiegel". Seehofer sei dafür, dass die Union eine absolute Mehrheit als Wahlziel ausgebe. Merkel habe sich skeptisch gezeigt.

Bei einer CSU-Vorstandssitzung Ende Juni hatte Seehofer nach Angaben von Teilnehmern eindringlich unterstrichen, dass Merkel Erfolgsgarantin für die Bundestags- und Landtagswahlen 2017 und 2018 sei. Die Union dürfte also dann ein Problem haben, wenn Merkel nicht antreten würde.

Dies machte vor kurzem indirekt auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) deutlich, als er angesichts der Popularität Merkels offen einen Sieg seiner Partei 2017 infrage stellte. "Ich glaube, es ist schwer gegen diese Bundeskanzlerin zu gewinnen", sagte Albig dem NDR./rm/ro/cho/DP/zb

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