26.12.2012 15:22:32
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Mieterbund: Wohnen auch 2013 teurer - Immobilienpreise steigen weiter
Die Lage hält der Mieterbund für alarmierend: "Wir müssen in den Ballungszentren und Universitätsstädten bei Neuverträgen mit Mietpreissteigerungen von durchschnittlich 10 Prozent rechnen", sagte Verbandsdirektor Lukas Siebenkotten der Nachrichtenagentur dpa. Bei den laufenden Mietverträgen dürfte das Plus im Durchschnitt bei 2 bis 3 Prozent liegen.
Die hohen Wohnkosten wachsen vielen Mietern bereits über den Kopf: "Viele Haushalte müssen schon jetzt mehr als ein Drittel ihrer Konsumausgaben fürs Wohnen ausgeben - inklusive Betriebskosten", so Siebenkotten. Bei einkommensschwachen Haushalten seien es mehr als 45 Prozent. Es drohen seiner Ansicht nach schwerwiegende Folgen. "Viele Menschen werden dadurch aus den Zentren an den Stadtrand verdrängt. Das wird nicht ohne gravierende soziale Folgen bleiben. Deswegen müssen Neubauprojekte auch immer einen Teil von Sozialwohnungen beinhalten, deren Zahl derzeit kontinuierlich sinkt."
Scharfe Kritik äußerte er an der jüngst vom Bundestag beschlossenen Reform des Mietrechts: "Die Reform wird zu einer Welle von Klagen vor den Gerichten führen, die schon so genug zu tun haben."
Die Neuerungen sehen unter anderem vor, dass Mieter bei energetischer Gebäudesanierung künftig Lärm, Dreck und Gerüste vor dem Fenster drei Monate lang ertragen müssen. Erst wenn das Ganze länger dauert, dürfen sie die Miete mindern.
Auch wer ein Wohnung kaufen will, muss sich auf weiter steigende Preise einstellen. Die kräftige Nachfrage nach Wohnimmobilien hat die Preise 2012 bereits im zweiten Jahr in Folge klettern lassen. Historisch niedrige Zinsen und die Skepsis gegenüber alternativen Kapitalanlagen haben zuletzt immer mehr Menschen zum Erwerb eines Eigenheims bewegt. Ein Ende des Runs ist nicht in Sicht.
Nach einer Studie der Feri EuroRating Services setzt sich der Preisauftrieb bis mindestens 2015 fort. Demnach verteuern sich Eigentumswohnungen in den kommenden drei Jahren etwa in Hamburg um fast 16 Prozent, in München um 11, in Stuttgart um knapp 10 und in Frankfurt oder Berlin um 8 Prozent.
Nach Berechnungen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) war selbstgenutztes Wohneigentum in Deutschland im dritten Quartal im Schnitt 4,1 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Das Interesse richte sich dabei seit Jahren vornehmlich auf Städte, wo die Wohnungsmärkte spürbar angespannt seien. Zudem sei das Interesse an Immobilien als Kapitalanlage im Zuge der Finanzkrise deutlich gestiegen.
Trotz historisch niedriger Zinsen rechnen die deutschen Bausparkassen im laufenden Jahr größtenteils mit Zuwächsen - 2013 dürfte sich die Entwicklung aber abschwächen. Der Verband der Privaten Bausparkassen erwartet sowohl bei der Zahl der Verträge als auch bei der Bausparsumme eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Auch die Landesbausparkassen (LBS) gehen von einem Plus bei den Bausparverträgen aus. Neben den LBS gibt es bundesweit ein Dutzend private Anbieter.
Im vergangenen Jahr waren bei den privaten Bausparkassen rund zwei Millionen Verträge über eine Bausparsumme von 64,5 Milliarden Euro abgeschlossen worden. "Beide Vorjahresergebnisse werden wir voraussichtlich leicht übertreffen", sagte Verbandschef Andreas Zehnder. "Die Sehnsucht der Menschen nach einem eigenen Stück Heimat ist durch die Finanzkrise noch bestärkt worden."/rad/DP/he
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