25.07.2016 21:22:38
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Mittelbayerische Zeitung: Im Urlaub auch mal "offline" gehen
Regensburg (ots) - Vielleicht haben Sie ja einmal ein wenig Zeit
und Muße. Dann setzen Sie sich doch in ein Straßencafé und schauen
sich die Passanten an. Es gibt kaum noch jemanden, der nicht in sein
Handy starrt oder es fest umklammert hält. Was all die Leute virtuell
so treiben? Viele sind bei WhatsApp unterwegs, andere gehen auf
Pokémon-Jagd. Auch dienstliche Mails sind sicherlich bei nicht
wenigen ein Thema. Fakt ist: Wer das will, kann heute rund um die Uhr
fast überall auf der Welt online und erreichbar sein - nicht nur für
Freunde und Verwandte, sondern auch für Kollegen und Chefs. Bei allen
Vorteilen, die eine flexiblere, schnellere Kommunikation mit sich
bringt: Sie kann einem auch ganz schön auf die Nerven - und an die
Nieren - gehen. Vor allem dann, wenn man das Gefühl hat, für den
Arbeitgeber allzeit virtuell präsent sein zu müssen.
Arbeitnehmervertreter gehen verstärkt an die Öffentlichkeit und
berichten, dass immer mehr Menschen über eine "Entgrenzung" ihrer
Arbeit klagen. Sie wünschen sich ein Gesetz, in dem das Recht auf
Nicht-Erreichbarkeit festgeschrieben wird. Doch die Politik alleine
wird diese Problematik sicherlich nicht lösen können. Und auch
individuelle Initiativen einzelner Unternehmen greifen oft zu kurz.
Die Jobwelt und die Arbeitszeitmodelle werden immer flexibler. Daher
sollte man den Arbeitnehmern auch die Entscheidung überlassen, wann
sie in ihrer Freizeit was lesen wollen. Wenn die Telekom verfügt,
dass leitende Angestellte ihren Mitarbeitern nach Dienstschluss, am
Wochenende und im Urlaub keine Mails schicken dürfen, ist das zwar
gut gemeint, aber auch realitätsfern. Auch die E-Mail-Sperre von VW,
die Tarifmitarbeiter in "Randzeiten" abkoppelt, ist nicht zu Ende
gedacht. Am Ende nimmt sie einem niemand ab: die bewusste
Entscheidung, das Smartphone auszumachen. Dazu gehört Selbstdisziplin
und das Wissen, dass der Arbeitgeber das goutiert. Vielleicht braucht
man aber auch zwei Handys.
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