25.03.2014 20:59:00
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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Bio-Lebensmitteln: Falsche Hoffnungen, von Hanna Vauchelle
Regensburg (ots) - Der Wunsch der Verbraucher ist klar: Wo bio
drauf steht, muss auch bio drin sein. Insofern ist es richtig, dass
sich die EU-Kommission um schärfere Regeln bemüht. Verbraucher sollen
wieder Vertrauen in die Branche haben. Ob das allerdings aufgrund der
Vorschläge gelingen wird, ist fraglich. So weckt die Forderung nach
100 Prozent bio bei null Prozent Schadstoffen nur falsche Hoffnungen.
Denn Tatsache ist, dass es die absolute Giftfreiheit nicht geben
kann. Wind und Regen verteilen, was konventionell arbeitende
Landwirte auf ihren Feldern aussprühen. Wollte Brüssel also wirklich
weniger Pestizide in den Lebensmitteln, müsste man zuerst in der
konventionellen Landwirtschaft ansetzen. Dass es dazu kommt, ist
höchst unwahrscheinlich. Den Vertrauensverlust, den Brüssel mit der
Neuauflage der Verordnung beheben will, haben sich die Verbraucher
auch selbst zuzuschreiben. Wer für Bio-Ware nur einen Minimalpreis
zahlen will, macht nicht nur den heimischen Herstellern das Leben
schwer, sondern muss auch in Kauf nehmen, dass importierte Ware nicht
denselben Standards entspricht. So lassen sich deutsche Supermärkte
mit Bio-Kartoffeln aus Ägypten beliefern, während regionale Anbauer
auf ihren Knollen sitzen bleiben.
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