27.12.2013 20:20:00

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Südsudan: Die Welt ist gefordert, von Christian Kucznierz

Regensburg (ots) - Mali, Kongo, Zen-tralafrika und nun auch der Südsudan: Viele Länder Afrikas werden von blutigen Konflikten erschüttert. Zwar haben die afrikanischen Staats- und Regierungschefs in letzter Zeit immer häufiger betont, dass sie ihre Angelegenheiten am liebsten selbst regeln wollen, auch deswegen, weil afrikanische Probleme afrikanische Lösungen forderten. Das ist richtig, wird der Dimension der Konflikte aber nicht immer gerecht. Denn die Menschen, die vor Tod und Zerstörung fliehen, gelangen in Nachbarländer, die oft selbst Probleme haben, oder die schon jetzt mehr Flüchtlinge aufgenommen haben, als sie versorgen können. Ein Einsatz zum Schutz der Menschen ist nicht nur deswegen oft nötig, um nicht Erfolge aus jahrzehntelanger Entwicklungszusammenarbeit binnen kürzester Zeit zunichtezumachen. Viele der Konflikte sind Folgen kolonialer und postkolonialer Politik, die ethnische Spannungen förderte und Länder ausgeblutet zurückließ. Ihnen in Krisen beizustehen ist daher nicht zuletzt ein Gebot der Fairness.

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