19.09.2024 07:32:43

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die US-Notenbank hat ihren Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt. Elf von zwölf Mitgliedern des Federal Open Market Committee (FOMC) sprachen sich für die Senkung aus, die den Leitzins auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent bringt. Die neuen vierteljährlichen Projektionen zeigen, dass eine knappe Mehrheit der Notenbanker auf den Sitzungen im November und Dezember Zinssenkungen um jeweils mindestens 25 Basispunkte erwartet. "Das FOMC ist zuversichtlicher geworden, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozet bewegt, und ist der Ansicht, dass sich die Risiken für das Erreichen der Beschäftigungs- und Inflationsziele in etwa die Waage halten", heißt es im Begleitkommentar. Fed-Chef Jerome Powell sagte, "der starke Zinsschritt ist ein Zeichen der Entschlossenheit, in der Geldpolitik nicht zu spät zu kommen. Wir kalibrieren die Geldpolitik im Laufe der Zeit neu und gehen dabei in einem Tempo vor, das wir für angemessen halten." Die Entscheidungen würden von Sitzung zu Sitzung getroffen. Die Zinsprojektionen zeigten, dass die Zentralbank im nächsten Jahr vier weitere Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte vornehmen dürfte, vorausgesetzt, dass die Arbeitslosenquote nicht sprunghaft steige und die Inflation weiter zurückgehe. Powell sagte, der Arbeitsmarkt habe sich weiter abgekühlt, die Arbeitslosenquote habe sich zwar erhöht, bleibe aber niedrig.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

10:00 DE/Mister Spex SE, Außerordentliche HV

22:00 US/Fedex Corp, Ergebnis 1Q

Weitere Termine:

DE/Axel Springer SE, Aufsichtsratssitzung

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Richemont 2,75 CHF

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- GB

13:00 BoE, Ergebnis und Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rats

Bank Rate

PROGNOSE: 5,00%

zuvor: 5,00%

- US

14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

PROGNOSE: 229.000

zuvor: 230.000

14:30 Leistungsbilanz 2Q

PROGNOSE: -260,00 Mrd USD

1. Quartal: -237,65 Mrd USD

14:30 Philadelphia-Fed-Index September

PROGNOSE: -1,1

zuvor: -7,0

16:00 Index der Frühindikatoren August

PROGNOSE: -0,3% gg Vm

zuvor: -0,6% gg Vm

16:00 Verkauf bestehender Häuser August

PROGNOSE: -1,3% gg Vm

zuvor: +1,3% gg Vm

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

INDEX Stand +/-

DAX-Future 18.878,00 +0,7%

E-Mini-Future S&P-500 5.674,00 +0,9%

E-Mini-Future Nsdq-100 19.614,75 +1,4%

Nikkei-225 37.315,84 +2,6%

Schanghai-Composite 2.737,27 +0,7%

Hang-Seng-Index 18.027,62 +2,1%

+/- Ticks

Bund -Future 134,07 -10

Mittwoch:

INDEX Schluss +/-

DAX 18.711,49 -0,1%

DAX-Future 18.743,00 +0,2%

XDAX 18.735,60 +0,2%

MDAX 25.790,13 +0,0%

TecDAX 3.307,52 -0,2%

EuroStoxx50 4.835,30 -0,5%

Stoxx50 4.398,94 -0,6%

Dow-Jones 41.503,10 -0,2%

S&P-500-Index 5.618,26 -0,3%

Nasdaq-Comp. 17.573,30 -0,3%

EUREX zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 134,17 -59

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Europas Börsen dürften am Donnerstag nach der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank vom Vorabend mit Aufschlägen in den Handel starten. Die Fed hat die Leitzinsen in einem großen Schritt gleich um 50 Basispunkte (Bp) gesenkt. Im Vorfeld der Entscheidungen gingen die Meinungen über die Höhe der Senkung auseinander, die meisten Analysten hatten nur mit 25 Bp gerechnet. Die Märkte reagierten volatil auf die Entscheidung, eine positive Interpretation scheint sich aber zumindest auf der Aktienseite nun durchzusetzen. "Die jüngsten Konjunkturprognosen der Fed zeigen, dass die Notenbanker in der Tat besorgter über die Dynamik der Wirtschaft sind als zuvor - für dieses und nächstes Jahr erwarten sie einen erneuten Anstieg der Arbeitslosigkeit", heißt es bei der DWS. Dennoch blieben die Notenbanker weniger taubenhaft als die Märkte: Die aktualisierten Prognosen deuteten darauf hin, dass sie die Zinsen in diesem Jahr um weitere 50 Basispunkte und bis 2025 um 100 Basispunkte senken könnten. Am Berichtstag stehen mit der türkischen und norwegischen Notenbank sowie der Bank of England (BoE) weitere geldpolitische Entscheidungen an. Mit Blick auf die BoE wird im Konsens erwartet, dass der Leitzins bei 5,00 Prozent bestätigt wird, nachdem die Bank erst im August die Zinsen gesenkt hatte.

Rückblick: Vor dem mit großer Spannung erwarteten Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank zeigten die Märkte die größtmögliche Zurückhaltung. Campari brachen zum zweiten Mal in einer Woche ein. Vergangenen Freitag lag es an der Warnung vor schwächeren Trends im US-Getränkemarkt, nun ging es 7,5 Prozent tiefer, nachdem CEO Matteo Fantacchiotti seinen Rücktritt angekündigt hatte. Stifel sprach von zunehmender Unsicherheit mit Blick auf die Geschäftsentwicklung. Novo Nordisk fielen um 2,3 Prozent zurück. Belastend wirkte ein Artikel der Nachrichtenagentur Bloomberg. Danach stehe das Abnehmmittel "Ozempric" ganz oben auf der Liste der Medikamente, über die die US-Regierung Preisverhandlungen führen werde. "Ozempric" ist zur Cashcow für Novo Nordisk geworden. Meyer Burger brachen um 11,8 Prozent ein. Der angeschlagene Solarhersteller hat ein Umstrukturierungspaket vorgestellt. Neben Entlassungen in Deutschland verlassen auch der CEO und der CFO das Unternehmen, Liquidität soll auch durch den Verkauf von Vermögenswerten erzielt werden.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Knapp behauptet - BASF gewannen 2,4 Prozent. Der neue Chef Markus Kamieth will auf einem Kapitalmarkttag in der nächsten Woche einem Bloomberg-Bericht zufolge Pläne für einen Börsengang des Agrarchemiegeschäfts in einigen Jahren ankündigen. Kamieth könnte überdies die Bereitschaft signalisieren, Teile des Geschäfts mit Beschichtungen (Coatings) zu verkaufen oder nach Partnern zu suchen. Möglicherweise werde es auch Informationen zu Zukunftsplänen für das Batteriematerialien-Geschäft geben, hieß es bei Bloomberg. Weiter im Fokus standen die Aktien der Commerzbank, nachdem Finanzchefin Bettina Orlopp den Bund aufgefordert hatte, seinen restlichen Anteil zu behalten. "Das versteht man als klares Signal, dass die Commerzbank ihre Selbstständigkeit nicht einfach an die Unicredit abtreten will", hieß es. Den Commerzbank-Kurs (+1,5%) stützte aber vor allem eine Hochstufung durch Barclays auf "Equalweight" nach "Underweight". Das anhaltend gute Sentiment in Siemens Energy (+2,8%) bescherte dem Papier weitere Aufschläge. BMW schlossen 2,2 Prozent fester. Händler führten dies auf die Citi-Hochstufung auf "Neutral" nach "Sell" zurück.

XETRA-NACHBÖRSE

Im nachbörslichen Handel am Mittwoch haben sich die Kurse meist gut behauptet gezeigt. Der große Zinsschritt der US-Notenbank war letztlich nicht gut angekommen, weil er Anleger misstrauisch stimmte, dass die Fed womöglich eine Abschwächung der heimischen Wirtschaft befürchte. Deutsche Telekom profitierten nicht von den Aussagen ihrer US-Tochter T-Mobile US auf deren Kapitalmarktveranstaltung. Deutsche Telekom wurden knapp ein halbes Prozent niedriger gestellt, doch T-Mobile verloren an der Nasdaq rund 3 Prozent. Vonovia zeigten sich nachbörslich behauptet. Deutsche Wohnen zogen kräftig an um rund 18 Prozent. Die beiden Immobilienunternehmen wollen einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag schließen.

USA - AKTIEN

Etwas leichter - Volatil hat die Wall Street am Mittwoch auf den Zinsentscheid der US-Notenbank reagiert. Dow-Jones-Index und S&P-500 stiegen auf Rekordhochs, unmittelbar nachdem die Fed ihren Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt hatte. Doch schon bald kamen die Kurse wieder zurück. Der große Zinsschritt könnte am Markt als zu aggressiv aufgefasst worden sein, meinte Scott Helfstein, leitender Investmentstratege bei Global X. Er dürfte den Eindruck erweckt haben, dass die Fed besorgt sei wegen einer sich abschwächenden Konjunktur. Chris Low von FHN Financial gab zu bedenken, dass zu schnelle Zinssenkungen zu steigenden Preisen führen und damit letztlich die Inflation anheizen könnten. Konjunkturseitig waren die Baubeginne und -genehmigungen im August deutlicher als erwartet gestiegen. Unter den Einzelwerten stieg die Aktie der Google-Mutter Alphabet um 0,3 Prozent. Google muss eine 2019 von der EU-Kommission verhängte Milliardenstrafe nicht zahlen. Der Chiphersteller Qualcomm (-0,2%) ist indessen mit seinem Versuch gescheitert, eine 2019 von der EU-Kommission verhängte Strafe wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung zu Fall zu bringen. Die Aktie von Intuitive Machines macht einen Sprung um 38 Prozent. Der Hersteller von Weltraumtechnologie hat einen Auftrag von der Nasa erhalten, der sich über zehn Jahre auf etwa 4,82 Milliarden Dollar belaufen könnte. US Steel stiegen um 1,5 Prozent. Medienberichten zufolge haben die zuständigen US-Behörden US-Steel und der japanischen Kaufinteressentin Nippon Steel mehr Zeit eingeräumt, um ihre Pläne prüfen zu lassen. Die geplante Übernahme des US-Stahlkonzerns durch die Japaner war von der US-Regierung heftig kritisiert worden.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

September 19, 2024 01:32 ET (05:32 GMT)

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