22.08.2024 07:31:47

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-

Etwas fester - Gestützt wurde das Sentiment von der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank. Daher wird mit Spannung auf die Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Freitag auf dem Zentralbanktreffen in Jackson Hole gewartet. Der Markt erhofft sich klare Zeichen für eine Zinssenkung im September. Dem Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank war zu entnehmen, dass mehrere Fed-Mitglieder bei ihren Beratungen am 30./31. Juli bereits Argumente für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gesehen haben. Auch die stärker als erwartet ausgefallene Revision zum Nettobeschäftigungsaufbau für die zwölf Monate bis März 2024 schürte die Hoffnung auf stärkere Zinssenkungen. Diese wurde um 818.000 Stellen nach unten korrigiert. Von Bloomberg befragte Ökonomen hatten nur mit einer Revision um 500.000 gerechnet. Unter den Einzelaktien schnellten Target um 10,3 Prozent nach oben. Der Einzelhändler hat die Markterwartungen im zweiten Quartal klar geschlagen und den Ausblick angehoben. Der Kaufhausbetreiber Macy's enttäuschte dagegen umsatzseitig in der zweiten Periode und senkte zudem seinen Jahresausblick - der Kurs brach um 12,9 Prozent ein.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,93 -5,2 3,98 -48,8

5 Jahre 3,65 -3,6 3,69 -34,9

7 Jahre 3,70 -1,1 3,71 -27,3

10 Jahre 3,79 -1,2 3,81 -8,6

30 Jahre 4,07 +0,8 4,06 9,9

Die Zeichen für einen schwächeren US-Arbeitsmarkt als erwartet belasteten die Renditen am US-Anleihemarkt leicht. Dies erhöhe die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinssenkung, hieß es. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um 1,2 Basispunkte auf 3,79 Prozent und markierte im Verlauf das niedrigste Niveau seit Juli 2023. "Die Fed wird die Revision der Arbeitsmarktdaten als weiteren Grund sehen, die Pläne für eine Zinssenkung vorzuziehen", sagte Bill Adams von Comerica.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:27 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1144 -0,0% 1,1149 1,1142 +0,9%

EUR/JPY 161,70 -0,1% 161,81 161,88 +3,9%

EUR/CHF 0,9486 -0,1% 0,9496 0,9493 +2,2%

EUR/GBP 0,8517 +0,0% 0,8516 0,8522 -1,8%

USD/JPY 145,07 -0,1% 145,18 145,31 +3,0%

GBP/USD 1,3085 -0,1% 1,3094 1,3074 +2,8%

USD/CNH 7,1274 -0,1% 7,1324 7,1298 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 60.741,50 -0,8% 61.260,60 59.577,30 +39,5%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Mit den Arbeitsmarktdaten zeigte sich der Dollar erneut mit Abgaben. Der Dollar-Index verlor 0,3 Prozent. "Es wird zwar allgemein erwartet, dass Powell in seiner Rede eine Zinssenkung im September ankündigen wird, aber wir sind weiter der Meinung, dass die Märkte sich wieder einmal zum Einpreisen einer aggressiven Lockerung hinreißen lassen", so die BBH-Analysten. "Die Dollar-Bären könnten auf dem falschen Fuß erwischt werden", wenn der Fed-Vorsitzende weniger taubenhaft klingt als erwartet", ergänzten die Experten. Der Euro kletterte im Gegenzug auf die höchsten Stände seit Juli 2023 und markierte bei 1,1174 Dollar ein Jahreshoch.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,87 71,93 -0,1% -0,06 +1,3%

Brent/ICE 76,04 76,05 -0,0% -0,01 +0,9%

Die Ölpreise gaben den vierten Handelstag in Folge nach. Die Preise für Brent und WTI fielen um bis zu 1,7 Prozent. Die geringere Zahl der Arbeitsplätze deutet darauf hin, dass die Wirtschaft nicht so stark ist wie angenommen, "und wir vielleicht auf eine harte Landung zusteuern", sagte Phil Flynn von Price Futures Group. Mit den wöchentlichen US-Öllagerdaten legten die Notierungen nur kurzzeitig zu, denn diese haben sich stärker verringert als erwartet, was auf eine höhere Nachfrage schließen lässt.

METALLE

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.503,55 2.512,29 -0,3% -8,74 +21,4%

Silber (Spot) 29,50 29,68 -0,6% -0,17 +24,1%

Platin (Spot) 966,92 968,50 -0,2% -1,58 -2,5%

Kupfer-Future 4,21 4,19 +0,4% +0,02 +6,7%

Nach den jüngsten Rekordständen gab der Goldpreis leicht nach. Für die Feinunze ging es um 0,1 Prozent auf 2.512 Dollar nach unten. Positiv wirkte die Aussicht auf sinkende Zinsen, hieß es. Auch das Fed-Protokoll stützte den Goldpreis, da einige Marktteilnehmer bereits Argumente für eine Senkung Ende Juli gesehen hatten. Gleichwohl sieht Swissquote Bank Gold als überkauft an. Die US-Geldpolitik sei hinreichend eingepreist und chinesische Privatanleger schreckten wegen des hohen Preises derzeit beim Kauf etwas zurück, hieß es.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

STEUEREINNAHMEN DEUTSCHLAND

Die deutschen Steuereinnahmen sind im Juli aufgrund eines erheblichen Einnahmerückgangs der Umsatzsteuern und einer schwachen Konjunktur um 7,9 Prozent eingebrochen. Damit wurde die positive Entwicklung der Vormonate gestoppt. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt.

FED-PROTOKOLL

Mehrere Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank haben bei ihren Beratungen am 30./31. Juli Argumente für eine Zinssenkung gesehen. Wie aus dem nun veröffentlichten Protokoll der Sitzung hervorgeht, wurde von einigen Teilnehmern auf das "Risiko einer ernsthaften Verschlechterung" am Arbeitsmarkt hingewiesen. Jedoch wollten fast alle FOMC-Mitglieder vor einer Zinssenkung mehr Inflationsdaten sehen. Viele Notenbanker hielten die Zinsen für restriktiv.

US-ARBEITSMARKT

Das Beschäftigungswachstum in den USA ist längst nicht so stark wie bisher angenommen. Wie das Bureau of Labor Statistics mitteilte, wurden die zuvor gemeldeten Nettobeschäftigungszuwächse für die zwölf Monate bis März um 818.000 nach unten revidiert. Von Bloomberg befragte Ökonomen hatten geschätzt, dass die Behörde die Zahl um 500.000 senken würde. Zuvor war für den Zeitraum April 2023 bis März 2024 ein Zuwachs von 2,9 Millionen Arbeitsplätzen gemeldet worden. Das entspricht einem durchschnittlichen Nettozuwachs von etwa 242.000 neuen Arbeitsplätzen pro Monat. Nach der Revision sind es lediglich 173.500 pro Monat.

RHEINMETALL

Die polnische Regierung hat einen im Jahr 2022 an den deutschen Rüstungskonzern vergebenen Munitionsauftrag im vergangenen Jahr gekündigt. Den Vertragswert wollte die polnische Rüstungsagentur, die dem Verteidigungsministerium des Landes unterstellt ist, unter Verweis auf Vertraulichkeitsklauseln nicht nennen. Auch gab sie keinen Grund für die Kündigung des Vertrags an. Im Rahmen der Vereinbarung sollte Rheinmetall Artilleriegeschosse liefern. Wie die polnische Zeitung Rzeczpospolita berichtet, sollte die Munition von Rheinmetall Denel Munition, einem Joint Venture zwischen Rheinmetall und dem südafrikanischen Unternehmen Denel, geliefert werden. Die südafrikanische Regierung habe die Lieferungen jedoch blockiert, weil sie befürchtet habe, dass die Granaten in der Ukraine landen könnten.

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 22, 2024 01:31 ET (05:31 GMT)

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!