Morphosys verliert lukrative Entwicklungs-Kooperation - Aktie stürzt ab

Die Bayern und ihr US-Partner Celgene haben eine Kooperation beendet, die MorphoSys im besten Fall bis zu 628 Millionen Euro hätte bringen können. "Beide Unternehmen sind übereingekommen, die bestehende Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung des MOR202-Programms zu beenden", teilte Morphosys am Donnerstag mit. Die Aktie rauschte daraufhin mit Abschlägen von fast 20 Prozent ans TecDAX-Ende. Aktien von Celgene reagierten nicht. Anleger schätzten das Potenzial des Krebs-Antikörpers nun pessimistischer ein, sagte ein Händler.

Da half es auch nicht, dass Morphosys durch die beendete Vereinbarung mit mehr Umsatz und Gewinn rechnen kann. Dieses Jahr sollen die Erlöse bei 101 bis 106 Millionen Euro (zuvor: 58 bis 63 Mio) liegen. Ein Grund ist eine nun fällige Einmalzahlung von Celgene für die Entwicklungskosten 2015. Vor Zinsen und Steuern soll das Ergebnis nun bei 9 bis 16 Millionen Euro Gewinn statt bei 20 bis 30 Millionen Verlust liegen.

Morphosys und Celgene hatten die Vereinbarung Mitte 2013 unterzeichnet. Zu dem Zeitpunkt war der US-Konzern auch als Anteilseigner bei dem Unternehmen eingestiegen. Die Bayern wollen den Wirkstoff nun auf eigene Faust weiterentwickeln./mmb/stb

MÜNCHEN (dpa-AFX)