16.08.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Ägypten
Die einflussreichste Nation der arabischen Welt steht am Rande eines Bürgerkriegs. Die Folgen für die Region, ja für die Welt wären katastrophal. Zum einen, weil Ägyptens Militär auch dank Milliardenhilfen aus dem Westen bis an die Zähne bewaffnet ist. Zum anderen, weil das Land mit dem Suezkanal eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt kontrolliert. Die USA und Europa wissen um diese Gefahr, doch ihnen fehlt der Hebel, um die beteiligten Akteure zur Vernunft zu bringen. Spätestens jetzt merken sie, wie begrenzt ihre Einflussmöglichkeiten sind.
Es wird diskutiert, ob die USA nicht ihre jährlichen 1,3 Milliarden Dollar Militärhilfe streichen sollten - dabei haben die Golfstaaten der ägyptischen Armee knapp das Zehnfache überwiesen: zwölf Milliarden Dollar als Belohnung für den Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi.
Freilich wäre es dennoch ein richtiges, wenn auch eher symbolisches Signal, würden die Amerikaner die Unterstützung des Militärs einstellen. Dass mehrere EU-Staaten Hilfsgelder eingefroren haben, ist ebenfalls begrüßenswert, solange es sich nicht um Mittel handelt, die direkt der Bevölkerung zugutekommen.
Von anderen Ländern der Region ist indes keine Vermittlung zu erwarten. Wie die Golfstaaten folgen sie viel zu deutlich eigenen Interessen und schlagen sich auf die Seite der einen oder anderen Konfliktpartei. Somit wird die ägyptische Krise zum Spielball innerislamischer Rivalitäten.
Franziska Kückmann
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