07.06.2013 22:11:58
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Neue OZ: Kommentar zu Agrar/Umweltpolitik
Die Daumenschrauben werden angezogen. Auch in Niedersachsen gilt zwar inzwischen eine Registrierung von Güllemengen, doch mit der Einführung eines parzellenscharfen Verwendungsnachweises setzt die rot-grüne Landesregierung neue Maßstäbe.
Wenn ein Bauer künftig den Verbleib jeder einzelnen Tonne Gülle präzise belegen muss, könnte das der Überdüngung von Flächen gerade in den Ballungszentren der Tierhaltung einen Riegel vorschieben. Wer sich etwa der stinkenden Last durch übermäßiges Aufbringen auf Maisäckern entledigt und so die Qualität des Grundwassers gefährdet, wäre schnell ermittelt.
Natürlich darf nicht verkannt werden, dass Gülle an sich wertvoller Wirtschaftsdünger ist, der in unbelasteten Bereichen durchaus willkommen sein kann. Das belegt ja auch der inzwischen recht lebhafte Handel mit dieser Ware. Zum Übel wird Gülle aber dort, wo sie in Mega-Tieranlagen ohne halbwegs ausreichende Flächenausstattung der Betriebe anfällt. Dort geht es nur noch um Entsorgung, und wo das dann auch noch geballt auftritt - etwa in Südoldenburg oder Teilen des Emslandes -, bleibt am Ende mit Begleiterscheinungen wie Monokulturen und völlig überhöhten Pacht- und Kaufpreisen die gesunde bäuerliche Struktur auf der Strecke.
Das geplante Kataster allein kann dieses Problem nicht lösen, aber mildern.
Hans Brinkmann
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