03.07.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Arbeitslosigkeit / Bundesregierung / EU
Selbst mit einem Feuerwerk guter Ideen und einer kräftigen Geldspritze lässt sich die Jugendarbeitslosigkeit in Europa nicht kurzfristig senken. Der EU-Gipfel in Berlin ist zwar ein gutes Zeichen dafür, dass die Staats- und Regierungschefs das Thema ernst nehmen, Wunder aber sollte von so einem Treffen niemand erwarten.
Den jungen Griechen, Spaniern, Portugiesen und Italienern hilft eine Katastrophenstimmung nicht weiter. Und es nützt ihnen auch wenig, wenn Politiker und Gewerkschafter in einen Überbietungswettbewerb bei der Forderung nach möglichst hohen staatlichen Fördergeldern starten, frei nach dem Motto: Je mehr Geld wir in Projekte pumpen, desto besser wird alles. Oder wenn SPD-Chef Sigmar Gabriel in völlig überzogenem Tonfall Kanzlerin Angela Merkel als einen "Dieb" bezeichnet, der Europas Jugend die Zukunft stiehlt. Beschuldigungen wie diese sind reine Wahlkampfpolemik.
Praktika, Sprachkurse, Fortbildung, so etwas führt weiter. Ebenso das erprobte deutsche Modell der dualen Berufsausbildung in Betrieb und Schule, weil es eine zu große Theorielastigkeit verhindert. Bei der Umsetzung sind Politiker, Arbeitgeber und Gewerkschaften gefragt. Am meisten bringt es den jungen Arbeitslosen, wenn die Regierungen ihrer Länder beherzt Reformen angehen. Geschieht dies nicht oder zu langsam, weil eine günstige Perspektive fehlt, droht ein Abdriften zu politischen Extremisten.
Christof Haverkamp
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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