10.04.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarkt / Gesellschaft
Celle ist bei der Auswahl des Stadtwerkechefs per anonyme Bewerbung lobenswert vorangegangen. Zuwanderung macht die Republik bunter; mehr Frauen wollen Karriere machen. Es passt in die Zeit, die Chancen dieser Bevölkerungsgruppen zu stärken, die bei Auswahlverfahren nachweislich sehr oft zurückgesetzt werden.
Übervorteilt wird dadurch niemand. Im Gegenteil profitieren auch ältere männliche Bewerber, weil sie ihr Geburtsdatum nicht angeben müssen. Obwohl sich in diesem Bereich in den vergangenen Jahren vieles gebessert hat, bleibt die Tendenz von Arbeitgebern, jüngere Bewerber älteren vorzuziehen, ein Problem. Auch dagegen können anonymisierte Bewerbungen helfen. Das Beispiel Celle sollte daher Schule machen. Gerade in der Kommunalpolitik werden Positionen gerne nicht nach Qualifikation, sondern nach Parteibuch vergeben. Diese Ungerechtigkeit schürt auch die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung.
Wer sich für anonymisierte Verfahren entscheidet, signalisiert dagegen seinen ausgeprägten Willen, es bei der Auswahl gerecht zugehen zu lassen. Diesen Vorteil erkennen bisher vor allem Behörden und Großunternehmen. Aber auch für Mittelständler könnte die anonymisierte Bewerbung interessant sein. Gerade in Regionen, in denen der Fachkräftemangel besonders hart zu spüren ist, könnten neue Wege bei der Personalauswahl hilfreich sein.
Georg Kern
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
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