02.07.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Auto / Konjunktur
Eigentlich könnte alles so schön sein: Die Autohersteller locken mit einer fast schon unüberschaubaren Zahl von Modellen, die Rabatte sind hoch, die Zinsen niedrig, gute Voraussetzungen für ordentliche Absätze. Und dennoch stockt die Fahrt. Selbst im wirtschaftlich stabilen Deutschland werden die Bremsspuren immer länger. Verunsichert die Schuldenkrise nach den Südeuropäern nun auch die bislang so konsumfreudigen Deutschen?
Die Vermutung liegt nahe. Und doch erklärt sie allein nicht die deutlich sinkende Zahl von Neuzulassungen. Hinzu kommt eine Reihe weiterer Faktoren: So werden die Autos immer langlebiger. Auch ist der Pkw-Markt in Westeuropa weitgehend gesättigt. Die meisten Menschen beziehungsweise Haushalte haben schon ein Auto, viele sogar zwei, manche gar drei.
Deutlich spürbar ist auch, dass Automobile speziell bei jungen Großstädtern nicht mehr einen so hohen Stellenwert haben wie früher. Sie setzen stattdessen umwelt- und kostenbewusst auf Carsharing, Mietwagen und öffentliche Verkehrsmittel. Auch dies trägt dazu bei, dass in Westeuropa die Grenzen des Wachstums für die Automobilbauer erreicht sind.
Trübsal blasen muss trotzdem niemand. Denn das Absatzniveau in Westeuropa ist trotz rückläufiger Tendenz immer noch hoch. Und schließlich gibt es ja auch noch die boomenden Auslandsmärkte wie etwa China. Dort sind noch über viele Jahre hinweg hohe Zuwachsraten möglich.
Uwe Westdörp
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