15.01.2014 22:15:01
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Neue OZ: Kommentar zu Bildung / Schulen
Die Lehrer machen ihre Drohung wahr: Bis auf Weiteres sollen Schüler an einer ganzen Reihe von Gymnasien auf Klassenfahrten verzichten. Nach gängiger Arbeitskampflogik ist das der konsequente nächste Schritt angesichts der unverändert strikten Linie der Landesregierung, die an ihren Plänen zur Mehrarbeit festhält.
Zu derselben Logik - einerlei, ob man in diesem Zusammenhang nun von Boykott oder Streik spricht - gehört auch, dass Druck nur dadurch entsteht, dass irgendwer die Auswirkungen der Maßnahmen zu spüren bekommt, ansonsten ist ein Arbeitskampf sinnlos. Die Frage muss aber erlaubt sein, ob die Zielrichtung dieser Mittel noch stimmt.
Seit Wochen stellen sich Schüler auf die Seite der Lehrer, machen Sitzstreiks, gehen auf die Straße, verfassen Protestschreiben an die Landesregierung. Dass sie trotz ihrer Unterstützung dennoch diejenigen sein sollen, die die Sache ausbaden müssen - nun, da stößt die Logik an ihre Grenzen. Hier sollte man über andere Protestformen, am besten gleich über neue Lösungswege nachdenken. Etwa über eine Entlastung der Lehrer auf bürokratischer Ebene. Denn für die Schüler steht viel auf dem Spiel: Nicht nur, dass die prägende Bedeutung von Klassenfahrten für Heranwachsende kaum zu überschätzen ist - nun lernen sie auch noch etwas über Desillusionierung, Instrumentalisierung und Ungerechtigkeit. Das mag auch prägend sein. Richtiger wird es dadurch nicht.
Maik Nolte
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