19.04.2013 23:08:58
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Neue OZ: Kommentar zu Boston
Die Menschen in Boston müssen nicht nur damit fertigwerden, dass sie bei einem grundfriedlichen Ereignis wie dem Marathon vom Terror überrascht wurden. Anstatt in Ruhe trauern zu können, erlebten die Bewohner gestern ein zweites Mal binnen kürzester Zeit extreme Verunsicherung.
Als hätten die Ereignisse eine ganze Stadt in Geiselhaft genommen. Die Metropole stand still, weil die Polizei Jagd auf Terror-Verdächtige machte. Die erneute Botschaft: Das Böse ist mitten unter uns, es kann uns jederzeit treffen. Das Wissen darum, was diese tiefe Verunsicherung anrichten kann, macht den Blick auf das Geschehen so traurig.
Die Menschen werden misstrauischer. Die nach 9/11 inzwischen diffuser gewordene Terror-Angst wird wieder ganz konkret und damit belastender. Und auch ohne die genauen Hintergründe zu kennen, wird es vielen Menschen reichen, dass die Tatverdächtigen in einer muslimisch geprägten Region geboren wurden. Daraus lassen sich schnell Schlüsse ziehen, die die üblich gewordenen Feindseligkeiten zwischen den Kulturen weiter wachsen lassen.
Noch ist unklar, was sich wirklich in Boston abgespielt hat. Ob zwei psychisch labile Flüchtlingskinder durchgedreht sind oder ob gar eine ganze Terrorgruppe dahintersteckt: Das werden die Ermittlungen zeigen. Ganz unabhängig davon ist es jetzt vor allem wichtig, dass den Bostonern Trost gespendet wird.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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