23.05.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Deutsche Bank
Viel zu lachen hatten die beiden Deutsche-Bank-Vorsitzenden Anshu Jain und Jürgen Fitschen bei der Hauptversammlung nicht. Demonstranten vor der Tür, Zwischenrufer im Saal: Das Treffen zeigte deutlich, wie groß die Imageprobleme von Deutschlands größter Privatbank derzeit sind. Jain und Fitschen haben das verstanden. Überzeugend legten sie dar, wie ernst es ihnen mit dem Kulturwandel innerhalb der Bank ist, der den Prinzipien des ehrbaren Kaufmanns neue Geltung verschaffen soll. Die beiden Konzernchefs haben eine Chance verdient. Niemand sollte sie verurteilen, nur weil es gerade chic ist, auf den Vertretern von Geldinstituten herumzuhacken.
Sicher, auch die Deutsche Bank hat große Fehler gemacht. So hat sie im Vorfeld der Finanzkrise falsch beraten. Schwer wiegen auch die Vorwürfe, den für viele Finanzprodukte wichtigen Libor-Zins manipuliert zu haben. Die Bank arbeitet noch daran, diese Fehler aufzuarbeiten. Entscheidend ist, dass am Ende ein überzeugendes Ergebnis steht. Das wird allerdings noch einige Zeit dauern, auch wegen laufender und zu erwartender Gerichtsverfahren.
Inzwischen ist ebenfalls wichtig, das Institut wirtschaftlich wieder auf Erfolg zu trimmen. Jain und Fitschen haben hier schon gute Arbeit geleistet. Schafft die Konzernführung beides, die wirtschaftliche und die moralische Wende, wäre das ein starkes Ergebnis: Die Deutsche Bank hätte dann die Finanzkrise als Chance genutzt.
Georg Kern
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
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