03.06.2013 22:11:59
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Neue OZ: Kommentar zu Deutschland/Banken/Merkel
Das klassische Beispiel: Eine ältere Dame kommt in die Bank und will ihr Geld gut und sicher anlegen. Nach der Beratung hat sie hoch komplizierte Investmentzertifikate - und keine Ahnung, was sie abgeschlossen hat. Mit der Einführung der Beraterprotokolle 2010 sollten solche Fälle der Vergangenheit angehören, doch die Protokolle sorgen in erster Linie für die Absicherung der Berater. Der Laie versteht häufig gar nicht, was in den Schreiben festgehalten wird.
Wenn die Bundeskanzlerin nun beim Deutschen Verbrauchertag ankündigt, dass es eine Korrektur bei den Beraterprotokollen geben soll, ist das nur Augenwischerei. Denn die provisionsfinanzierte Beratung ist der Grund dafür, dass Verbraucher häufig nicht das empfohlen bekommen, was am besten für sie wäre. Hier gibt es einen Interessenkonflikt zwischen profitorientierter Branche und dem Bedarf des Kunden. Die Berater sind daran nur bedingt schuld, denn sie müssen oft Abschlussquoten erfüllen.
Statt also die Vorschriften bei den Protokollen zu verschärfen, wäre es sinnvoller, die provisionsorientierte Empfehlung langfristig komplett abzuschaffen und an diese Stelle Honorarberatung zu rücken. Bisherige Gesetzentwürfe gehen an dieser Stelle nicht weit genug. Kunden würden dann für die Beratung bezahlen, und die Banken wären nicht mehr auf den lukrativen Vertragsabschluss angewiesen. Das verhindert Falschberatungen nicht vollends, wäre aber ein Schritt in die richtige Richtung.
Eva Köbbemann
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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