05.07.2013 22:12:00
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Neue OZ: Kommentar zu Energie / Strommetze / Bundesregierung
Früher kaufte man Aktien, wenn der Geldbeutel dick war. Der Spaß an diesem Volkssport ist nach der Lehman-Pleite und ihren globalen Weiterungen den meisten vergangen. Jetzt gibt es etwas Neues für jene, die zu viel auf der hohen Kante haben: das Volksnetz. Schon mit tausend Euro kann der Bürger beim Bau von Stromautobahnen von Nord nach Süd einsteigen und dafür attraktive Renditen bekommen. Ein schlauer Coup der Minister Altmaier und Rösler, die sich dieses Mal sehr einig sind: Sie winken mit der Bürgerdividende und holen die Kritiker ins Boot.
Die einfache Logik: Wer selbst an der Energiewende beteiligt ist, will ihr Gelingen. Auch die Netzbetreiber sind fasziniert. Erstmals stoßen sie nicht nur auf nacktes Misstrauen, sondern Interesse. An der Westküste Schleswig-Holsteins läuft ein erster Volksnetz-Versuch: Das Bürgerecho ist extrem hoch. Bevorzugt bei den Anleihen werden die Anwohner rechts und links der verhassten Trassen. Ob sie den Anblick auf Megaleitungen wegen schöner Renditen dann wirklich verschmerzen, steht dahin.
Klar ist: Mit Appellen an den Gemeinsinn kommt die Politik beim Trassenbau nicht weiter. Jetzt versucht sie es mit sanftem Druck und Geldgewinn. Das ist eine lebenskluge Form von Überzeugungsarbeit, und allemal besser als Enteignung. Auch diese Extrem-Variante, an das nötige Land für den Netzbau zu kommen, haben manche schon ernsthaft erwogen.
Beate Tenfelde
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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