04.12.2013 22:14:59

Neue OZ: Kommentar zu EU / Arbeit / Ausbildung

Osnabrück (ots) - Mut, um aufzubegehren

Kaffekochen, Kopieren und Kostüme für die Chefin in die Reinigung bringen - dieses Klischee haftet Praktikanten seit Jahrzehnten an. Doch ihr Arbeitsalltag sieht in Wirklichkeit anders aus: Immer wieder haben Studien gezeigt, dass gut ausgebildete Aushilfskräfte Vollzeitbeschäftigte in Firmen ersetzen - miserabel oder gar nicht bezahlt. Vor allem in den Branchen Mode, Medien und Marketing ist dies gängige Methode. Den Anwärtern auf einen Job wird viel versprochen. Die Übernahme scheint in greifbarer Nähe, wenn denn praktische Erfahrungen gemacht sind. Eine gerade veröffentlichte Erhebung der Jobbörse Absolventa hat jedoch gezeigt: Weniger als jeder Zehnte der 7500 Befragten durfte nach dem Praktikum tatsächlich bleiben.

Dabei hat sich die Situation schon verbessert. Inzwischen spricht man nicht mehr von der "Generation Prekariat", "jung, dynamisch, arbeitslos", wie noch vor wenigen Jahren. Doch die Bedingungen sind nicht optimal. Umso wichtiger, dass die EU-Kommission das Thema aufs Tapet bringt und mehr Transparenz fordert. Den Praktikanten ist jedoch nicht genug geholfen, wenn sie künftig über Bezahlung und Arbeitszeiten besser aufgeklärt werden. Neben einheitlichen Standards müssen vor allem Mindestbezüge her. Doch danach sucht man in der EU-Vorlage vergeblich. Solange die Vorgaben nicht stehen, brauchen Praktikanten vor allem eins: Mut, um gegen Missstände aufzubegehren.

Katja Heins

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